Thread by @BlackboxVS

Morgen erscheint #Wagenknecht​s Buch, in dem sie gegen vermeintliche #Identitätspolitik & Linke polemisiert. Nicht unser 🍺 eigentlich. Aber, da jetzt wieder die unvermeidbaren Interviews & Feuilletondebatten folgen ... eine Schlüsselzene zeigt, was hintergründig Debatte prägt.

Es gibt Zusammenhang mit #Nationalismus & #Antisemitismus, der nur selten offen ausgesprochen wird. Auf Treffen vor Gründung von Aufstehen mit Sanders-Campaigner geschah dies ausnahmsweise. Wagenknecht, et. al. ließen sich erklären, was aus Außensicht Problem dt. Linke sei.

Der meint: Einschränkend sei, dass man in D. über Israel nicht frei reden könne & normale Leute nicht erklären könnten, warum sie stolz seien, Deutsche zu sein. Da jeder Recht darauf habe stolz zu sein, woher er komme & was er sei, zahle das auf Konto des politischen Gegners ein.

Der Aussage stimmt SW explizit zu, auch wenn sie's in Öffentlichkeit wohl nicht so sagen würde. Ihr Polemisieren gegen angebliche Identitätspolitik von Minderheiten, ist also gerade kein Kritik von Identitätspolitik an sich. Jeder habe schließlich Recht auf Stolz & Zugehörigkeit.

Es ist eine Kritik, die LGBTQI*, Rassismus- und Antisemitismusbetroffenen vorwirft, immer auch daran zu erinnern, warum es einen unbefangene positiven Bezug auf deutsche Nation, Herkunft, Kultur nicht geben sollte. Das macht ihre schiefe Rezeption von Versatzstücken berechtigter

Kritik am Establishment der US-Demokraten vermischt mit US-Spielarten des Kommunitarismus so gefährlich und so anschlussfähig für die politische Rechte & Querfrontbestrebungen. Es gibt kluge & berechtigte Kritiken an Ambivalenzen von #IdentityPolitics.

Die haben aber nichts mit den Polemiken & Zuspitzungen von SW gemein. Es hilft im Hinterkopf zu haben: Das konservative & rechte Feuilleton wird das Buch lieben, weil es deutsche Normalisierungswünsche bedient & nicht weil sich FAZ, WELT& JF erfolgreichere Klassenkämpfe wünschen.

Die Szen ist aus "Wagenknecht" von Sandra Kaudelka. aus dem Jahr 2020.