Die autochthone Bevölkerung hat oft eine falsche und viel zu negative Wahrnehmung über die Migrant:innen im Land. Diese Wahrnehmung beeinflusst auch ihre Einstellungen zu Umverteilung, wie @MattiasMuck im #PaperderWoche erklärt. 1/8
Alberto Alesina, @ArmMiano und @S_Stantcheva untersuchen die Präferenzen der autochthonen Bevölkerung für Umverteilung in Deutschland, Frankreich, Italien, UK, USA und Schweden. Speziell wollen sie testen, ob diese kausal mit dem Thema Migration zusammenhängen. 2/8
Dazu stellen sie (1) einem zufällig ausgewählten Teil der Befragten (bevor es um Umverteilung geht) Fragen zu Migration, (2) ein anderer erhält zuerst neutrale Infos über Migrant:innen im Land, (3) ein weiterer eine positive Anekdote über einen "hart arbeitenden Migranten". 3/8
Allen 6 Ländern ist gemein, dass Autochthone nicht nur die Zahl der Migrant:innen stark überschätzen. Sie halten sie auch für schlechter ausgebildet, verstärkt von Arbeitslosigkeit betroffen und abhängiger von sowie stärker bevorzugt durch Sozialtransfers. 4/8
Erhalten die Befragten zuerst Fragen (1) zu Migration, hat das bereits signifikante Auswirkungen auf ihre Einstellung zu Umverteilung. Ihre gewünschte Besteuerung des einkommensstärksten Prozents sinkt um 2 %, die der unteren Hälfte steigt um 1 %. 5/8
Neutral präsentierte Fakten über Migrant:innen (2) haben kaum einen Effekt auf die Umverteilungspräferenzen. Das deutet darauf hin, dass alleine der negative Effekt des Aufkommens des Migrationsthemas überwiegt. 6/8
Die positive Anekdote (3) hat einen leicht positiven Effekt auf Umverteilungspräferenzen. Außerdem bejahen mehr Menschen, dass Migrant:innen früher Anspruch auf Sozialleistungen haben sollen und dass der Staat alle gleich behandeln soll. 7/8
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die reine Präsenz des Migrationsthemas und (positive) Narrative beeinflussen die Einstellungen der autochthonen Bevölkerung gegenüber Migrant:innen – sowie sie betreffende Politikmaßnahmen – viel stärker als Fakten. 8/8
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Neun von zehn arbeitslosen Menschen müssen in Österreich mit weniger als 1.200 EUR netto im Monat auskommen. Das zeigt eine neue SORA-Studie in unserem Auftrag. Die meisten arbeitslosen Menschen leben an oder unter der Armutsgrenze, die bei 1.328 EUR liegt. 1/6
Bei drei von vier befragten Arbeitslosen reicht das Geld hinten und vorne nicht. Mehr als jeder 2. braucht Ersparnisse auf – sofern vorhanden. Jeder vierte arbeitslose Mensch muss Freunde oder Familie um Geld bitten. 2/6
Die Armutsgefährdung ist unter Arbeitslosen 3,5 mal so hoch wie unter Beschäftigten. Unerwartete Ausgaben sind für 3 von 4 Befragten existenzbedrohend: Sie wären heute nicht in der Lage, Ausgaben in der Höhe von 1.290 Euro zu finanzieren. 3/6
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind nach wie vor verheerend. Im ersten Quartal 2021 brach Österreichs Wirtschaft um 5,5% ein, wie die @STATISTIK_AT heute verkündete. Ursprünglich wurde noch mit einem Einbruch von -2,7% gerechnet. 1/8
EU-weit schrumpfte die Wirtschaft im letzten Jahr um 1,7%. Österreich steht damit im europäischen Vergleich wieder äußerst schlecht da. Nur das Vereinigte Königreich schnitt im ersten Quartal 2021 schlechter ab. 2/8
Dabei handelt es sich aber nach wie vor um vorläufige Zahlen. Eurostat wird am 8. Juni die genauen, europaweiten Daten bekanntgeben. 3/8
Die Vermögenssteuer wird aus vielen Gründen immer wieder intensiv diskutiert. Bis heute gab es jedoch keine Studie über die Rolle der langfristigen Berichterstattung zur Vermögenssteuer in den österreichischen Medien. Das holen wir hiermit nach. Ein Thread. 1/17
Es zeigt sich: Vermögenssteuern werden in den untersuchten Medien überwiegend ablehnend beurteilt, während die Bevölkerung in Meinungsumfragen das Besteuern von Vermögen mehrheitlich befürwortet. Die gesamte Studie gibt es hier: momentum-institut.at/news/vermoegen… 2/17
Die Grundlage unserer Analyse bilden alle Kommentare aus fünf großen österreichischen Tageszeitungen im Zeitraum von 2005 bis 2020: Der Standard, Die Presse, Kleine Zeitung, Oberösterreichische Nachrichten und Tiroler Tageszeitung. 3/17
Die Ergebnisse aus der Literatur widersprechen sich & sind laut Manning aus methodischen Gründen oft nicht verlässlich. Kaum verwunderlich, schließlich können Mindestlöhne aus theoretischer Sicht die Arbeitslosigkeit sowohl senken als auch erhöhen. 2/n
Einerseits: Besser bezahlte Jobs werden auch eher angenommen, weil: Wertschätzung gegenüber eigener Arbeit steigt, (Grund-)Bedürfnisse lassen sich eher decken, man muss keinen Zweitjob zum Bestreiten des Lebensunterhalts suchen, etc. 3/n
Hilfe nur über #Kredite ist ein ökonomisches #Nullsummenspiel, weiß @OliverPicek. EU-Kredite würden nationale Kredite ersetzen, womit kein zusätzliches Geld die Wirtschaft stützen könnte. 3/4
Hilfe für #EPU und #KMU in der #Corona-Krise? Die Regierung hat wieder gezeigt, dass sie den Ernst der Lage, in der sich viele Unternehmen nun befinden, unterschätzt. Eine Einschätzung im Thread. 1/9
Der Härtefällefonds ist ein Instrument für jene, die bisher keine Unterstützung erhalten. Beantragen können ihn EPUs, Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Arbeitnehmern (VZÄ) und Bilanzsumme oder Umsatz <EUR 2 Mio, freie Dienstnehmer, neue Selbstständige, freie Berufe. 2/9
Direkte Zuschüsse werden nach Antrag bei der #WKÖ an förderungswürdige Unternehmen verteilt. Was auf den ersten Blick gut klingt, ist auf den zweiten eher eine Farce. Die erste Auszahlungsrunde sieht Beträge zwischen EUR 500-1.000 pro Unternehmen vor. 3/9