Die angebliche Unflexibilität von Kernkraftwerken & ihre vorgebliche Inkompatibilität mit Erneuerbaren ist einer der größten Mythen der deutschen Energiewende. Dieser Fachartikel räumt damit auf.
Σ: CAUTION - mit Ideologie ist kein Netz zu stabilisieren. kernd.de/kernd-wAssets/…
Ich hatte den Artikel schon vor geraumer Zeit auf Papier gelesen & wünsche ihm rasche Verbreitung.
Da viele den kerntechnischen Fachkram auf Englisch nicht lesen werden, fasse ich es mal zusammen: 1) KKW in D wurden von Anfang an auf Lastfolge konstruiert, weil man bei ihrer Planung davon ausging, dass sie in einem nuklear dominierten Netz operieren würden.➡️
2) Dann ging die Kohle aber doch nicht (Ursachen unter [3]), sodass KKW nach Merit order-Regel als d KW mit den günstigsten Grenzkosten automatisch in die Grundlast gingen. Das ist der reale Kern des Mythos, KKW „könnten“ nur Grundlast/Vollast fahren, da sie unflexibel seien.➡️
3) [Ergänzung v mir] Der Grund für die Festlegung der AKW auf Grundlast: es gelang nicht, wie von Brandt/Schmidt noch geplant, Kohlekraft durch AKW zu ersetzen.
Gründe: a) die Propagierung der Kohle (neben EE) als angeblich ungefährlichere Alternative zur Kernkraft ➡️
durch eine erstarkende Anti-AKW-Bewegung ,
b) die starken Fossillobbies in SPD, Gewerkschaften (Arbeitsplätze!) und auch innerhalb der Konzerne, die Kohle- und AKW nebeneinander betrieben. ➡️
4) In Wirklichkeit ist das Gegenteil des Mythos wahr: KKW sind sogar sehr gute Lastfolge-Kraftwerke, weil sie in kurzer Zeit große Laständerungen mit Gradienten zwischen 20 und 140 MW/min fahren können; je weiter nach unten in die Teillast, desto langsamer der Gradient.➡️
5) Das befähigt die KKW zu exzellenten Flexibilisierungs-Leistungen in einem zunehmend von intermittierenden EE dominierten Netz: in Primär- und Sekundärregelung, auch an Redispatches nehmen sie teil. Das habe auch ich selbst bei meinen Forschungseinsätzen beobachtet.➡️
6) Die Autoren erklären im Artikel, wie das wesentlich komponentenschonender als in Kohlekraftwerken geschieht: dank des guten Selbstregelverhaltens und der mittleren Kühlmitteltemperatur als Leitgröße für die Leistungsregelung in Druckwasserreaktoren, ➡️
Ich ergänze: auch dank der guten Regelfähigkeit über direkt an die Generatorleistung gekoppelte Drehzahlregelung der Umwälzpumpen zur Trimmung des Kühlmitteldurchsatzes bei Siedewasserreaktoren (betr nur Gundremmingen C).➡️
7) hinzu kommt, dass die KWU-Druckwasserreaktoren eine sehr feinstimmige & weltweit einmalige leittechnische Staffelung von Reaktorregelung, -begrenzung und -schutz besitzen, die sie auch in Lastfolge sehr ausfallsicher macht; wer mehr dazu wissen will, melde sich.➡️
8) Schließlich wurde noch in den 2010er Jahren in deutschen KKW eine digital gesteuerte Reaktorleistungsregelung nachgerüstet, die die Anlagen besonders fit & bedienungsfreundlich in der Lastfolge macht.
Σ: immer wenn ihr jemanden auf Twitter das Märchen von den «unflexiblen», «nicht zu EE passenden AKWs» erzählen hört, verlinkt einfach diesen Thread. In der Literaturliste d verlinkten Beitrags findet ihr alle wesentliche Fachliteratur, ich werde auch noch paar Links ergänzen.➡️
Einer der wenigen WIRKLICHEN Fachleute zum Problem #Atommüll. 4-Faktor-Formel:
1)Lösbar,
2)nur kurzzeitig besondere Herausforderung, langfristig nicht problematischer als andere Toxine 3) von Atomgegnern aufgebauscht, 4) Kommunikationsversagen der pro-nuklearen Seite. ➡️
Dieses Konglomerat, so @MoormannRainer, verhindere letztlich die Akzeptanz der aus Klimaschutzgründen akut & mittelfristig notwendigen Kernenergie in prinzipiell dafür offenen Teilen der Bevölkerung.
Meine Frage: warum hat es ausgerechnet Deutschland verbockt?
Zweite Frage an @MoormannRainer: Hältst du es also für rundheraus sinnlos, einen solchen Text mit klarer Information über echte Risiken, aber auch Aufklärung über die zurückliegende Überhöhung des Problems zu schreiben, den man eigentlich schreiben müsste? Ich würde es tun.➡️
Immer wieder posten meine nukleophilen Follower kritische Dinge über #Windenergieanlagen, die ich hier mal zum Anlass nehme, kritisch - dh Wahres von Falschem scheidend - zu kommentieren. ➡️
WEA haben wie alle Industrieanlagen einen Impact auf die Umgebung. Bei ihrer Installierung kollidiert das Schutzziel Klimaschutz mit anderen Schutzzielen, die eigentlich im Zusammenhang m d Klimaschutz gesehen werden. Bei solchen Zielkonflikten muss man eine Abwägung vornehmen.➡️
WEA sind eigentlich Erntemaschinen für Umgebungsenergie. Das geschieht extensiv, dh man muss für industrielle Bedarfe große Flächen belegen und der Materialeinsatz ist vergleichsweise hoch - ein Moment, das unter Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten kritikwürdig ist.➡️
2) @AnnikaJoeres verwechselt Druckwasser- mit Hochtemperaturreaktor (in #Taishan). Wahrscheinlich denkt sie, es sei heiß da drin, also Hochtemperatur. Fehler nicht korrigiert. ➡️
3) Joeres hat die Problematik falsch dargestellt. Die Funktion v Dampferzeugern ist die Erzeugung von Dampf für den Sekundärkreislauf. Damit sorgen sie auch f die Wärmeübergabe und -abfuhr aus dem Reaktorkern. Doch wenn ein Heizrohr bricht, ist die Wärmeabfuhr nicht gefährdet. ➡️
Der @DLF-Essay und Diskurs unter Matthias Grefrath bekommt inzwischen etwas unangenehm Kampagnenhaftes. Heute ist nach der „solaren Weltgesellschaft“ die Sonnengesellschaft BRD dran. Ziel: eine Art Erneuerbare-Energien-Wohlfahrtsausschuss, der d Parlament an die Kandare nimmt,➡️
& ein Umerziehungsprogramm für die Bevölkerung, das natürlich viel netter heißt. Das Ganze wird verbrämt mit @Leopoldina-Professoren, TINA-Gerede, Leonardo-Parallelen, Geschichtsklitterung über die „Sackgasse Atomkraft“, aus der man „lernen“ solle. Diagnose: Nichts gelernt.
Ich frage mich, ob der @DLF willens und in der Lage ist, diesem völlig unselbstkritischen und naiven Solar-Bullshit irgendwann auch mal eine Gegenrede folgen zu lassen? Oder sind wir schon voll im Wahlkampf an der Seite der gewünschten Partei?
@MoormannRainer@JVos63@Disfosgen@JochenFlasbarth@FuestClemens@JVos63 Was ich aufzeige, ist der Logikfehler in deinem Argument und der Denkstil eures ganzen Milieus inklusive einer unterstützenden Forschung mit Bias-Scheuklappen. Ihr behauptet, die Kernenergie werde zu Recht ignoriert, da sie irrelevant sei. ➡️
@MoormannRainer@JVos63@Disfosgen@JochenFlasbarth@FuestClemens Ihr stellt das sehr gerne als einen quasi-naturgesetzlichen Prozess dar. Als ob da die Kräfte des Marktes & der Physik die Randbedingungen stellten. Dabei verschweigt ihr, dass die Ignorierung der Kernenergie - AUSSER, wenn es um ihre Unfälle und den Atommüll geht natürlich - ➡️
@MoormannRainer@JVos63@Disfosgen@JochenFlasbarth@FuestClemens Teil einer konzertierten Verbots- und Verdrängungsstrategie ist. Auch einer diskursiven Strategie. 1) Erst wird die Kernenergienutzung verboten; 2) dann wird mit dem Verbot begründet, dass Dekarbonisierungsstudien mit Kernenergie keinen Sinn hätten; ➡️