dank diesem startet die ganze Diskussion in einem Paralleluniversum und versucht von dort aus, die fünfdimensionale Wand zu unserer bescheidenen Welt zu durchbrechen.
Man hätte natürlich auch die Frage stellen können:
„Platzen die Träume von einer an der Totalkatastrophe haarscharf vorbeischrammender Pandemiebewältigung an der kompromisslosen Unfähigkeit und Immoralität unserer politischen Klasse?“
„Erscheinen Ihnen 30.000 unnötige Todesopfer in der dritten Welle als eine gute Idee, oder sagt Ihr sechster Sinn, da ist doch etwas faul an der Sache?“
Aber aus irgendeinem Grund hat man sich nicht für diese Fragen entschieden🤷♂️
Was die Gäste angeht: in den Auswahlprozess hat sich offenbar ein Fehler eingeschlichen: in der Person von @elvira_rosert wurde versehentlich eine hervorragend argumentierende #NoCovid-Vertreterin in die Runde mit eingeladen.
Auch heute wird an den beherztesten #COVID19 -Fürsprecher der #GoldenerSarg verliehen;
die Jury erwartet einen spannenden Zweikampf zwischen dem unbeschwerten Schwurbler-Irrsinn des FDP-Mannes und der ruhigen Durchseuchungskraft der Christdemokratin.
Das Orakel des #LiveKommentariat prophezeit: Maag findet das erratische Rumgehüpfe der Politik einfach klasse; Wissing möchte lieber alles öffnen und erwartet mehr Mut, oder so.
Die anderen repräsentieren den gesunden Menschenverstand und moralische Grundwerte.
Man darf gespannt sein, ob Frau Maag auf ihren fleißigen Kollegen Georg Nüßlein, bzw. Herr Wissing auf die wissenschaftliche Allzweckwaffe der FDP, Wolfgang Kubicki, angesprochen wird.
Wenn Frau Maag Glück hat, wird sie nicht bei den Themen Schnelltests-Desaster, Impfdesaster oder Schulöffnungsdesaster festgenagelt, sondern darf auf die Themen Landtagswahlen und Korruptionsaffären ausweichen.
Es sind natürlich nicht alle Bundesländer untätig.
Hessen hat zwar keine Schnelltests (und trotzdem die Schulen geöffnet), aber dafür etwas viel Besseres:
...stelle mir gerade vor, wie Frau Maag zurzeit immer wieder durch den Kopf geht:
"Gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU Fraktion, haben sie gesagt.
Der ruhigste Job ever, haben sie gesagt.
Das könnte nicht mal der Andi versauen, haben sie gesagt😠"
Over to @elvira_rosert: der erste Lockdown war verständlich; es sei eine Katastophe, dass es überhaupt zu einem 2. Lockdown kommen musste. Die Ankündigungen würden sehr viele Fragen unbeantwortet lassen, man dürfe nicht immer nur verkünden, was man wegnimmt.
Wissing wettert gegen den Bund, hat viel Verständnis für den Frust der Bürger, wettert gegen Spahn, wettert gegen Mallorca ja aber Urlaub in Deutschland nein.
Wie schon gesagt: heute beknnt sich niemand zum Regieren; jeder ist Opposition.
Maag: verpflichtende Testung (Schnelltests) bei Rückkehr sei angestrebt, ggf. Quarantäne. Das könne der deutsche Staat organisieren, da sei sie sich sicher.
Plasberg wundert sich, ob man sich noch beim Staat zu irgendwas sicher sein könne; der Zuschauer nickt.
Wissing wird zu Mallorca gefragt. Wissing: die Dinge müssen logisch sein. Entgleitet der Frage gekonnt, was er gemacht hätte. Plasberg wiederholt die Frage.
Wissing, in der Ecke: Auslandsreisen sind kein Thema der Bundesländer 🤣😂
Ehemann von Katzenstein sei Schuldirektor in Berlin, wollte Wechselunterricht anwenden, es sei ihm nicht erlaubt worden; Fr. Katzenstein habe Schnelltests angeboten, sei von Vorgesetzten des Direktors untersagt worden.
Streit enbrannt zwischen Wissing und Maag:
Wissing: Bund hat es verschnarcht, Tests zu beschaffen
Maag: Stimmt nicht; Bund hat alles beschafft und verteilt; Länder haben verschnarcht, Tests zu verteilen und Testung zu organisieren.
Kommentar: wir kommen den echten Themen immer näher - man würde denken, es ist objektiv Bestimmbar, wie viele Schnelltests an die Länder verteilt worden sind.
Eine Beobachtung: Herr Mascolo empfiehlt sich mit seiner Kombination einer unfassbar langweiligen Intonation und der bewundernswerten Trivialität der Inhalte als perfekter nächster Bundespräsident.
Katzenstein kriegt 250 Impfstoffe, normale Praxen kriegen 20 Impfstoffe; Katzenstein ist entrüstet; damit seien nicht mal Risikopatienten zu impfen. Impfzentren seien eine teure Lösung.
Apropos - interessant, wieviel Angst offenbar die Politik vor eine Korruption der Ärzte hat - Stichwort Abweichung von der Impfpriorität - die selbe Politik, die 5 Rücktritte von Parlamentariern über die letzten wenigen Wochen Produziert hat.
@elvira_rosert macht keinen Sinn mit MPs zu sprechen, diese seien zu sehr in Interessenlagen gefangen; deshalb gehen wir "tiefer", sprechen lieber mit Bürgermeistern.
#NoCovid will auch weg von one-size-fits-all Lösungen, mehr auf Lokales setzen.
Katz.: ich hatte den Eindruck, der Staat wollte, nachdem in 2020 so viel schiefgegenagen ist, die Leute mit dem Impfstoff retten; und das hat auch nicht so gut geklappt.
Unfair, dass sie kein Wort von der ebenfalls in den Sand gesetzten Schnellteststrategie sagt
Jetzt verhaken sich Katzenstein und Maag zum Thema Beteiligung von Hausärzten in der Impfung.
Maag: Impfstoff sei halt knapp.
Katz.: in UK hätten sie tritzdem immer schon mitgeimpft, in FRA haben angangs nur GPs geimpft.
@elvira_rosert: über Impfung von Kinder spricht niemand; es findet Infektionsgeschehe in den Schulen statt; das muss überhaupt erst einmal überhaupt anerkannt werden.
Zum einen: man sieht einmal mehr, wie irritierend ungeeignet dieses Format ist.
Es ist einfach nicht möglich, 20 Themen mit 5 Gästen in 1Std zu besprechen, gerade auch wenn dem Host nichts wichtger ist, als durch seine Fragenliste zu galoppieren
Dann gibt es nur Soundbites.
Dazu schreitet auch Plasberg jedes mal gnadenlos ein, wenn sich die Gefahr eines echten Dialoges ergibt oder inhaltlichen Auseinandersetzung.
Geht auf Kosten des Unterhaltungsfaktors, scheint er zu denken.
Zum anderen, und viel wichtiger: zwei Voränge scheinen einer Kulmination entgegenzukommen.
Vorgang 1: Die große allgemeine Irritation führt dazu, dass das Polit-Kartell langsam zu bröckeln anfängt, und die Bundes- und Landesebene sich immer mehr offen angeht.
Das sah man heute bei Plasberg, aber auch am Ton einiger MP-en heute, und es ist sicherlich nicht unabhängig davon, dass beide Ebenen offenbar unter jedem Niveau arbeiten und auch untereinander mittlerweile alle stinksauer auf alle anderen sind.
Vorgang 2: Die seit einem Jahr bestehende und bemängelte Maßnahmen-Willkür erhält bedeutende Dämpfer.
Es ist bemerkenswert, wie fast gleichzeitig ein OLG in #NRW die dortigen Einzelhandelsbestimmungen wegen Diskriminierung für rechtswidrig erklärt und kippt,
und die Mallorca-Frage zu einem Kristallisierungspunkt für die sich seit jeher aufbauende populäre Frust und Wut über die Inkonsistenz (sprich: Willkür) der Maßnahmen ist, zu der die Politik es nie für nötig erachtet hatte, jegliche Begründungen zu liefern.
Diese zwei Sachen - Risse an der Politik-internen Solidarität und das Endspiel der bisherigen willkürlichen Maßnahmenpolitik - erscheinen, gerade auch in Kombination, als wichtige Änderungen.
Die dritte Kulmination ist die Zuspitzung jenes grundlegenden strategischen Unterschiedes, der seit mindestens Oktober 2020 zwischen Ländern und Kanzleramt besteht, und immer wieder die Spannung in dem MP-Runden sichert.
Die Katastrophe der zweiten Welle war nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass Ende Oktober sich die Länder mit ihrem lächerlichem Soft-Lockdown gegen Merkel durchsetzen konnten; in der Folge hatte - wohl auch wegen der Schlappe - im neuen Jahr Merkel die Oberhand;
was dann vor zwei Wochen, mit der Verabschiedung der 35 und den Lockerungen wieder zurückgedreht wurde.
Die Länder wollen die Lockerungen auf "nach mir die Sintflut" fortsetzen; Merkel sieht genau, was im Anflug ist, und will Leben retten.
Hier wird leider deutlich, dass der Preis der seit Sommer versemmelten Covid-Politik zum nicht unbeträchtlichen Teil nun, in der dritten Welle, bezahlt werden wird.
Zumal genau jetzt jene Kraft und Reserven bei den Menschen fehlen, die es ermöglicht hätten, nun (oder schon vor 3-4 Wochen) in einen richtigen Lockdown zu gehen und somit die dritte Welle zu bändigen -
diese fehlende Reserven sind jene, die durch die chaotische, undurchdachte, egoistische, verantwortungslose Politik und Kommunikation der letzten 7-8 Monate weitgehend verschwendet worden sind.
ENDE.
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1/ Ist das noch Drama oder schon feinster absurder Humor?
Das hessische Kultusminiterium verkündet voller stolz, es würde nun ein (1) "Mobiles Corona Testcenter" für Schulen bereitstehen.
Ein Stück. Für Hessen.
Da isses:
2/ Das Ministerium lässt sich feiern, als hätte es gerade einen Menschen auf den Mars gebracht, Tenor "so geht das in der modernen Zeit" 👍
Es wird uns Bürgern noch etwas passiv-aggressiv unter die Nase gerieben, wie teuer wir sind: "son Ding kostet 150.000 EUR (!!!!) - egal!"
3/ Das schönste - ein wahrhaftiger Meilenstein pechschwarzen Humors (oder völligen Realitätsverlustes - wie man's nimmt) - ist aber der Text dazu. kultusministerium.hessen.de/presse/pressem…
Ich zitiere: (Hervorhebungen und Abkürzungen von mir... pass auf, kannste Dir ned ausdenken...also):
...nur eine kleine Beobachtung - wo man sich diese wunderbare Zusammenarbeit der Unionsabgeordneten mit Aserbaidschan und Nordmazedonien überlegt, ist es immer weniger überraschend, dass sie seit einem Jahrzehnt blendend auch mit Viktor Orban auskommen.
Apropos; das ist interessant. T-Online schreibt:
"Zechs Scaliger Strategy Consulting GmbH habe damals die mazedonische Partei VMRO-DPMNE beraten und dafür ein fünfstelliges Honorar erhalten. Vorsitzender der Partei war damals der umstrittene Nikola Gruevski."
1/ Mein Eindruck ist, der deutsche Staat tut sich auch deshalb so schwer mit #COVID19, weil sie in einer für die neuen Rolle performen müsste: der des Dienstleisters.
Nicht mit Ge- und Verboten aus der Ferne normativ Einfluss nehmen, sondern *selbst*, in *real life* agieren.
2/ Dazu kommt - in Kombination mit der Zersplitterung des Systems - ein Kulturthema: die Konzentration darauf, Risiken für sich selbst auf null du minimieren, auch wenn es zu Lasten großer und wichtiger Ziele geht.
Im bösen, bösen Privatsektor nennt man das „lack of ownership“.
3/ Und - der Fisch stinkt natürlich vom Kopf:
unvergesslich gestern Armin Laschets Aussage, kein Gesundheitsminister könne sich erlauben, auch nur für einen Todesfall verantwortlich zu sein, weil er mit AZ weiterimpfen ließ, entgegen der Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts,
Schon die Gästeliste lässt das Herz eines jeden Monty Python-Liebhabers schneller schlagen:
- Armin Laschet
- Karl Lauterbach
- Ilkay Gündogan
(- und drei JournalistInnen)
Ich meine, man sieht die hitzige Diskussion bereits vor den geistigen Augen:
Laschet:
"Krieg ist Frieden; Freiheit ist Sklaverei; Unwissenheit ist Stärke; we had to destroy the village in order to save it; die Schulen sind sicher; die Notbremse bei 100 gilt!"
Lauterbach:
"Das sehe ich anders: 2+2 sind in der Regel 4, schwarz ist in vielen Fällen dunkler als weiß, und meine Berechnungen zeigen, dass der morgige Tag etwa 24 Stunden haben könnte, auch wenn ich dafür kritisiert werde".
1/Bislang ist #Maskengate eine für die Union unschöne Sache, die sie für einige Monate einige Prozentpunkte kostet, aber nicht mehr.
Führt man sich jedoch die offensichtliche Breite der Dealings und die Dynamik der Ereignisse vor Augen, könnte es ich viel dicker kommen.
2/ Zum einen sind da die Namen und Verbindungen der CSU-nahen Akteure, die in der Presse bereits erschienen sind, aber in der breiteren Öffentlichkeit noch nicht wirklich bekannt sind.
Wenn das passiert, ist die Story der wildgewordenen Einzeltäter dahin.
3/ Zum anderen, was bislang noch überhaupt nicht im Fokus ist: die Rolle der Exekutive; Minister, Ministerpräsidenten usw.
Zumal: Bestechung funktioniert nun einmal nicht ohne einen Bestochenen, der auch Entscheidungen trifft - und die Deals kamen ja zweifelsohne zustande.
1/9 Es ist mein *Eindruck*, dass die #Covid19-Krise bzw. ihr schwaches Management durch die Politik auch etwas Systemisches offenbart: dass die Entfernung zwischen Entscheidungsträgern und Bürgern (bzw. sogar mittleren Ebenen) zu groß ist, und die Kommunikation eher einseitig.
2/9 Es ist bezeichnend, wie verbreitet und wiederkehrend die Klage der sich äußernden Landräte / Stadträte ist, die Entscheider würden nicht mit ihnen kommunizieren, undurchdachte Entscheidungen ihnen vor die Füße kippen und sie mit der Umsetzung alleine lassen.
4/9 Was sie sagen, ist praktisch: ihr Input, ihr lokales Wissen wird im Vorfeld nicht genutzt und sie werden auch als "reality check" nach getroffenen Entscheidungen nicht genutzt bzw. gehört.
Es gibt kein Feedback nach oben; die Kommunikation ist hierarchisch einseitig.