Thread by @LudgerWess

Wer geglaubt hat, dass @Die_Gruenen ihre Position zu #Gentechnik in der Landwirtschaft irgendwie ändern wollen, dürfte spätestens nach der Veröffentlichung des Wahlprogramms bitter enttäuscht sein. cms.gruene.de/uploads/docume…

Gefordert wird im Programm das endgültige und unumkehrbare Aus für die grüne Gentechnik in Deutschland, ähnlich dem Atomausstieg. Deutschland soll "genfrei" werden. So heißt es:

"Die Opt-out Richtlinie der EU setzen wir vollständig in nationales Recht um" heißt, der bisherige Ausstieg Deutschlands aus der #Gentechnik (de facto Anbauverbot) reicht der Partei nicht; das Anbauverbot soll im Rahmen eines neuen Gesetzes festgeschrieben werden...

... Aktivisten schwebt bereits vor, harte Strafen zu verhängen, damit niemand Gentechnikpflanzen importiert, in Verkehr bringt oder anbaut.

"Gentechnikfreie Produktion ... muss geschützt bleiben" heißt nichts anderes als "Gentechnik muss verboten bleiben", denn in der grünen Logik kann Gentechnikfreiheit nur existieren, wenn es keine Kontamination durch Gentechnik geben kann.

Das läuft schon heute unter dem Stichwort "Wahlfreiheit". Konsumenten müssen weiterhin die Wahl haben, Bio zu kaufen, aber Bio ist unmöglich, sobald von irgendwoher gentechnisch verseuchte Pollen oder Samen auf oder in Bioprodukte geraten.

Daher muss, um Produzenten und Konsumenten die Wahl zwischen zwei Produkten zu ermöglichen, das neue Produkt verboten werden.🐭 Klingt unlogisch, ist aber so.🐭 Und das soll so bleiben, damit #Gentechnikfreiheit gewährleistet ist.

Gefördert werden sollen in Zukunft "innovative Ansätze, die auf traditionelle und ökologische Züchtungsverfahren setzen", d.h. die Mendelschen Gesetze sollen weiterhin gelten; man will sie aber ergänzen

durch Methoden, die die Eigenschaften von Pflanzen verbessern wollen, indem Saatgut und Sämlinge mit Eurythmiedarbietungen, akustische Harmonien (Klangschalen, Triangeln) und das Vorlesen von Goethe-Gedichten behandelt werden. Das sind ...

bei #Demeter übliche Verfahren der Pflanzenstimulation, die mit dem Begriff "ökologische Züchtung" belegt werden, weil's besser klingt.

Auch will die Partei "Risiko- und Nachweisforschung stärken" - d.h., sie ist enttäuscht, dass 30 Jahre Risikoforschung nicht die gewünschten Risiken gefunden haben. Es soll mehr Aktivistenforschung a la Séralini, ENSSER und Testbiotech geben - und man will sie staatlich fördern.

Und man möchte unbedingt Methoden entwickeln, um nachweisen zu können, dass Prozesse, die auch natürlich passieren können, in geschlossenen Räumen durch Frauen und Männer in weißen Kitteln durchgeführt wurden. Das ist ähnlich müßig wie der Versuch, ...

... mit Hilfe modernster Analytik herauszufinden, ob der Bäcker, der das Brot gebacken hat, katholisch oder evangelisch ist, aber es ist politisch gewünscht und daher muss es möglich sein.

Dafür möchte man gern Millionen zum Fenster hinauswerfen. Einziger Zweck: Es soll um jeden Preis (die Formulierung ist hier mal angebracht) verhindert werden, dass genom-editierte Pflanzen aus dem Ausland deutschen Boden oder deutsche Läden erreichen.

Es gibt nämlich tatsächlich außerhalb der deutschen Grenzen Kontinente und selbst europäische Länder, die die so frivol oder sorglos sind, dass sie die immensen #Gentechnik-Gefahren, die Deutschland imaginiert, nicht sehen wollen.

Soweit also die "Partei der Wissenschaft", die aber nur selektiv auf die Wissenschaft hört (bei Klima und Impfen), bei anderen Themen (Homöopathie, Gentechnik, Pflanzenschutz) lieber auf Pseudowissenschaftler hört. Wie es gerade passt. Wissenschaft als Wunschkonzert.

Mit anderen Worten: Das zarte Pflänzchen "Offenheit gegenüber neuen Züchtungsmethoden" ist mittlerweile nicht nur vertrocknet, sondern bereits ausgerissen und geschreddert. Stattdessen wuchert genfreies Efeu.