Es macht mich ein bisschen wahnsinnig, dass #Klimaangst in Beiträgen oft als was Pathologisches dargestellt wird.

Ich habe auch Angst vor der, vor meiner Zukunft.

Und wie ich mir in Gesprächen mit X Klimawissenschaftler:innen habe bestätigen lassen, ist das komplett rational.
Menschen, die Angst haben, sind weder komisch noch haben sie per se ein Problem. Diese Angst ist eine normale Reaktion, wenn man sich dem stellt, was auf uns zukommt.

Sie wird zum Problem, wenn sie eine:n lähmt & dauerhaft überwältigt. Dann kann & sollte man sich Hilfe suchen.
Ich denke nicht, dass man aktiv Angst erzeugen sollte, um Menschen den Ernst der Situation klar zu machen. Überhaupt nicht, das ist nur kontraproduktiv & führt zu Verdrängung.

Aber man kann nicht verhindern, dass Menschen sich sorgen, wenn sie das Ausmaß der Krise verstehen.
Und wir müssen klar genug darüber sprechen. Denn nur wenn das Ausmaß eines Problems genug Menschen klar ist, können sie auch angemessen groß und schnell darauf reagieren. Der Punkt ist bei der #Klimakrise noch lange nicht erreicht.
Angst kann und muss nichts Schlechtes sein: Sich zu sorgen heißt, zu erkennen, dass wirklich akuter Handlungsbedarf besteht. Dass es um etwas geht. Um uns. Um alles.

Im besten Fall folgt daraus, für etwas zu sorgen. Für uns Menschen und unsere Zukunft.
Das kann antreiben, aktiv zu werden & etwas zu ändern. Sich mit Menschen zu verbinden, die sich ähnliche Sorgen machen & bereits aktiv geworden sind, hilft gegen die Angst.

Und es hilft, das Schlimmste doch noch abzuwenden. Es ist möglich. Wir haben es nur noch nie probiert.
Ps: Wie immer der Hinweis, dass es sehr gute und schnelle Hilfe bei den @Psychologists4F gibt. Kann ich wirklich empfehlen.

Traut euch. Es lohnt sich.

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