Neue Merkwürdigkeiten bei den #Maskenskandal-Abgeordneten Georg Nüßlein (Ex-CSU) und Alfred Sauter (CSU): Diesmal geht es um 300.000 Euro und die Zulassung eines PCR-Schnelltests Ende 2020. (1/7)
Die 300.000 Euro soll Alfred Sauter für "anwaltliche Beratung und Vertretung" von der Firma GNA Biosolutions erhalten haben, die eine Sonderzulassung für ihren Corona-Schnelltest vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte haben wollte. (2/7)
Nur: Außer einer wirkungslosen Mail an Söders Bürochef, hat Sauter wohl nichts unternommen. Wofür also die 300.000 Euro? Tätig geworden gegenüber dem Bundesinstitut ist dagegen Nüßlein. Doch die beiden wollen in der Sache nichts miteinander zu tun gehabt haben. (3/7)
Merkwürdig ist aber, dass sich Formulierungen in Sauters Mail an die bayerische Staatskanzlei und Nüßleins Brief ans Bundesinstitut auffällig gleichen. Merkwürdig auch, dass sie am gleichen Tag geschrieben wurden. (4/7)
Nüßlein schrieb außerdem auf Briefpapier der Unionsfraktion als stellv. Vorsitzender an das Bundesinstitut. Ob es stimme, dass der Test nicht zugelassen werden solle, schreibt Nüßlein. "Falls dies der Fall sein sollte, bitte ich Sie herzlich um ein unverzügliches Gespräch." (5/7)
Das ist schon ein außergewöhnliches Engagement für einen stellv. Fraktionsvorsitzenden im Sinne einer einzelnen Firma. Ein sehr fragwürdiger Vorgang, der ebenfalls dringend aufgeklärt werden muss! (6/7)
Da gegen die beiden Politiker ohnehin ermittelt wird, prüft die Generalstaatsanwaltschaft laut @SZ nun auch diesen Vorgang. Die ganze Geschichte gibt es hier (€): sueddeutsche.de/bayern/bayern-… (7/7)
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Neues von Amthor: Der Spiegel (€) berichtet über einen Versuch der Jungen Union, eine illegale Parteispende von der Videoplattform TikTok einzuwerben. Philipp Amthor ist Schatzmeister der JU und damit für die JU-Finanzen verantwortlich. (1/8) spiegel.de/politik/deutsc…
Amthor hatte sich als antikommunistischer Kritiker der aus China stammenden Plattform profiliert. Dann ließ er sich von TikTok lobbyieren – und schlug dem Konzern vor, sich mit Geldzuwendungen beliebt zu machen. TikTok stieg darauf ein und spendete... (2/8)
...zunächst für ein Musikfestival in Amthors Wahlkreis, das er selbst als PR-Bühne nutzt. (Sowas ist weder illegal noch unbedingt verwerflich. Viele Abgeordnete engagieren sich für Initiativen und Einrichtungen in ihren Wahlkreisen, oft auch aus eigener Tasche.) Außerdem... (3/8)
Immer noch versucht die Union, den Aserbaidschan-Skandal auszusitzen. Wir finden: Darunter leidet die Glaubwürdigkeit unserer Demokratie. Die Spitzen der CDU/CSU müssen endlich für Aufklärung sorgen, Namen nennen und die Beteiligten zur Rechenschaft ziehen.
Ein Zentrum des Skandals liegt in der CDU Baden-Württemberg. Heute Abend befasst sich eine Doku im SWR genauer mit den Beteiligten. Mit in der Sendung ist LobbyControl mit unseren Recherchen zu Staatssekretär Bareiß. Das wichtigste dazu auch hier im Thread tv.de/sendung/die-as…
Im Präsidium der CDU Baden-Württemberg sitzt Staatssekretär @Thomas_Bareiss, zuständig für Energiepolitik im BMWi, uns in Sachen Bremser bei der Energiewende und als Freund der Gasindustrie bekannt. Recherchen zeigen: Er hat eine ungute Nähe zu den Aserbaidschan-Lobbynetzwerken.
Parteispenden: Wer am meisten kassiert, ist am wenigsten transparent. Union, FDP und AfD schweigen sich aus darüber, an welche Gebietsverbände die von ihnen verbuchten Spenden gingen. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer Recherche von Correctiv correctiv.org/aktuelles/part… (1/4)
Aus den gesetzlich vorgeschriebenen Rechenschaftsberichten geht nicht hervor, welche Spenden von welchen Landes-, Kreis- oder Ortsverbänden eingenommen wurden. Diese Information wäre jedoch wichtig u.a. für die Verhütung von Korruption auf kommunaler und regionaler Ebene. (2/4)
Etwa wie im Regensburger Skandal um verdeckte Spenden aus der Immobilienbranche im Zusammenhang mit öffentlichen Grundstücken und Baugenehmigungen. Der Fall brachte den damaligen OB in U-Haft und beschäftigt seit Jahren die Gerichte. So etwas sollte nie wieder vorkommen. (3/4)
Maskendeals, Aserbaidschan, ein Lobbyverband im Parteivorstand – die CDU steckt noch immer tief im Lobby-Sumpf. Das #CDUWahlprogramm zeigt, dass die Partei ihr Verhältnis zu finanzstarken Lobbygruppen noch immer nicht geklärt hat. Das ist kein gutes Signal für die Demokratie. 👇
Ein Blick ins Wahlprogramm lässt den Einfluss mächtiger Lobbyinteressen leicht erkennen. ▶️Beispiel Steuerpolitik: Lobbyverbände wie der Wirtschaftsrat, die arbeitgeberfinanzierte INSM oder der Verband "Die Familienunternehmer" wettern schon lange gegen mehr Steuern für Reiche.
Mit ihrer Forderung nach "Entlastungen" tun Lobbyverbände so, als würden sie alle ansprechen. Doch dahinter verbergen sich vor allem Forderungen nach weniger Steuern für Reiche und Unternehmen. Siehe die Soli-Kampagne der arbeitgeberfinanzierten INSM:
Die Baerbock-Anzeige der #INSM schadet dem politischen Diskurs und hat zu Recht für viel Empörung gesorgt. Die INSM fällt nicht zum ersten Mal mit problematischen Aktionen auf. Ein Thread zur INSM als Lobbyakteur und deren Methoden 👇
Die INSM ist eine PR-Lobbyorganisation, die sich an Medien und die breite Öffentlichkeit richtet, um Debatten zu prägen. Sie flankiert die klassische Lobbyarbeit der Arbeitgeberverbände (Gesamtmetall, Metall NRW etc.), die sich direkt an die Politik richten.
Die INSM finanziert sich vollständig durch die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie. Deren Mitglieder sind Unternehmen - vor allem, aber nicht nur aus der Autoindustrie. Im Vorstand des Dachverbands Gesamtmetall sind u.a. Vertreter von Siemens und Daimler.
Als Konsequenz aus den Unions-Skandalen versprach die GroKo, bei der Parteienfinanzierung für mehr Transparenz und Grenzen zu sorgen. Doch die längst überfällige Reform kommt nun wohl doch nicht. Näheres Hinschauen zeigt, dass das Scheitern vor allem an der Union liegt (1/11)
Die SPD hat zügig einen konkreten, umfassenden Gesetzesentwurf vorgelegt, auf den CDU/CSU nur sehr schleppend reagierten. Ihre Gegenvorschläge sind teils sehr vage, verfassungswidrig und/oder off topic – Verhandlungsmasse, die beim Thema eigentlich nichts zu suchen hat. (2/11)
Wir erinnern uns: Es geht darum, illegitime und intransparente Einflussnahme zurückzudrängen. Jüngster Anlass war das Spenden-Dinner mit Jens Spahn, bei dem Teilnehmer gezielt aufgefordert wurden, knapp unter der Veröffentlichungsgrenze an die CDU zu spenden. (3/11)