Während die österreichische Impfkampagne gut angelaufen ist, bremste sie sich über den Sommer ein. Wir hinken dem EU-Schnitt inzwischen hinterher. 4 von 10 Menschen haben hierzulande noch gar keinen Impfschutz. 1/6
Die Impfquote schwankt allerdings stark von Gemeinde zu Gemeinde von 87,5 Prozent zu nur 34 Prozent. Momentum-Ökonom @alexanderwhuber hat sich mittels statistischer Analyse der Gemeinden angeschaut, woran das liegen könnte. 2/6
Um die Impfkampagne anzukurbeln, lohnt sich ein Blick auf Faktoren, die gemeinsam mit einer hohen oder niedrigen Impfquote auftreten. Ca. die Hälfte des Unterschieds der Impfquoten geht mit gesundheitlichen, ökonomischen oder soziologischen Eigenschaften der Gemeinden einher. 3/6
Hohe Impfquoten findet man in Gemeinden mit hohem Bildungsniveau, hohem Interesse an politischen Vorgängen (gemessen durch die Wahlbeteiligung) und einem höheren Frauenanteil. momentum-institut.at/news/welche-fa… 4/6
Niedriger ist die Impfquote tendenziell in Gemeinden mit einem hohen Anteil an jungen Menschen (12 bis 30-Jährige), einem überdurchschnittlichen FPÖ-Wahlergebnis, einem höheren Anteil im Ausland geborener Menschen und vielen Corona-Erkrankungen. 5/6
Die Analyse legt nahe, dass die Impfkampagne Gemeinden mit vielen jungen Menschen, FPÖ-Wähler:innen, und Migrant:innen nicht gut genug erreicht hat. Jetzt braucht es gezielte Strategien, die auch Bewohner:innen in Gemeinden mit bisher niedrigen Impfquoten ansprechen. 6/6

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25 Aug
Wie wirkt sich die Einführung eines Mindestlohns auf den Arbeitsmarkt aus? @AnnaPixer zeigt mit dem #PaperderWoche, dass ein Stundenlohn einer gewissen Mindesthöhe signifikante & positive Effekte mit sich bringt – für Betroffene, Einkommensverteilung & Arbeitsmarkt selbst. 1/11
@AnnaPixer C. Dustmann, A. Linder, U. Schönberg (@ucl), M. Umkehrer und P. vom Berge (@iab_news) untersuchen in einer neuen Studie die Folgen der Einführung des Mindestlohns von 8,5€/h in Deutschland im Jahr 2015. Die Maßnahme erreichte vier Mio. Jobs & 15% der arbeitenden Bevölkerung.2/11
@AnnaPixer @ucl @iab_news Im ersten Schritt zeigen die Autor:innen die absoluten & relativen Auswirkungen auf die Betroffenen. Dafür berechnen sie die prozentuale Steigerung des Stundenlohns in Zwei-Jahres-Abständen (also z.B. 2016 vs. 2014; 2015 vs. 2013) für unterschiedliche Einkommensgruppen. 3/11
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12 Aug
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Bei drei von vier befragten Arbeitslosen reicht das Geld hinten und vorne nicht. Mehr als jeder 2. braucht Ersparnisse auf – sofern vorhanden. Jeder vierte arbeitslose Mensch muss Freunde oder Familie um Geld bitten. 2/6
Die Armutsgefährdung ist unter Arbeitslosen 3,5 mal so hoch wie unter Beschäftigten. Unerwartete Ausgaben sind für 3 von 4 Befragten existenzbedrohend: Sie wären heute nicht in der Lage, Ausgaben in der Höhe von 1.290 Euro zu finanzieren. 3/6
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11 Aug
Die autochthone Bevölkerung hat oft eine falsche und viel zu negative Wahrnehmung über die Migrant:innen im Land. Diese Wahrnehmung beeinflusst auch ihre Einstellungen zu Umverteilung, wie @MattiasMuck im #PaperderWoche erklärt. 1/8
Alberto Alesina, @ArmMiano und @S_Stantcheva untersuchen die Präferenzen der autochthonen Bevölkerung für Umverteilung in Deutschland, Frankreich, Italien, UK, USA und Schweden. Speziell wollen sie testen, ob diese kausal mit dem Thema Migration zusammenhängen. 2/8
Dazu stellen sie (1) einem zufällig ausgewählten Teil der Befragten (bevor es um Umverteilung geht) Fragen zu Migration, (2) ein anderer erhält zuerst neutrale Infos über Migrant:innen im Land, (3) ein weiterer eine positive Anekdote über einen "hart arbeitenden Migranten". 3/8
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31 May
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind nach wie vor verheerend. Im ersten Quartal 2021 brach Österreichs Wirtschaft um 5,5% ein, wie die @STATISTIK_AT heute verkündete. Ursprünglich wurde noch mit einem Einbruch von -2,7% gerechnet. 1/8
EU-weit schrumpfte die Wirtschaft im letzten Jahr um 1,7%. Österreich steht damit im europäischen Vergleich wieder äußerst schlecht da. Nur das Vereinigte Königreich schnitt im ersten Quartal 2021 schlechter ab. 2/8
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31 May
Die Vermögenssteuer wird aus vielen Gründen immer wieder intensiv diskutiert. Bis heute gab es jedoch keine Studie über die Rolle der langfristigen Berichterstattung zur Vermögenssteuer in den österreichischen Medien. Das holen wir hiermit nach. Ein Thread. 1/17
Es zeigt sich: Vermögenssteuern werden in den untersuchten Medien überwiegend ablehnend beurteilt, während die Bevölkerung in Meinungsumfragen das Besteuern von Vermögen mehrheitlich befürwortet. Die gesamte Studie gibt es hier: momentum-institut.at/news/vermoegen… 2/17
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3 Feb
Immer wieder werden #Mindestlöhne als Jobkiller verurteilt. Wie @jtoelgyes erklärt, zeigt Alan Manning im #PaperderWoche allerdings: Es ist kein negativer Effekt von Mindestlöhnen auf die Beschäftigung nachweisbar.
#Thread
eprints.lse.ac.uk/107415/
1/n
Die Ergebnisse aus der Literatur widersprechen sich & sind laut Manning aus methodischen Gründen oft nicht verlässlich. Kaum verwunderlich, schließlich können Mindestlöhne aus theoretischer Sicht die Arbeitslosigkeit sowohl senken als auch erhöhen. 2/n
Einerseits: Besser bezahlte Jobs werden auch eher angenommen, weil: Wertschätzung gegenüber eigener Arbeit steigt, (Grund-)Bedürfnisse lassen sich eher decken, man muss keinen Zweitjob zum Bestreiten des Lebensunterhalts suchen, etc. 3/n
Read 14 tweets

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