Bei der gestrigen Polizei-Aktion am #Karlsplatz geht es vor allem darum, die Menschen nach den Lockdowns zurück in den warenförmigen Konsum zu zwingen. (Thread)
Das Steuern über Verwaltungsstrafen für Menschen, die durch den Verkauf von Bier ihren Kopf über Wasser halten wollen und die nicht Zuverfügungstellung von öffentlichen Toiletten (u.a.) hat nach den Lockdowns nicht mehr ausgereicht.
Zu massenhaft hat sich eine neue Kultur entwickelt, in der Menschen treffen, Plaudern & Feiern sich jenen Orten entzieht, in denen damit Profite für Unternehmen & Massensteuern für die Staatskasse gemacht werden können. Alles spricht dafür, dass gestern eine gezielte Aktion war:
Rund 100 Polizisten in voller Montur stehen nicht einfach gleich vor Ort. Die Polizei konnte letztlich nur argumentieren, dass es zwar zu keinen Straftaten gekommen war, diese aber möglich werden hätten können und sie daher den Platz räumen musste.
Auch das jetzt verlautbarte Platzverbot auf möglicherweise drei Monate spricht eine eindeutige Sprache.

Der durch die Pandemie bedingte Stillstand des Konsums an reglementierten Orten von Profit und Massensteuern soll jetzt notfalls mit Gewalt wiederhergestellt werden.
Doch so leicht wird das nicht gelingen. Schon vor der Pandemie haben viele Menschen Formen für Gemeinschaftlichkeit gefunden, die mit ihrem prekären Leben vereinbar sind.
Die Lockdowns waren eine mehr oder weniger einjährige Übung, die uns auf breiter Basis gezeigt hat, dass vieles auch jenseits jener Orte möglich ist, in der Begehren und Vergnügen für
sekundäre Ausbeutung nutzbar gemacht wird: Der Platz, und die Städte gehören uns allen.
Am #Donaukanal wird gerade deutlich, dass gestern kein Einzelfall war. Es geht um Rückkehr zu warenförmigem Konsum & polizeilicher Kontrolle vs. (post-)pandemischer Jugend-/Massenkultur.

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10 Apr
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