Thread by @hospital_porter

Dienstpläne sind in den Augen toxischer EntscheiderInnen ein probates und gern genommenes Instrument zur Machtdemonstration und Machtausübung. Beim Bossing, dem Mobbing von Führungskräften ausgehend, ist der Dienstplan das 1. Wahl-Druckmittel, wenn es gegen MitarbeiterInnen geht.

Es ist auch ein sehr perfides Mittel, da die MitarbeiterInnen kaum Möglichkeiten haben sich dagegen zu wehren. Dienstplanwünsche werden konsequent mit Verweis auf die Betriebsabläufe ignoriert. Urlaub wird so geplant, dass die angrenzenden Wochenenden Arbeitswochenenden sind.

Emotionale und moralische Erpressungsstrategien finden sich u.a. im "Wenn du unter der Woche nur Frühdienst machen kannst, dann muss jemand anders IMMER Spätdienst machen." wieder. Vor dem Team werden familientaugliche Arbeitszeiten genau SO abgebügelt. Spaltung incoming.

Neue und junge MitarbeiterInnen sollten generell kein Privatleben besitzen. Man geht automatisch davon aus, dass man sich ganz dem Klinikum widmet, immer verfügbar ist, wenn jemand anruft. Nicht selten heißt es: "Du hast ja keine Kinder.". Rhetorische Übergriffigkeit, regelhaft.

Bossing fängt nicht selten bei einzelnen Mitarbeitern an und wird dann, bei fehlendem Widerspruch, zum gelebten Führungsstil und damit zur toxischen Hierarchie. Damit schadet man nicht nur dem Einzelnen, man schadet dem Team und schlussendlich dem Klinikum und den PatientInnen.

Toxische Hierarchien werden nicht selten "vererbt", da StellvertreterInnen oft nach Loyalität und Ergebenheit ausgesucht werden. Hamsterrad.
Nehmen übergeordnete Vorgesetzte (oder gar der Personalrat) die Situation nicht wahr, nicht ernst oder tolerieren es, zerbricht das Team.

Die Erfahrung zeigt, dass ein hoher Organisationsgrad mit Willen zur Veränderung toxischen Führungspersonen und toxischen Hierarchien deutlich die Grenzen aufzeigen kann.
@BochumerBund
@_verdi

Veränderung fängt im Kleinen an.

#OrganisiertEuch
#Pflegestreik
#RespectNurses