In China brechen 2 Dämme, in Deutschland sterben 150 Menschen, in Sibirien ist es so trocken wie seit 1870 nicht mehr, das Great Barrier Reef wird wohl als gefährdet eingestuft & Teile des Amazonas geben mehr CO2 ab als sie speichern
Die News einer Woche in der Klimakrise.
(Und das waren mit Sicherheit nicht alle.)
Der menschliche Geist ist nicht dafür gemacht, solche Dimensionen wirklich zu begreifen. Unsere Regierungssysteme nicht dafür ausgelegt, so etwas zu managen. Wir sind Höhlenmenschen mit Supercomputern.
Das war auch der Punkt als ich unruhig wurde: Die Klimakrise übt so starken Druck auf unsere politischen Systeme aus, dass wir nicht davon ausgehen können, diese Probleme einfach wegverwalten zu können.
Wir müssen davon ausgehen, dass unsere politischen Systeme schwächer werden je weiter die Klimakrise fortschreitet. Was, wenn die Klimakrise am Ende prinzipiell lösbar ist, aber nicht politisch?
Dafür müssen wir heute schon Vorsorge treffen, genauso wie wir uns auch auf Naturkatastrophen vorbereiten. Wie wir das tun können, skizziere ich in diesem Text: krautreporter.de/3047-hoffnung-…
Er ist sehr lang, daher tl:dr: Es braucht eine Mobilisierung, die weit über Klima hinausgeht. Jeder Mensch kennt etwas, wofür sich das Kämpfen lohnt. Wir können diese Mega-Krise nutzen, unsere Gesellschaften zu modernisieren.
Was nicht stimmt, beschreibe ich in meinem neuen Artikel.
Es ist als würde uns die Klimakrise eine Falle stellen – in die vor allem Armin Laschet hineinläuft.
Denn in der Klimakrise müssen die Menschen gleichzeitig retten und verhindern.
Sie müssen ihre Gesellschaft in eine Klimaschutz- und in eine Hochwasser-Hitze-Waldbrand-Schutzgesellschaft umbauen, die Katastrophen aushält, die immer extremer werden.
Wir reden nach der #Flutkatastrophe darüber, dass wir uns auf die Folgen der Klimakrise besser vorbereiten müssen. Deswegen will ich euch eine Geschichte aus Chicago erzählen – die Mut macht und den Weg weist 👇
Im Juli 1995 zog die schlimmste Hitzewelle über Chicago hinweg, die die nordamerikanische Millionenstadt seit den 1930er Jahren gesehen hatte. Alle Bewohner Chicagos litten. Aber vor allem die alten starben.
Der US-Soziologe Eric Klinenberg hat in seinem Buch "Heat Wave" untersucht, wo die meisten Menschen gestorben waren: erwartbar, vor allem in den armen Nachbarschaften – und doch gab es auch dort Unterschiede.
Wir müssen annehmen, dass uns diese Woche in ein paar Jahren als harmlos vorkommt 👇
Erst hat es in einem kanadischen Ort 48 Grad, dann brennt dieser Ort ab. In Portland suchen Arme Schutz vor der Hitze in Tiefgaragen während Reiche in Vancouver die klimatisierten Hotels ausbuchen. Vor Mexiko brennt das Meer, ...
im japanischen Ort Atami gehen gewaltige Schlammlawinen ab, Landshut und andere deutsche Städte erleben Sturzfluten wie seit Jahren nicht mehr und die pakistanische Stadt Jacobabad verzeichnet 52 Grad plus eine Luftfeuchtigkeit, in der das schiere Sein ein Überlebenskampf wird.
Bin gerade auf eine Rede von Dr. Angela Merkel, Parteitag der CDU, Karlsruhe 1995, aufmerksam gemacht worden.
Sie wussten, was zu tun war. Sie taten nichts.
"Wir müssen fragen: Wie geht es der Schöpfung, wie geht es der Natur bei all unserem menschlichen Handeln und bei dem Wachstum des Bruttosozialproduktes?"
"Wir sind uns darüber einig, daß das Bruttosozialprodukt so, wie wir es aus der Sozialen Marktwirtschaft kennen, keine automatische Aussage darüber macht, wie gut es unserer Gesellschaft geht und wie groß der Wohlstand ist."
Erinnert ihr euch noch, wie die Union vor ein paar Wochen Klimaschutz gegen die "kleinen Leute" ausgespielt hat? Jetzt weigert sich Scheuer auch Kerosin zu besteuern. Eine Steuer, die vor allem wohlhabende Menschen zahlen würden, weil sie mehr fliegen: br.de/nachrichten/me…
Er setzt stattdessen auf "CO2-neutrales" Kerosin "made in Germany". Das ist wie Warten auf den Wettergott, denn es gibt keine Projekte, die CO2-neutrales Fliegen absehbar (<10 Jahre) ermöglichen. airliners.de/der-weg-co2-ke…
Was viele, auch arme Menschen nicht wissen. Zur Zeit besteuern alle EU-Länder Kerosin mit sage und schreibe:
Als ich nach dem Studium ein paar Monate in Jerusalem war, war ich durchaus obsessiv mit dem Nahostkonflikt beschäftigt. So geht es vielen, ich würde sagen: So geht es dem halben Westen. Kein anderer Konflikt kann unsere Aufmerksamkeit so in den Bann ziehen. 1/
Warum das so ist, beschreibe ich hier – und auch, warum gefühlt jeder eine ganz klare Meinung dazu hat: krautreporter.de/3875-deswegen-…
Die Medien sind nicht Schuld, sie richten sich nach der Nachfrage. Es liegt auch nicht an der Länge des Konflikts per se oder der Opferzahl, die verglichen mit anderen Konflikten (Jemen, Syrien, Kongo) gering ist. 3/