Sehr spannende (und soweit erkennbar solide gemachte) neue Studie zur Übersterblichkeit seit 2020. Ergebnis: Deutschland ist pro Kopf mit etwa halb so vielen zusätzlichen Toten durch die Pandemie gekommen wie Frankreich, Österreich oder die Niederlande.1/ elifesciences.org/articles/69336
In den USA gab es pro Kopf etwa viermal so viele Tote wie bei uns, in Großbritannien immerhin dreimal so viele.
Hätten wir die gleiche Übersterblichkeit wie die USA, wären bei uns rd. 116.000 Menschen zusätzlich gestorben. 2/
Kanada dagegen hat rd. 20 % weniger zusätzliche Tote gehabt, Australien und Neuseeland noch weniger.
(Im PDF sehr detaillierte Tabellen mit Angabe von Datenstand, absoluten und relativen Zahlen.) 3/
Natürlich muss man bei den Vergleichen auch mit einbeziehen, dass die Lebensumstände (etwa Bevölkerungsdichte) und die Gesundheitssysteme in den Ländern unterschiedlich sind. 4/
Die von vielen so gepriesenen Schweden haben etwa doppelt so viele zusätzliche Tote wie wir, aber im Vergleich zu den Nachbarstaaten war das Ergebnis nicht gut: Dänemark hatte keine Übersterblichkeit, Finnland ein Zehntel jener der Schweden. 5/
(Ja, das ist ein sehr kontroverses Thema, aber Zahlen wie diese helfen – gemeinsam mit anderen Indikatoren - , am Ende tatsächlich zu beurteilen, wie gut oder schlecht ein Land durch die Pandemie gekommen ist.) /END CC @schieritz@OlafGersemann
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Big news: According to the details in today’s quarterly report, #Biontech alone is now set to boost German GDP this year by 0.5 % and hence German GDP *growth* 2021 by 0.5 percentage points. This is quite extraordinary for a start-up. 1/
Usually, as a macroeconomist, I do not tweet about individual companies. Sometimes, however, there are rare cases where single companies have a macroeconomic relevance. #Biontech is such a rare example. 2/
Quick back-of-the-envelope calculation: #Biontech has estimated the revenue from #Covid19 vaccines for 2021 to €15.9 billion, which is roughly 0.5 % of GDP. As Biontech had only marginal sales in 2020, this impacts also GDP growth rate almost 1-to-1. 3/ investors.biontech.de/node/10446/pdf
Der Streit um die #Stiko-Empfehlung zu den Impfungen von Jugendlichen und dem Vorhaben der Gesundheitsminister, diese Impfungen zu forcieren, spitzt sich zu. Ein paar Gedanken von mir zu dem Thema. 1/
Vorneweg: Ich halte wissenschaftliche Beratung für politische Entscheidungsprozesse für sehr wichtig. Und: Ich kann nicht den Nutzen und Kosten von Impfungen abwägen, da ich kein Mediziner bin. 2/
Als Volkswirt (und früherer Journalist) habe ich allerdings einige Erfahrung mit der Kommunikation wissenschaftler Empfehlungen und der Kommunikation von Entscheidungen, in die solche Expertise einfließt. 3/
Als im März vom „deutschen Impfdesaster“ geredet wurde und im Internet Prognosen zirkulierten, dass Menschen im mittleren Alter erst 2023 gegen #Covid19 geimpft würden, veröffentlichten @AndrewWattEu und ich eine Projektion zum Impfpfad mit dem Titel „Yes, we can“. 1/
In dem @imkflash Policy Brief schrieben wir, dass es rechnerisch möglich sein würde, bis Ende Juli alle impfwilligen Erwachsenen in Deutschland vollständig zu impfen. 2/ imk-boeckler.de/de/faust-detai…
Tatsächlich zeigen die Zahlen und die Lage nun, Ende Juli, das es wohl tatsächlich möglich war, allen impfwilligen Erwachsenen ein Impfangebot zu machen. Leider scheint es aber nicht so viele Impfwillige zu geben, wie wir angenommen hatten. 3/
Hier wurde zuletzt @michael_huether harsch kritisiert. @BachmannRudi hat JournalistInnen aufgefordert, WissenschaftlerInnen von @iw_koeln und @imkflash nicht mehr wie „ganz normale Ökonomen“ ansehen, mit dem Unterton, dass es dort einen Bias gäbe. 1/
Ein paar Gedanken hierzu aus von mir aus langjähriger Erfahrung als Journalist, Hochschullehrer (ich bin ja weiterhin an der @HTW_Berlin) und nun Wissenschaftlicher Direktor am @imkflash. 2/
Nach meiner Erfahrung sind praktisch alle ÖkonomInnen (ob Uni, Institute oder @iw_koeln/@imkflash) von ihren grundlegenden Werten und Weltanschauungen geprägt und die individuellen Forschungsergebnisse sind selten ganz unabhängig von diesen Vorprägungen. 3/
Wir haben heute unsere neue @IMKFlash Prognose veröffentlicht. Wie auch in den letzten beiden Prognosen sind wir optimistischer als etwa die Bundesregierung @BMWi_Bund. Wir rechnen für Deutschland 2021 mit einem BIP-Plus von 4,5 %, für 2022 mit 4,9 %. 1/ boeckler.de/de/faust-detai…
Wir sind damit gegenüber der Frühjahrsprognose (4,9 %) und gegenüber unserer Dezember-Prognose (ebenfalls 4,9%) leicht nach unten gegangen. Grund ist vor allem, dass sich die Kontaktbeschränkungen in Deutschland länger hingezogen haben, 2/
als wir ursprünglich erwartet hatten, zum anderen, dass die Lieferprobleme bei Halbleitern die Industrieproduktion stärker gebremst haben als bisher angenommen. 3/
Nach den sehr guten Impfzahlen von Mittwoch und Donnerstag zeichnet sich ab, dass diese Woche eine Rekordwoche bei den Impfungen gegen #Covid19 werden könnte.
Leider muss ich allerdings heute doch etwas Wasser in den Wein schütten – es zeichnen sich Schwierigkeiten ab. 1/
Auf den ersten Blick liegen die Verimpfungen gut auf dem Pfad, den @AndrewWattEU und ich nach Ostern projiziert haben, um rechnerisch 52,5 Mio. Menschen (75 % der Erwachsenen) bis Ende Juli 2021 vollständig zu impfen. 2/
ABER: Dieser Pfad war berechnet mit einem signifikanten Anteil an J&J-Impfungen. Diese Impfungen sind weit hinter unserer Projektion zurück, weil J&J einfach viel langsamer geliefert hat als ursprünglich angekündigt. 3/