Es bleibt also ein Balanceakt:
Öffnen so viel wie möglich - aber nicht zu viel: Es gibt noch zu viele Menschen, die das Impfangebot noch nicht wahrnehmen konnten und nicht gegen einen schweren Verlauf geschützt sind.
Wo ist die Grenze der Öffnungen? Das werden wir in den kommenden Wochen austarieren müssen. Es hängt vom Impffortschritt ab, von VOCs wie #DeltaVariant und vom Engagement der einzelnen.
AHA+LA+Testen sollten wir weitgehend beibehalten, damit wir die Schulen, Restaurants, Geschäfte, (kleineren) Kulturveranstaltungen offen haben können.
Wann könnte man auf alle Maßnahmen verzichten und riskieren, dass die Fallzahlen steigen? - Nicht bevor alle Menschen die Chance hatten, Ihr Impfangebot anzunehmen.
Dann muss die Situation (VOCs, Dauer der Immunität, Impfrate etc bewertet werden).
An dieser Stelle ein👍🏽an Göttingen: Wann immer ich in der Innenstadt war: AHA (inkl. Masken) ist hier ernst genommen worden.
Auch das hat sicherlich zu den relativ niedrigen Inzidenzen hier beigetragen.
Wir sind unter 35, in allen Altersgruppen: semohr.github.io/risikogebiete_…
Sehr geehrter Herr @OlafGersemann,
es freut mich, dass Sie sich für meine Forschung interessieren.
Der Satz (13.März) den Sie nennen, bezieht sich auf unsere Studie arxiv.org/pdf/2103.06228…. Und in der Studie zeigen wir zwei extreme Szenarien:
(1) Es wird schneller gelockert, als der Impffortschritt es erlaubt. Dann könnten(!) die Intensivstationen noch über Wochen gefüllt sein. (2) Es wird langsamer gelockert, als der Impffortschritt es erlauben würde. Dann sinken die Inzidenzen.
@OlafGersemann Sehr geehrter Herr @OlafGersemann,
es freut mich, dass Sie sich für meine Forschung interessieren.
Der erste Satz (13.März) den Sie nennen, kommt aus unserer Studie arxiv.org/pdf/2103.06228… und in der Studie zeigen wir zwei extreme Szenarien:
@OlafGersemann (1) Es wird schneller gelockert, als der Impffortschritt es erlaubt. Dann könnten(!) die Intensivstationen noch über Wochen gefüllt sein. (2) Es wird langsamer gelockert, als der Impffortschritt es erlauben würde. Dann sinken die Inzidenzen.
@OlafGersemann In beiden Szenarien sind die Lockerungsschritte recht ähnlich. Im ersten Fall wird anfangs etwas schneller gelockert, im zweiten wird etwas langsamer gelockert. Mittelfristig macht das einen grossen Unterschried für die Inzidenz. Das ist die Kernaussage unserer Studie.
Der Rückgang kann aber auch schneller sein:
Mit zunehmender Impfung und Saisonalität könnte man womöglich schon in 2-3 Wochen unter 50 sein --- wenn sich das Verhalten der Menschen nicht ändert.
Der Rückgang kann aber auch langsamer sein.
Wie sehr die Abschätzungen von den Annahmen über Kontakte und Ansteckung abhängen, zeigt das folgende Beispiel:
Wenn es nur 1 Infektion mehr gibt je 20 Infektionen, dann macht das den Unterschied zwischen R=0.9 (was wir etwa derzeit etwa haben) und R=0.95.
Um unter 50 zu kommen, braucht man ab jetzt:
mit R=0.9 rund 5 Wochen,
mit R=0.95 rund 10 Wochen.
Die Aufhebung von Corona-Auflagen für Geimpfte und Genesene belastet nach Einschätzung des Deutschen Ethikrats vor allem die jüngere Generation und wird in der Gesellschaft zu Konflikten führen. Ethikratsvorsitzende Alena Buyx sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe:
»Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studentinnen sind nicht geschützt und dürfen weniger. Geimpfte dagegen haben den doppelten Vorteil: Sie sind geschützt und dürfen mehr.« Damit gebe es ein echtes Solidaritäts- und Gerechtigkeitsproblem mit sozialer Spannung. Quelle:
(1) In der Physik ist es für uns selbstverständlich, dass wir unsere Arbeit auf öffentlichen Plattformen wie github machen --- Schritt für Schritt bis sie fertig ist.
Das ist toll, denn so kann man sich mit KollegInnen über die Arbeit austauschen, auch bevor sie fertig ist.
Wenn wir #B117 zurückzudrängen wollen, bis genug geimpft wird, brauchen wir deutliche Maßnahmen. Im Privaten sind wir von den Vorschriften her fast am Minimum. Deswegen bräuchte es überall sonst Beiträge.
#B117 erhöht den R-Wert um +0.3 oder mehr.
Kita+Schul+Unischließungen haben in der ersten Welle zusammen rund -30 % gebracht, wenn man von offen auf ganz(!) zu geht.
Wir brauchen also mehr.
-10 % verlangsamen den Anstieg nur.
Home-Office oder Testen am Arbeitsplatz:
-> Hygienekonzepte nachbessern
-> Testen ist in den Alltag eingebaut
-> Menschen mit vielen Kontakten werden getestet
-> Breite Bevölkerungsschichten werden getestet
-> Kostenpunkt: 5-10 Euro pro MitarbeiterIn pro Test, Tendenz sinkend