Mitte März haben @AndrewWattEU und ich Aufsehen erregt mit der Feststellung, dass es möglich sei, bis Ende Juli alle impfwilligen Erwachsenen in Deutschland gegen #Covid19 zu impfen. Inzwischen hat das @bmg_bund neue Lieferzahlen veröffentlicht. Ein Update als Thread. 1/
Wir hatten damals vorgerechnet, wie der Pfad aussehen müsste, um bis Ende Juli das Impfziel zu erreichen. Mit den aktuellen Lieferungen müssen wir nun eine Korrektur an unserem Pfad vornehmen, weil die Lieferungen im April 2/
geringer ausfallen als dann im Mai und Juni. Unser alter Pfad wäre möglich gewesen, allerdings hätten zeitweise 100 % der gelieferten Dosen verimpft sein müssen, was unrealistisch wäre. Wir haben deshalb nun den Pfad so angepasst, 3/
dass bis Ende April 15 % der gelieferten Dosen als Reserve unverimpft bleiben. (Das ist keine Empfehlung, sondern nur eine Setzung auf Basis der bisherigen Beobachtung.) 4/
Der neue Pfad wäre damit im April etwas flacher als der alte Pfad, dann ab Ende April allerdings entsprechend steiler (siehe Abbildung). 5/
Das bedeutet, dass im April für diesen Pfad ab Ende dieser Woche täglich 470.000 Dosen verimpft weren müssen, ab Mai dann etwa 715.000 Dosen täglich (in der Abbildung im Vergleich zu dem alten Impfpfad.) 6/
Insgesamt scheinen diese Zahlen weiter – bei Einbindung von Haus- und Betriebsärzten weiter realistisch. (Die Hausärzte sagen selber, sie könnten 2,5 Mio. Dosen pro Woche verimpfen, sind ca. 360.000 pro Tag.) 7/
Und noch etwas Erfreuliches: Vor Ostern hat nach aktualisierten Impfdaten (es dauert immer, bis alle Impfungen gemeldet sind) der 7-Tages-Schnitt der täglichen Impfungen sogar jenes Niveau erreicht, was für unseren Pfad notwendig wäre. 8/
Da die Impfzentren nach eigenen Angaben immer noch nicht ausgelastet sind, macht das Mut für die anstehende Kraftanstrengung bei den Verimpfungen./END

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8 Apr
Pünktlich nach Ostern haben gestern die #Covid19-Impfzahlen massiv zugelegt: Insgesamt wurden am Mittwoch 656.357 Dosen verimpft, das sind fast doppelt so viel wie der bisherige Tagesrekord vom 26.3. 1/ Image
Mit diesem Sprung bei den Impfungen ist nun an einem Tag das gesamte Zurückbleiben der Verimpfungen seit Mitte März hinter dem von @AndrewWattEU und mir errechneten Pfad aufgeholt worden, um bis Ende Juli alle impfwilligen Erwachsenen in Deutschland zu impfen. 2/ ImageImage
Entscheidend war für den Sprung der Einsatz der Hausärzte: Rund 300.000 Dosen wurden dort als verimpft gemeldet, nach 100.000 Dosen am Dienstag. Nach den Erfahrungen der Vortage könnten die Gesamtimpfzahlen noch einmal nach oben revidiert werden. 3/
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29 Mar
Wenn ich mir #Merkel und die #MPK so angucke, scheint mir doch das föderale System in Deutschland nicht vollständig anreizkompatibel: Die MPs entscheiden über Lockerungsmaßnahmen und wie sie den Infektionsschutz umsetzen, 1/
wenn die Pandemie dann länger anhält und erneute Lockdowns notwendig werden, muss der Bundeshaushalt zahlen - die Wirtschaftshilfen kommen ja aus dem Bundeshaushalt. (Schön beschrieben von @mh120480 und @700sachen in @mikrooekonomen.) 2/
Wenn ich mich richtig erinnere, soll doch nach der ökonomischen Theorie des Föderalismus eine Aufgabe dorthin gelegt werden, wo möglichst alle Externalitäten internalisiert sind. Das scheint mir hier ja nicht der Fall. 3/
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29 Mar
Update zum Impfstand: Ende vergangener Woche wurde nun an mehreren Tagen mehr verimpft, als es laut dem von @AndreWattEU und mir projezierten Impfpfad im Tagesdurchschnitt bis in die erste April-Woche notwendig ist, um bis zum 31.7. alle Impfwilligen in D geimpft zu haben. 1/
Allerdings liegt der 7-Tagesschnitt noch ca. 10 % unter dem notwendigen Niveau. Hinzu kommt, dass die Abweichung nach unten noch ausgeglichen werden muss. Auch kommt noch die große Herausforderung, der Sprung im April auf täglich dann fast 700k Impfungen). 2/
(Noch ein Punkt: Mit den neuen von der Bundesregierung veröffentlichten Lieferplänen müssen wir demnächst den Pfad ab der ersten April-Woche etwas anpassen. Impfungen in KW 15-17 werden dann etwas 3/
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25 Feb
Jede neue #Covid19-Impfnachricht in Deutschland führt zu hysterischem Aufschrei. Aber ist jede neue Nachricht zu Schwierigkeiten bei der Impfkampagne wirklich als großer Aufreger geeignet? Und worauf kommt es jetzt wirklich an? #Thread 1/

tagesschau.de/investigativ/k…
Beispiel 1: Als Boris Johnson in den vergangenen Tagen versprach, man könne jedem erwachsenen Briten ein #Covid19-Impfangebot bis Ende Juli machen, wurde das erneut als Beleg für deutsches Versagen gesehen. 2/
Beispiel 2: Die Verzögerung bei der Verimpfung des AstraZeneca-Impfstoffes wurde ebenfalls als „neues Impfdesaster“ kommentiert. Wahlweise wird auf @jensspahn, Merkel, die Regierung oder @vonderleyen geschimpft.3/
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24 Feb
Important contribution to the output gap debate: Marcell Göttert & Timo Wollmershäuser from @ifo_institut present an approach how to use survey data to estimate output gaps. Some short comments in a #thread 1/

econpol.eu/publications/w…
Göttert and Wollmershäuser use survey data on capacity utilization to estimate output gaps. In comparison to the current approach by the EU_Commission, this can already be seen as an improvement as the measure is less susceptible to revisions of past values. 2/
However, the new measure has still some weaknesses: 1. While the path of output gaps from surveys (that is the ups and downs) are plausible, the methodology does not offer any theory-based indication when it is negative and when it is positive. 3/
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11 Feb
Die Schulschließungen sind verlängert. In erster #Covid19-Welle gab es heftige Debatte, wie viel Arbeitszeit der Eltern dadurch ausfällt. @BettiKohlrausch und ich haben mit der @boeckler_de Befragung geschätzt, wie groß der makroökonomische Effekt war.
imk-boeckler.de/download-proxy… 1/
In unserer Umfrage wurde gefragt, wer wegen geschlossener Schulen und Kitas Arbeitszeit reduziert hat. Zugleich wurden die Arbeitsstunden der Erwerbstätigen vor der Krise und während der Krisenmonate abgefragt. 2/
Außerdem haben wir aus der Befragung eine Vielzahl von soziökonomischen Charakteristika der Befragten, etwa darüber, wer systemrelevant war, welche Ausbildung vorlag, welche Art von Arbeitsvertrag und in welcher Branche der/die einzelne tätig war. 3/
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