"Hoffen Sie auch, noch bis zum Jahr 2040, 2050 oder länger zu leben?

Dann sollten Sie sich vor der anstehenden Bundestagswahl sehr sorgfältig informieren & überlegen, mit welcher Wahlentscheidung Sie am wahrscheinlichsten dann noch ein sicheres Leben in Frieden genießen können."
"Was wir lange vorhergesagt haben, hat sich bewahrheitet. Ohne sofortige Maßnahmen wird es immer schlimmer werden, wir werden immer öfter völlig neue Extreme erleben. Auch hier bei uns. Auch in der Lebenszeit der heute 60- & 70-jährigen. Es trifft nicht nur die junge Generation."
"Wir verursachen selbst das Problem & können etwas dagegen tun. Um die Erwärmung bei 1,5 Grad anzuhalten, müssen wir laut IPCC weltweit bis 2030 die Emissionen halbieren. Wir haben also nur noch diese Legislaturperiode Zeit für den Aufbruch zu einer wirksamen Klimapolitik."
"Doch eine angemessen ernsthafte Debatte über den Deutschen Beitrag dazu und die jetzt notwendigen Schritte findet im Wahlkampf kaum statt. Es ist bizarr."
"Aber statt einer Debatte über den klügsten, wirksamsten, und gerechtesten Mix dieser Maßnahmen hören wir viele Politiker, die vor allem sagen, was sie alles nicht wollen."
Allle, die wissen, wie ernst die Situation ist, müssen jetzt Klartext sprechen. Denn bei vielen ist es immer noch nicht angekommen.
Auch bei vielen Journalist:innen nicht, deren Aufgabe es wäre, genau das, was @rahmstorf schreibt, zu analysieren & klar & verständlich einzuordnen.
Wir wählen in weniger als 2 Wochen die letzte Regierung, die dafür sorgen kann, dass wir überhaupt versuchen, in der Nähe von 1,5 Grad zu landen.
Ein Großteil der Wähler:innen scheint nicht zu ahnen, was das für sie bedeutet & welche Parteien das überhaupt ernsthaft vorhaben.
Und das, obwohl man all das ganz klar benennen kann. Was @rahmstorf hier schreibt, ist nicht einfach eine persönliche Meinung. Das ist das Bild, das sich nach Auswertung aller wissenschaftlich messbaren Fakten ergibt.
Journalismus hat in einer Demokratie die wichtige Funktion, die Öffentlichkeit aufzuklären & ihnen so informierte Entscheidungen zu ermöglichen.
Wir Journalist:innen haben eine riesige Verantwortung. Und wir müssen ihr endlich gerecht werden.
Natürlich wird der Kampf für die Einhaltung der Klimaziele auch nach der Bundestagswahl weitergehen. Aber um die nötigen Maßnahmen durchzusetzen, braucht es Mehrheiten.
Und uns läuft die Zeit davon. Wir müssten längst entschieden handeln.
Außerdem ist es auch eine Frage der Fairness, Bürger:innen, Eltern und Großeltern darüber aufzuklären, worüber und wozwischen sie sich entscheiden. Denn sie treffen diese Entscheidungen, auch wenn sie sie sich nicht bewusst machen.
Das ist nicht irgendeine Wahl. Sie wird Auswirkungen auf unser gesamtes weiteres Leben haben.

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14 Sep
Ich schiebe es seit 16 Tagen vor mir her, was zum @hungerstreik21 zu schreiben.

16 Tage, in denen junge Protestierende nichts gegessen haben, um darauf aufmerksam zu machen, dass wir mitten im #ClimateEmergency stecken & bisher niemand ansatzweise angemessen darauf reagiert.
Einerseits weil ich ihre Interpretation des geleakten IPCC-Berichts nicht teile, dass nur 3 Jahre bleiben, um 2 Grad einzuhalten.

Andererseits weil ich nicht weiß, für wie strategisch klug ich ihre Forderung halte.

Eigentlich aber wegen etwas ganz anderem.
Ich hatte überlegt, sie zu besuchen. Aber ehrlich gesagt bin ich zu feige.

Es bricht mir das Herz, zu sehen, dass junge Menschen so verzweifelt sind, dass sie ihre Gesundheit heute gefährden, um der Chance auf eine halbwegs sichere Zukunft vielleicht doch noch näherzukommen.
Read 12 tweets
14 Sep
Noch eine Nachbetrachtung zur Berichterstattung Autofirmen vs. Aktivist:innen bei der #IAA21:

Der Text hier ist ein gutes Beispiel für unterschiedliche gängige, aber nicht ganz so offensichtliche Probleme in der Klimaberichterstattung.

zeit.de/wirtschaft/202…
1. zeigt der Beitrag, warum die Vorstellung von Neutralität o. Objektivität auch in berichtenden Formaten oft problematisch ist.

Der Text beschreibt:

- erst die Neuerungen auf der IAA
- dann kurz die Kritik der Aktivist:innen
- & lässt dann die Hersteller:innen drauf reagieren.
Journalistisch ist das sauber, sogar fair & gute Praxis, Protagonist:innen die Möglichkeit zu geben, auf Kritik einzugehen.

Nur gibt das den Autohersteller:innen hier automatisch sehr viel mehr Gewicht im Beitrag. (Selbst wenn am Ende noch auf weitere Proteste verwiesen wird.) Screenshot aus Zeit-Online-Text: Verständnis für den Prote
Read 15 tweets
29 Aug
Beim #Triell haben wir das gleiche Problem gesehen, wie im gesamten Wahlkampf vorher & einem Großteil der Berichterstattung dazu:

Wir reden nicht über das Gleiche, wenn wir über die #Klimakrise sprechen.
Deswegen fragen die Moderator:innen nicht, warum keine Partei einen Plan fürs 1,5-Grad-Limit hat.

Deswegen wundert sich niemand, welche Zukunft Scholz herbeifantasiert, in der junge Menschen den Luxus haben, sich um ihre Rente in 50 Jahren Sorgen zu machen.
Deswegen ist ernsthaft die Rede von "Verzichtsideologie".

Deswegen fragt niemand, wie man innerhalb von 7 Jahren CO2-Restbudget völlig neue Lösungen erfinden (Innovation!!) UND global implementieren will.
Read 9 tweets
29 Aug
Schön, dass @zeitonline einen Vergleich der Wahlprogramme der Parteien zur Klimapolitik anbietet.

Schade, dass es dabei nicht viel mehr macht, als sie einmal laut vorzulesen. #btw2021 #klimawahl

zeit.de/politik/deutsc…
So als wäre es unmöglich, zu beurteilen, welche Vorschläge Substanz haben und welche nicht.

Wenn man sich diese Beurteilung persönlich nicht zutrauen sollte, könnte man das einfach mal recherchieren.

Und dann findet man z.B. das:
Read 18 tweets
28 Aug
Ich halte es für nötig, dass sich deutsche Redaktionen Leitlinien für ihre Klimaberichterstattung geben.

Wenn @phoenix_de Guidelines hätte wie die @BBC, hätte es Fritz Vahrenholt wohl nicht in die Phoenix Runde mit @Luisamneubauer, @beyond_ideology & Sven Plöger geschafft:
Um die Position von Vahrenholt einschätzen zu können, reichen 3 Minuten Google-Recherche. Unter den ersten Treffern findet sich das:
de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Vah…
Read 7 tweets
27 Aug
Noch mal ein ausführlicherer und differenzierterer (und daher auch seeeeehr langer) Thread:

Die #Klimakrise ist eine unvorstellbare gesellschaftliche Kommunikationskrise. Daran beteiligt sind vor allem Politik, Wissenschaft und Medien. Und Lobbykräfte.

„Mitschuld“ war meinerseits eine zu starke Formulierung und nicht angemessen angesichts dessen, dass Wissenschaftler:innen natürlich vor allem aufklären & Fakten bereitstellen. Und das seit Jahrzehnten.

Besser wäre gewesen: „tragen (unbewusst & ungewollt) mit dazu bei“.
Wissenschaftskommunikation wird seit Jahren reflektiert & verbessert (spreche ich oben auch an). Es gibt da viel Großartiges & viele öffentlich weniger bekannte Wissenschaftler:innen, die sich gesellschaftlich engagieren und Probleme & Lösungen sehr klar artikulieren.
Read 27 tweets

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