6 Argumente/Hintergründe, warum diese #Steuerreform weder sozial noch ökologisch ist, sondern vor allem Unternehmen und Bessergestellten nutzt (Thread).
1) Die ganze untere Hälfte der Republik profitiert nicht von der Senkung der Einkommensteuer. Denn rund 42% in Österreich zahlen zwar Mehrwert- aber keine Einkommensteuer.
Der Grund: Ihr Einkommen sind aufgrund von z.B. geringen Löhnen und Teilzeit (hier sind besonders Frauen betroffen) so gering, dass sie keine Einkommensteuer zahlen (dazu kommt, dass es keine weitere Anpassung in der untersten Steuerstufe gibt).oe1.orf.at/artikel/295248…
2) Das schlägt sich auch voll im Familienbonus nieder. Denn dabei handelt es sich um eine Steuergutschrift, die nur jene voll beziehen können, die entsprechende Einkommenssteuer bezahlen. Gerade die einkommensschwächeren Familien haben daher nichts von seiner Erhöhung.
3) An dem Gesamteindruck, dass die Steuerreform vor allem höhere Einkommen bedient, ändert auch die Senkung der Krankenversicherungsbeiträge für jene mit Bezügen von 2500 Euro/Monat nichts.
Denn auch, wenn diese in der bisherigen Berichterstattung als soziales Element angeführt wird, ist der Abzug laut Angaben der Regierung mit 1,7% gedeckelt. Selbst im besten Fall kann man sich damit pro Monat gerade mal eine Melange leisten.
4) Unwahr ist auch die Aussage von Sebastian Kurz, dass es sich um die "größte Steuerreform der Geschichte" handelt. Vielmehr ist sie laut Berechnungen des Steuerexperten der AK sogar kleiner als jene von 2016.
5) Der ökologische Effekt ist nicht gegeben. Denn wenn man schon meint, dass man vor allem mit Steuern und nicht mit Regulation vorgehen will, beginnt der Lenkungseffekt laut einhelliger Expert:innenmeinung erst bei 100 Euro pro Tonne CO2. tagesschau.de/inland/umweltb…
Doch selbst im schwarz-grünen Endausbau 2025 soll der Preis bei nur 55 Euro liegen. Dazu kommt, dass das Steuerprivileg auf Diesel nicht angetastet wird.
Fridays for Future nennt die Verlautbarungen der Regierung daher völlig zurecht einen grün-angestrichene Reform ohne Lenkungseffekt und will daher in Zukunft auch dagegen protestieren.
6) Wer hingegen klar von der Steuerreform profitiert, sind mittlere und große Unternehmen, die durch eine Senkung der KöSt langfristig profitieren. Dementsprechend haben Industriellenvereinigung und WKÖ schon hoch erfreut reagiert.
Zusammengefasst: Die ÖVP scheint sich auf voller Linie durchgesetzt zu haben. Unternehmen, Gutverdiener und Vermögende profitieren, während gerade die breite Masse und das Klima weitgehend leer ausgehen bzw. mit Peanuts abgefertigt werden.
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Das Tabu der bisherigen Debatte über Afghanistan: EU-Waffen-Exporte, die es letztlich möglich gemacht haben, dass die Taliban mit Waffen aus der EU ausgerüstet waren. Darunter befanden sich auch österreichische Waffen: u.a. Steyr-Sturmgewehre & Hirtenberger-Granatwerfer (Thread)
Was dem Tabu zu Grunde liegt: Eine neue Studie des Transnational Institutes zeigt einmal mehr den engen Zusammenhang von EU-Waffenexporten und Fluchtursachen. tni.org/en/publication…
Exporte, die aufgrund des erfolgreichen Lobbyings der Waffenkonzerne, so die Studie, weniger geregelt sind als der Export von Nahrungsmitteln.
Vergleichen wir die Aussagen von Herbert Kickl und Karl Nehammer zur Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK): Am 21.1.19 konfrontiert S. Schnabel im ORF-Report BMI Kickl damit, dass die von ihm angedachte Abschiebepraxis gegen die EMRK verstoße. Seine Antwort (Thread):
"Das Haus brennt doch, dort liegt der Schlauch, wir wissen genau, dass wir [ihn] nehmen müssen, um das Feuer zu löschen und dazwischen gibt es irgendwelche seltsamen rechtlichen Konstruktionen, [...] und die hindern uns daran das zu tun, was notwendig ist
Und deshalb möchte ich [...] mich auch anlegen mit diesen Regelungen [...]. Denn ich glaube immer noch, dass der Grundsatz gilt, dass das Recht der Politik zu folgen hat und nicht die Politik dem Recht.” Das war die Antwort von Kickl auf Schnabel. Und Nehammer?:
Es ist eine falsche Hoffnung zu glauben, dass die extremen Wetterereignisse der letzten Tage von selbst zu einem Umsteuern in der Klimapolitik führen. Vielmehr führen sie bei vielen völlig zurecht zu #Klimaangst. Ein Thread dazu und wie Handlungsfähigkeit entstehen kann.
Die große Bedrohung, vor der die Menschheit steht, sickert in unseren Alltagsverstand ein. Das Ergebnis ist nur allzu oft tiefe Verzweiflung.
Was Politik und Gesellschaft dafür tun, ist viel, viel zu wenig. Dieser Widerspruch ist für viele Menschen schwer zu ertragen und gespenstisch.
Tornados in Tschechien, 50 Grad in Kanada, Dürre in Ost-Österreich, #Hochwasser in Deutschland, Feuer in Sibirien. Und das sind nicht einmal alle der extremen #Wetterereignisse 2021. Aber wie hängen diese mit dem #Klimawandel zusammen? Ein Thread mit den zentralen Argumenten.
Im Kern steht, dass wir schon mitten in der #Klimaerhitzung sind: Diese liegt derzeit im globalen Schnitt bei +1,2 Grad (im Vergleich zur Periode zwischen 1850 bis 1900). Ein besonderes Problem: Die Polkappen erwärmen sich überproportional rasch.
Das führt dazu, dass das Eis an den Polen schmilzt. Was hat das jetzt mit extremen Wetterereignissen zu tun? Die Jetstreams (Starkwinde d. Troposphäre) werden schwächer, da sie durch die Temperatur-Differenz zwischen Äquator & den Polen angetrieben werden. sueddeutsche.de/wissen/groenla…
Es ist relativ einfach: 1 Grad Erderhitzung bedeutet, dass 7 Prozent mehr Wasser verdunstet und das muss dann auch und irgendwo abregnen. #Extremwettereignisse wie jenes in Deutschland nehmen daher durch die #Klimaerhitzung stark zu. Und dafür gibt es Verantwortliche (Thread).
90 Tote, noch immer mehr als 1000 Menschen vermisst, 10.000e Existenzen zerstört. Das ist allein die Bilanz von #Starkregen und #Hochwasser Mitten in Deutschland.
Die Verantwortung für die Zunahme von Extremwettereignissen liegt bei jenen Konzernen & Politikern, die erwiesenermaßen seit 40 Jahren wissen, welche Konsequenzen CO2-Emissionen nach sich ziehen. spiegel.de/wissenschaft/m…
Der neue Präsident von #Perú wird der linke Pedro Castillo. Er ist Gewerkschafter, Lehrer & Bauer. Sein Slogan: „Keine Armen mehr in einem reichen Land!“ Zu lesen war bisher viel Oberflächliches. Daher hier das Wichtigste, das ihr wissen solltet (Thread) 📷Morgana Vargas Llosa
Viel lässt sich schon durch die Betrachtung der Wahlergebnisse verstehen: In Huancavelica in den Anden, dem ärmsten Bezirk des Landes, der überwiegend indigen geprägt ist, stimmten 85% für Pedro Castillo.
In San Isidro, dem „weißen“ Reichenviertel von Lima stimmten 88% für die rechts-autoritäre Keiko Fujimori, Tochter des ebenso orientierten Ex-Präsidenten, die wegen Korruption bereits im Gefängnis saß und die wie Trump, die Wahlen völlig grundlos angefochten hat.