1. Wenn die Inzidenzen stark steigen, ändert sich das Verhalten der Menschen von alleine, und das bremst 2. Hohe ITS/Krankenhausbelegungen werden Sterblichkeitsraten erhöhen
Ein THREAD warum ich beides nicht berücksichtige
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Beide Aspekte, also Verhaltensänderungen der Menschen aus Vorsicht und Erhöhung der Sterblichkeit durch ITS-Überlastung bei sehr hohen Fallzahlen, sind aus den gleichen Gründen nicht in meinem Modell drin:
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1. mir ist jeweils keine belastbare/gesicherte zahlenmäßige Modellierung bekannt. 2. Wir dürfen *niemals* als Gesellschaft so weit ins Risiko gehen, dass beide Aspekte für ein Modell überhaupt relevant werden.
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Wenn es so weit käme, dass die Menschen bei gigantischen Inzidenzen aus verzweifeltem Selbstschutz zu Hause bleiben, dann haben wir doch als Staatsgemeinschaft versagt. Die Gemeinschaft vor solchen Situationen zu schützen, das ist die Aufgabe eines Staats. IMO.
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Das gleiche gilt, wenn es so weit käme, dass die Sterblichkeitsraten in den Krankenhäusern bzw. Intensivstationen sich deswegen verdoppeln oder schlimmer, weil es zu (*vorhergesagter*) extremer Überlastung des Systems kommt.
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Ziel meines Modells ist nicht unter freien Annahmen eine quantitative Vorhersage zu machen, sondern mit Hilfe von möglichst belastbaren/vorhandenen Zahlen verschiedene Szenarien/Handlungsoptionen qualitativ zu vergleichen.
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Bei Interpretation der Ergebnisse darf Betrachter dann gerne auch Verhaltensänderungen berücksichtigen.
Meine Modelle sollen aufzeigen, wie sich verschiedene Handlungsoptionen auswirken.
Eine möglichst genaue Anzahl von Toten zu berechnen, das kann doch keiner wollen.
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Der Entwurf zum "Notbremse"-Gesetz enthält drei fundamentale Konzeptfehler, alle haben mit der Inzidenz zu tun! Abgesehen davon, dass das viel zu spät ist, enthält der Entwurf aus meiner Sicht drei fundamentale Konzeptfehler:
1. Das Gesetz soll sich an festen Werten der Inzidenz orientieren, die aber zeitgleich durch die zunehmende Rate der Geimpften in der Bevölkerung ihre Qualität völlig verändert 2/x
2. Der Notbremse-Regelmechanismus bei Inzidenz 100 schaut auf den falschen Indikator (Inzidenz statt R-Wert oder Wachstum) und kann ohne eine Hysterese zum “ständigen Schwingen” zwischen “offen” und “zu” führen 3/x
Die Hoffnung darauf, dass sich Abflachung der Fallzahlen in den nächsten Wochen fortsetzt, ist m.E. unbegründet.
Auch wenn wir in dieser und wahrscheinlich nächster Woche niedrigere Fallzahlen geliefert bekommen:
Das exponentielle Wachstum geht nicht einfach weg.
THREAD
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Wir hätten ALLE gerne, dass das Wachstum jetzt einfach aufhört und wir auf Frühling machen können. Dazu würden uns die aktuellen Zahlen von RKI und @risklayer schon gut gefallen. Aber diese Zahlen sind aktuell *wertlos*.
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Eine ganze Sammlung von Gründen dafür, warum die Zahlen unbrauchbar sind, um die Situation zu beurteilen, hat @ChristophMontag hier zusammengestellt: 3/x
Der #Brueckenlockdown ist wieder so eine halbherzige deutsche Pandemie-Idee!
Ich habe hier mal einen 3 Wochen R-0,1 Lockdown in meinem Modell berechnet im Vergleich zu einem halbwegs "richtigen Lockdown" (R-0,2) und "nix tun".
Kurz: Halbe Sache, die lange dauert.
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Laut meiner Modellrechnung würde #Brueckenlockdown zwar Überlastung der Intensivstationen von 4x auf 2x senken, aber wir wären immer noch viel zu hoch.
Und: Bis in die Normalität (Inzidenz 10) dauert es dann genauso lange wie beim "nix tun"! Bis August!
#Brueckenlockdown würde nach meinem Modell immer noch eine 1/2 Mio #LongCovid Patienten produzieren und ca. 9.000 mehr Tote als ein richtiger Lockdown.
Wir müssen #LebenRetten mit einem richtigen Lockdown!
Mein neuer Blog-Artikel zeigt mit Prognose-Szenarien aus meinem Modell, warum es ohne eine sofortige Verschärfung der Lockdown-Regeln in Deutschland nicht gehen wird. Und warum wir nach der 3. Welle in NoCovid-Strategie wechseln müssen
THREAD 1/x dirkpaessler.blog/2021/04/04/wie…
Was passiert, wenn wir erstmal nichts weiter tun? Das Ergebnis wäre eine Katastrophe: Mitte Mai hätten wir täglich 60.000 Neuinfektionen, erst dann beginnen die Impfungen zu wirken. 2/x
Über die Intensivstationen würde die 3. Welle mit einem Bedarf von etwa 4 mal so vielen Intensivbetten hinwegrollen wie die 2. Welle, als wir schon kurz vor der Kapazitätsgrenze waren. Insgesamt gäbe es ca. 50.000 Todesopfer, die meisten wären zwischen 60 und 79 Jahren alt.
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* Wochen-Altersgruppen-Daten bis KW 12 vom RKI eingepflegt
* R-Wert Reihe angepasst an aktuelle Entwicklung
* Impfung oder Infektion schützt nur zu 80% davor, sich anzustecken und dann andere anzustecken (Quelle CDC) (vorher 100%)
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Änderungen am Modell: Teil 2:
* Deutlich ambitionierteren Impfplan habe ich von RKI Studie “Epidemiologisches Bulletin 13/2021” übernommen (siehe Bild)
* Darstellung der Infizierten plus Dunkelziffer bei Impfrate
* Berechnung der LongCovid-Fälle von UK-Studie übernommen. 3/x
Wir dürfen nicht ganz kurz vor dem rettenden Ufer aufhören zu schwimmen!
Wir reiten im Galopp auf eine Riesenwelle der Corona-Pandemie zu. Was tun? Dabei sehen wir die Impfungen schon als das rettende Ufer und sind nur Wochen davon entfernt!
Es muss nochmal ein gemeinsamer Kraftakt her. Für ein paar Wochen. Aber was können wir tun? Und wie gross ist dieser Kraftakt?
Wie wir anhand von Berechnungen mit meinem Prognose-Modell sehen werden, sind wir viel näher am rettenden Ufer als meines Erachtens viele denken.
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Was passiert, wenn wir jetzt nichts tun? Mit den aktuellen Einschränkungen/Lockerungen sehen die nächsten 2 Monate in meinem Vorhersage-Modell so aus (eine gewissen Abbremsung durch die Ferien ist bereits eingerechnet). 3/x