Mit Verlaub, Herr Lauterbach, dieser Vergleich hinkt auf einigen Ebenen. Auch wenn ich die Covid-Impfung unbedingt befürworte, mit unpassenden Vergleichen überzeugen Sie niemanden.
Die derzeit in der Entwicklung befindliche mRNA-basierte Immuntherapie gegen Krebs ist nicht ohne
weiteres mit Immunisierung gegen eine viralen Infektion vergleichbar.
Warum nicht?
Es gibt unterschiedliche Ansätze, welche Eiweiße durch den Impfstoff gebildet werden
sollen. Diese reichen von recht spezifischen Tumorantigenen beim Melanom (BNT111, Phase 2 läuft derzeit) in Kombination mit Immuncheckpointinhibition, die T Zellen von einer „Inaktivierung“ durch die Krebszellen abhalten und auf bestimmte Oberflächenproteine des Tumors
sensibilisieren soll, über IL-2 (BNT151), das einen Botenstoff darstellt, der immunaktivierend wirkt, bis hin zu CAR-T basierten Therapien, bei denen T-Zellen von PuP so verändert werden, dass sie ein spezifisches Tumorantigen erkennen können, das im Falle der Kombinations-
therapie via mRNA (BNT211) künstlich eingebracht wird um das Immunsystem darauf zu sensibilisieren.
Alle diese Ansätze haben gemeinsam, dass sie nicht präventiv gegeben werden, sondern therapeutisch, der direkte Nutzen für PuP ist somit unmittelbar und damit deutlich leichter
zu vermitteln.
Wenn Krebs erstmal entstanden ist, reden wir in sehr vielen Fällen über sehr nebenwirkungsreiche, anstrengende Therapien. Da wäre dann der Vergleich mit mRNA anzusiedeln. Wie wirksam und verträglich diese sein wird, werden die Studien noch zeigen müssen.
Außer der Impfungen gegen Krebs erzeugende Viren (HPV-vermittelten Gebärmutterhalskrebs und gegen Hepatitis (kann Leberkrebs verursachen)), was wiederum Impfungen gegen Viren selbst sind und nicht
gegen Krebs, gibt es derzeit keine Ansätze VOR der Entstehung von Krebs präventiv auf ein Krebsantigen zu immunisieren, da Krebsantigene extrem vielfältig sind und das einfach nicht spezifisch eingeengt werden kann, solange bis eben ein bestimmter Krebs auftritt und man weiß
womit man es zu tun hat.
Und ja, für diesen Fall sind einige interessante Ansätze in der Pipeline, das ist richtig, aber hier von „natürlicher Alternative“ zu sprechen, impliziert einen präventiven Effekt von mRNA basierter Krebstherapie. Die gibt es (derzeit) aber nicht und
befindet sich meines Wissens in dieser Form auch nicht in der klinischen Entwicklung.
Daher ist aus meiner Sicht der Vergleich mit Covid-Impfstoffen irreführend.
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Ich frage mich, wie viele von den Menschen, die über „Bock zum Gärtner“ feixen, Einblick in die Krankenhausfinanzierung haben, wissen, wie das mit Pflegemangel und überlasteten ITS zusammenhängt und wer damals Ulla Schmidt dazu beraten hat; wie lapsig Lauterbach in der
Jemand der sich bereits vor der Senatskommission für wissenschaftliches Fehlverhalten der Kölner Universität verantworten musste (spiegel.de/wissenschaft/d…),
der eine Medikamentenstudie derart in den Sand gesetzt hat, dass 1 Mrd. Dollar
Lieber @Tagesspiegel, Ich möchte die Kontra-Position zu eurem Kommentar von @skarbonat einnehmen, welcher zeigt, dass nicht die #Stiko, sondern die Zivilgesellschaft die Wichtigkeit von präzise auf Evidenz basierenden Entscheidungen falsch einschätzt.
Ich teile die Einschätzung, dass das Vorgreifen von Stiko Chef Mertens sehr unglücklich war.
Dennoch: gerade angesichts auf allen Eben beschleunigter Zulassungsprozesse muss Evidenz nicht Eminenz-basierten Entscheidungen übergeordnet werden.
Dabei ist es nichts als ein falscher Kontext, hier ausgerechnet den WHO Direktor Michael Ryan zu zitieren, der Schnelligkeit im Kampf gegen Epidemien einfordert, denn, wenn man es an dieser Stelle einsetzt, widerspricht es Grundsätzen ärztlichem Handelns: Im Gegensatz zu nicht
Die Art und Weise, wie die Pandemie derzeit Massnahmen-technisch gemicromanaged wird anstatt große Hebel zu benutzen, öffnet mir die Augen, warum wir Gesetze zu Krankenhausfinanzierung, Bafög, Steuer & Co. haben, die nach 5000 Überarbeitungen niemand mehr durchblickt.
Ich denke,
es ist an der Zeit den ganzen Quatsch bezüglich „Weihnachtsmärkte innen, außen, Buden vor Weihnachtsmärkten, vor oder nach 2 Uhr nachmittags“ sein zu lassen und
1️⃣ die Ziele zu definieren,
2️⃣ den Werkzeugkasten zu reviewen und
3️⃣ sinnvolle evidenzbasierten Maßnahmen zu
definieren.
Diese Kleinscheisserei bei den Maßnahmen, die Ausnahmen für jeden Impfstatus, Familienstand und jede Branche definiert, ist völlig absurd und sorgt dafür, dass auch die letzte Person compliancetechnisch aussteigt.
Die Begründung des Urteils ist meines Erachtens sehr interessant, vor allem wenn man sie in
den Kontext der berücksichtigten fachlichen Stellungnahmen bringt.
Diejenigen, die ich wissenschaftlich überblicken kann (ich kann dies nicht für juristische Fragestellungen), habe ich mir mal genauer angeschaut und gegen die resultierende Begründung der Rechtsauffassung
des Gerichtes gelegt.
Ein Thread zu (aus meiner Sicht) nicht vollständig nachvollziehbaren Auslegungen, Gewichtungen und dem Verdacht auf wissenschaftliches Cherrypicking. ⬇️
👉 Ich kann hier nicht die ganze Argumentation erläutern, aber jeder kann sich die Begründung in Gänze
Wenn ich mir diese 3 Grafiken aus dem aktuellen Wochenbericht des RKI so anschaue, sieht man, wie gut (!) die Impfungen auch in den vulnerablen Altersgruppen schützen. Trotz hoher Inzidenzen liegen die ITS Fälle immer noch unter den Zahlen der 2. und 3. Welle und auch die
Sterbezahlen sind im Verhältnis zu voran gegangenen Wellen sehr viel niedriger und weiterhin sehr stark von alten und sehr alten Personen dominiert, also aus meiner Sicht keine nennenswerte Verschiebung hin zu ungeimpften jungen Personen, was sich ja mit den Risikoprofilen deckt.
Aus meiner Sicht ergibt sich diesbezüglich keine Notwendigkeit für Schuldzuweisungen an ungeimpfte junge Personen, sondern drängt sich geradezu die Frage auf, wie es sein kann, dass seit der 2. Welle die Kapazitäten in den Krankenhäusern immer weiter abbauen. Ein zentraler Punkt
Es gib eine ganze Reihe von einzelnen Studien zum Thema, die allermeisten ohne Kontrollgruppe. Warum ist das wichtig? Viele Symptome können eine Reihe von Ursachen haben. Fragt man Menschen nach diesen, vor allem wenn sie wissen, dass sie gerade eine gefährliche
Infektion überstanden haben oder wenn sie krankheitsbedingt längere Zeit auf Bewegung oder Sozialkontakte verzichtet haben, dann kann kann es passieren, dass viele Symptome bestätigt werden. Kontrollgruppen sollen verhindern, dass Effekte, die in einer gesamten Bevölkerungs-