Das Ulkige an all den schrillen Intersektionalitätsdebatten ist ja: Intersektionalität ist im Grunde nichts als Common Sense. Konkret: In jeder Analyse sind mehrere Aspekte mitzubedenken. Männer sind nie nur Männer, Frauen nie nur Frauen, Schwarze nie nur Schwarze usf. That's it.
Wenn man nun noch auf den revolutionären Gedanken käme, dass Weiße nie nur Weiße sind, und dass sich nicht nur Diskriminierungen, sondern auch Bevorteilungen überschneiden (Stuart Hall lässt grüßen), dann bliebe uns nur noch, Interdorff zu zitieren: "Und es war alles, alles gut!"
Präziser: dass sich auch Diskriminierungen mit Bevorteilungen überschneiden. Wird auch in der Intersektionalitätstheorie längst so beschrieben, setzt sich in der kommunikativen Alltagspraxis aber nicht durch, weil knallt halt nicht so geil im Debattengeballer.
P.S. an selbstidentischen Wesen wie Lemmy Kilmister scheitert die Theorie indes.

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7 Mar
1/5 An die Juristen in der TL: Mich interessiert, ob der (bisherige) Ausschluss der 65-79jährigen von der Impfberechtigung in BaWü juristisch wasserdicht ist. Ich kann nachvollziehen, wie es zu der Entscheidung kam. Man impft die 18-64jährigen, weil sie arbeiten, studieren, viel
2/5 unterwegs sind bzw. sein müssen, und die Ü-80jährigen, weil sie medizinisch besonders gefährdet sind. Für die aus dem Raster fallende Gruppe der 64-79jährigen gibt es ein paar Ausnahmen, die aber kaum relevant sind (wer arbeitet schon mit 75 in der Pflege). Das ist durchaus
3/5 schlüssig. Ist aber Ausschluss alleine aufgrund des Alters rechtlich überhaupt möglich? Oder müsste man den angesichts knapper Ressourcen unvermeidlichen Ein- und Ausschluss anhand anderer Kriterien bestimmen? Kretschmann argumentiert ja deontologisch mit Kant. Aber
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6 Mar
Eine Ergänzung zum Thread. Von einem Freund (ebenfalls aus #Stuttgart) erreichte mich eben die untenstehende Nachricht. Ich habe sie anonymisiert. Die Schwester des Geschädigten ist laut meinem Freund bereit, unter ihrem Namen über seine Geschichte auszusagen.
"Mein Schwager kam mit Leukämie auf eine Isolierstation im KH, hat die erste Chemo durchlaufen und wurde kurz vor deren Ende für fünf Tage nach Hause geschickt mit dem Argument, er würde sonst vereinsamen (wegen Corona waren Besuche die meiste Zeit über nicht erlaubt).
Er war kaum transportfähig, meine Schwester und meine Neffen eine Woche in Quarantäne und doppelt getestet , und dann hieß es, sie müsste mit ihm in die Ambulanz (!), um die Stammzellentherapie zu besprechen. Also hat sie ihn dort hingeschleppt und glücklicherweise einen
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6 Mar
Ein Thread zur Impfrealität in #Deutschland. Was meine Mutter, #Hochrisikopatientin, in #Stuttgart erlebte. An die Follower: bitte retweeten. Nicht wegen mir und meiner Mutter. Es ist wichtig, dass diese Geschichten erzählt werden, um aufzuzeigen, was derzeit schief läuft.
Meine Mutter, 69 Jahre alt, mehr Krankheiten als in diesen Thread passten, Pflegefall, mehrfach schwerbehindert, psychisch entsprechend fragil, kann seit langem ihre Wohnung nicht mehr selbständig verlassen. Diese Woche hätte sie geimpft werden sollen, was auch dringend notwendig
ist – da sie dialysiert werden muss, ist sie drei Mal pro Woche stundenlang mit vielen kranken Menschen auf engstem Raum und es gab dort schon mehrere Corona-Fälle (vgl. z.B. bnn.de/karlsruhe/coro…; dgfn.eu/pressemeldung/…). Schon kurze Dialyse-Unterbrechungen wären für sie
Read 12 tweets
2 Jan
1/4 Identitätskategorien wie "Mann" und "Frau" sind viel zu grobschlächtig für politische Diskurse. So heisst es, Männer hätten früher wählen dürfen, Frauen jedoch nicht. Das ist in dieser Absolutheit falsch. Richtig ist: Bestimmte Männer durften in bestimmten Ländern wählen.
2/4 Verbrecher durften in bestimmten Ländern nicht wählen. Arme durften in bestimmten Ländern nicht wählen. Junge Männer durften in bestimmten Ländern nicht wählen. Die Landbevölkerung durfte in bestimmten Ländern nicht wählen. Im Falle bestimmter Migranten dürfen bis heute weder
3/4 Männer noch Frauen wählen. Und so weiter, und so fort. Die essenzialistisch-universalistischen Kategorien "Mann" und "Frau" oder Behauptungen wie "Frauen wurden in der Politik immer schon stärker benachteiligt als Männer" sind dahingehend irreführend. So konnte es einem Mann
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2 Jan
"Ich habe viereinhalb Jahre ein Netzwerk geleitet, an dem Forschende aus über 40 Ländern beteiligt waren. In jeder Sprache, die dort vertreten war, gibt es eine Entsprechung zum Begriff 'Verschwörungstheorie' ... Nur in Deutschland wird der Begriff von zeit.de/gesellschaft/2…
einigen wenigen Forschenden abgelehnt. Da aber gerade diese im vergangenen Jahr öffentlich sehr präsent waren, sind Medien und Politik auf ihre scheinbar überzeugenden Argumente angesprungen."
"Immer wieder wird behauptet, dass Verschwörungstheorien anders als wissenschaftliche Theorien nicht falsifiziert werden können. Auch das stimmt nicht. Im Internet gibt es mittlerweile viele sehr gute Debunking-Seiten, die verschwörungstheoretische Behauptungen widerlegen.
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9 Dec 20
Eigentlich grenz es an ein Wunder, wie ruhig sich #Jugendliche in der #Pandemie verhalten. Sie sind in vielerlei Hinsicht die Verlierer der Politik der Gegenwart, ob mit Blick auf Rente, Jobsicherheit oder #Klima. Die harten Massnahmen gegen #COVID19 werden dort getroffen, 1/7
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