Solange eine Partei, die ernsthafte Klimamaßnahmen vorschlägt, so geframt wird, dass sie „im Lager der Grünen fischt“, ist die #Klimakrise nicht verstanden.
Sie betrifft nicht nur „Ökos“. Sie betrifft uns alle. Alle Parteien müssen an der Lösung arbeiten, @derspiegel.
Im Endeffekt ist das sogar genuin linke Politik, weil benachteiligte Gruppen am stärksten unter der Klimakrise leiden werden. Etwa weil sie sich teurere Lebensmittel, Wasser oder Klimanlagen nicht werden leisten können. Oder ihr Haus zu reparieren nach Starkwetterereignissen.
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"Deutschland 2050" ist das wohl wichtigste Buch des Jahres. Es erklärt, was 1,5 Grad gobale Erwärmung für Deutschland bedeuten - und macht klar, warum @FridayForFuture so eine unglaubliche Ausdauer beweisen, um dafür zu kämpfen.
Angela Merkel ist Physikerin.
Sie wurde persönlich u.a. von Joachim Schellnhuber beraten.
Es ist schwer nachvollziehbar, aber ich bin trotzdem recht überzeugt davon, dass sie das Ausmaß der #Klimakrise & anderer ökolog. Krisen dennoch nicht komplett verstanden hat.
Warum?👇
Sie hat in den Jahren ihrer Regierung oft genug bewiesen, dass sie in der Lage ist, a) auch unbequeme Entscheidungen zu treffen oder b) wie in der #Coronakrise zumindest klar zumachen, dass sie ein Problem verstanden hat - sich politisch aber nicht durchsetzen kann (oder möchte).
Im Gespräch mit @Luisamneubauer sagte sie als Begründung für unzureichende Maßnahmen vor einigen Tagen, sie habe Angst, dass die “Klimaleugner” irgendwann die Oberhand gewinnen, wenn man Maßnahmen ohne ausreichend Rückhalt durchsetzt. Durchaus nachvollziehbar. Aber.
Da jetzt hoffentlich alle Parteien anfangen, ambitioniertere Klimamaßnahmen aufzubieten, möchte ich noch mal daran erinnern, dass selbst die Vorschläge der Grünen nicht für einen 1,5-Grad-Pfad ausreichen. Die restlichen Parteien operieren bisher z.T. massiv mit Magical Thinking.
Magical Thinking ist es auch, darauf zu hoffen, dass Technologien, die heute noch nicht ausgereift & in großem Maßstab einsetzbar sind, die Klimakrise irgendwie abbremsen können (Wasserstoff, CCS, ...).
Klimaschutz bedeutet nicht, die Emissionen zu senken. Es bedeutet, sie zu stoppen. Und das so schnell wir möglich.
Dafür müssen heute verfügbare Lösungen so schnell und großflächig wie möglich ausgebaut werden.
Klar, ohne Menschen "mitzunehmen" - also ihnen zu erklären, warum Maßnahmen wichtig & sinnvoll sind - wird die nötige Transformation nicht durchsetzbar sein.
Aber genau das müssen Politiker:innen & Journalist:innen auch erklären. Klimaschutz ist alles andere als Selbstzweck.
Es geht darum, unsere Lebensbedingungen zu erhalten & Menschenleben zu schützen.
Was ist die Alternative zu Bahnfahren, Fahrrädern & Elektroautos, weniger Fleisch essen, Erneuerbaren Energien, gedämmten Häusern, nachhaltigem Wirtschaften & Konsum ... ?
Warum wird progressive & effektive Klimaschutzpolitik wie beim #EUClimateLaw immer wieder verhindert?
Drei grundlegende Missverständnisse zur #Klimakrise, die das (neben Lobbyinteressen) erklären.
Thread 🧵
1. Weil weder in der Politik, noch in vielen Medien & im öffentl. Diskurs klar verstanden wurde, dass 1,5 Grad nichts Gutes ist. Schon bei 1,2 Grad globaler Erwärmung sehen wir heute dramatische Auswirkungen, auch in Deutschland:
Die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist bereits ein Kompromiss. Es soll massiven irreversiblen Schaden abwenden. Etwa das Erreichen des Kipppunktes des Grönländischen Eisschilds, dessen Abschmelzen zu 7 Meter Meeresspiegelanstieg führen wird: spiegel.de/wissenschaft/m…
Mir war klar, dass Narrative sehr mächtig sind, dass sie Weltkriege auslösen können, aber auch Gesellschaften zusammenhalten.
Was ich nur selten hinterfragt habe, ist, welchen großen gesellschaftlichen Narrativen ich eigentlich anhänge.
(Ist aber wahrscheinlich auch die Natur von Narrativen, dass man sie für Wahrheiten hält, solange man sie glaubt.)
Narrativ 1: Nicht nur in der Schule habe ich gelernt, dass wir uns seit der Aufklärung an der Wissenschaft orientieren & im Großen & Ganzen rational handelnde Wesen sind.