Der neue Tageshöchststand von gestern ist heute noch mal übertroffen worden. Wir brauchen jetzt dringend eine #Notbremse, um wenigstens das Allerschlimmste zu verhindern. Die alten Maßnahmen müssen zurückkommen, auch für Geimpfte. 1/
Wir werden nicht mehr verhindern können, dass wohl schon nächste Woche einige Intensivstationen überlastet sein werden. Doch wir könnten dafür sorgen, dass sich das Geschehen bis Weihnachten wieder beruhigt. Es geht nur noch um Schadensbegrenzung. 2/
Da es sich um eine Notbremse handelt, können Geimpfte, die ja bekanntlich das Virus weiterverbreiten können, nicht von den Maßnahmen ausgenommen werden. Auch um Schulschließungen kommen wir nicht herum. Ich weiß, das wollten wir vermeiden. Die Politik hat anders gehandelt. 3/
Und es geht ja auch um den Schutz der Kinder - sie hätten es verdient gehabt, dass wir auf Clubs und Gastronomie, um ihnen einen geregelten Unterricht, wenn auch mit Masken und Tests, zu ermöglichen. Vielleicht wäre es möglich gewesen. #KidsFirst 4/
Damit wir nicht noch mal in eine ähnliche Situation kommen, benötigen wir eine #Impfpflicht. Dagegen wird manchmal eingewandt, sie würde unsere Gesellschaft zerreißen. Aber was zerreißt uns mehr als ein zusammenbrechendes Gesundheitssystem? 5/
Doch die meisten Politiker stecken den Kopf fester in den Sand, als irgendein Straußenvogel das vermöchte. Wenn ich Modellierern wie @aloa5, @dpaessler oder @BakuninsT glauben kann, dann erwartet uns ein finsterer Winter. Wir sollten wenigstens jetzt noch die Reißleine ziehen. 6/
Das neueste Paper der Berliner Corona-Schulstudie (BECOSS) kommt laut Tagesspiegel zu dem Schluss, dass Schulen "keine Infektionsherde" seien, dass aber die Lebensqualität der Schüler während der Schulschließungen litt. Nun ratet, was das Problem ist. 1/ plus.tagesspiegel.de/wissen/covid-1…
Genau - die Schulen waren zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht im Präsenzunterricht. Die Autoren der Charité führten zwei Testreihen mit PCR-Tests durch: Im Februar dieses Jahres, als die Schulen geschlossen waren, und im März, als Wechselunterricht stattfand. 2/
Wenn die Inzidenz bei den Schülern dann niedrig ist, zeigt das allenfalls, dass Schulschließungen und Wechselunterricht geeignete Maßnahmen sind, um Infektionen zu reduzieren. Da brauchen wir gar nicht mal über andere methodische Probleme dieser Studie zu reden. 3/
Intuitionen kann man ruhig vertrauen, denn sie treffen in der Regel zu. Warum sollte man sich um Peer Disagreement kümmern? Bei der geringen Zahl an Philosophen können seltene Komplikationen nicht gefunden werden. 1/
Es gibt auch keine falschen Meinungen bloß aufgrund einer irreführenden Intuition. Denn es sind immer Voreingenommenheiten am Entstehen einer falschen Meinung beteiligt. Und übrigens: Wissen ist fallibel. 2/
Im historischen Fach ist das Lernen von Fremdsprachen, um sich gegen Fehlübersetzungen zu immunisieren, nicht erforderlich, da ein Nutzen nicht nachgewiesen ist. Wir wissen nicht, ob es lang anhaltende Fehldeutungen gibt. 3/
❌ Keine Luftfilter
❌ Keine regelmäßigen Tests
❌ Keine Masken in Klassenräumen
Tendenziös und im Widerspruch zu den Positionen von anderen Wissenschaftler:innen. 🧵 1/ dgpi.de/wp-content/upl…
Ich kann die Stellungnahme zwar nicht mit eigener Expertise beurteilen. Sehr wohl kann ich aber feststellen, ob die Argumentation schlüssig ist und wie sie sich zu den Meinungen von anderen Expert:innen verhält. 2/
Dieses Framing ist grundlegend für die Stellungnahme: Wer #SichereBildung will, will #Kinderrechte einschränken und handelt den Interessen der Kinder zuwider. So als hätten Kinder kein Recht auf Gesundheit. So als läge Gesundheit nicht im ureigensten Interesse der Kinder. 3/
Ein paar Gedanken dazu, warum ich es nicht überzeugend finde, eine Covid-Erkrankung als "allgemeines Lebensrisiko" zu betrachten. (Den Vergleich mit "Dreck essen lassen" lasse ich mal beiseite.) 1/
Als "allgemeines Lebensrisiko" werden Risiken bezeichnet, die mit gewöhnlichen Tätigkeiten des Alltags verbunden sind - etwa Verkehrsunfälle. Man kann sie als Einzelperson nur vermeiden, indem man enorme Beschränkungen auf sich nimmt, z.B., indem man ständig im Haus bleibt. 2/
Das unterscheidet allgemeine Lebensrisiken von Risiken, die mit leicht verzichtbaren Tätigkeiten wie Fallschirmspringen verbunden sind. Aber auch Risiken, die nicht mit bestimmten Tätigkeiten verbunden sind, stellen kein allgemeines Risiko dar, z.B. überhaupt zu sterben. 3/
Eine sinnvolle Maßnahme. Wer krank oder pflegebedürftig ist, ist oft besonders gefährdet oder hat nur schwachen Immunschutz. Eine Impfverpflichtung ist unter diesen Umständen zumindest zumutbar.
Auch das halte ich für eine gute Maßnahme. Wer sich nicht impfen möchte, muss auf andere Weise sicherstellen, dass er andere nicht gefährdet. Die Kosten dafür können - wenn jeder ein Impfangebot gehabt hat - den Betreffenden in Rechnung gestellt werden.
Die #STIKO hat empfohlen, nur Kinder mit eng begrenzten Risikofaktoren - oder solche, die entsprechende Haushaltsmitglieder haben - zu impfen. Wenn man sich die Begründung durchliest, dann stößt man aber auf einige Probleme. Thread. 1/ rki.de/DE/Content/Inf…
Die #STIKO nimmt als Folge ihrer (Nicht-)Empfehlung die Durchseuchung der Kinder in Kauf. Wie ich darauf komme? Nun, der Vorsitzende spricht es aus. 2/
Ich will nichts gegen die Meinung der Stiko sagen, dass noch nicht genügend Daten zur Sicherheit der Impfstoffe vorlägen. Die Pendants zur Stiko in einigen Ländern haben anders entschieden, aber das ist immerhin eine vertretbare Meinung. 3/