Ich habe vorgestern, nach vortags erfolgter @Swissmedic_ Zulassung der #Imfpung gegen #COVID19 für Kinder 5-11 Jahre, 2 Kinder gemäss NIG-Schema mit 0.1 ml Comirnaty mRNA geimpft. Soweit das off-label ist, auf Verantwortung von mir und der Eltern.
Das das Gros meiner Patienten bedient war, konnte ich die in meiner Praxis stattfindende Impfaktion mit sowohl Moderna, sowie dank durch @gd_zuerich geschaffene Möglichkeit zum Bezug, erstmals auch Comirnaty, auch teilweise für Aussenstehende öffnen.
Bei den beiden Kindern handelt sich um einen 11 jährigen Jungen aus meinem persönlichen Umfeld, aus dem Kanton Zürich und einen 10 Jährigen Jungen aus dem Kanton Basellandschaft. Die Eltern und Kinder wünschen, dass deren Identität nicht offen gelegt werden.
Es gilt diesbezüglich Arztgeheiminis. Ich gebe auch keine Auskunft an Medien (Anfragen werden allesamt abgelehnt), da ich hierfür aktuell keine Zeit habe. Wenn ich dazu komme beantworte ich aber Fragen, die mir über Twitter zukommen.
Beim Jungen aus dem persönlichen Umfeld, waren der explizite Impfwunsch und die mit dem Off-Label-Modus verbundenen Risiken bereits vorangehend erschöpfend besprochen.
Beim Jungen aus BL, kontaktierte mich die Mutter am Vorabend. Es erfolgten längeres Telefongespräch, sowie vor der Impfung ausführliches Gespräch in Praxis mit beiden Eltern & dem Jungen, indem diese, bestens informiert, den expliziten Wunsch zur (off-label) Impfung bestätigten.
Der Junge aus dem persönlichen Umfeld leidet gelegentlich an obstruktiven Atembeschwerden, die bislang nie zu einer Hospitalisierung geführt hatten.
Der Junge aus Baselland hat keinerlei relevante Vorerkrankungen.
Die Impfungen werden, soweit formell möglich, korrekt über das Tool vom Kanton Zürich zh.vacme.ch erfasst und damit dem Kantonsärztlichen Dienst/@gd_zuerich gemeldet.
Die Impfungen erfolgten nach vorangegangener Erkundigung beim Kantonsärztlichen Dienst per E-Mail, bei der dieser auf die Verantwortung vom Arzt beim OFF-Label hinwies, die Impfungen nicht formell verbot, aber klar darauf hinwies dass er von der Anwendung im grösseren Stil abrät.
Für die beiden Kinderimpfungen wurde, durch vorsichtige Handhabe ermöglicht, aus 2 Vials Comirnaty, die effektiv für die Impfungen von 6 Erwachsenen (je 0.3 ml) verwendet wurden, zusätzlich je 0.1 ml entnommen. Es wurde somit formell auch nichts "zweckentfremdet".
Ich poste das, um aufzuzeigen, dass die Impfungen der Kinder problemlos und sicher sofort mit bei uns genügend verfügbarem Comirnaty begonnen werden können. Es macht keinen Sinn weiter Zeit mit Warten auf die, lediglich etwas praktischere, offizielle Kindergalenik zu verlieren.
Ich will und kann nicht eine grössere Menge von Kindern off-label impfen, bemühe mich aber durch die Bekanntmachung ein Signal und Zeichen dafür zu setzen, dass die #EKIF den sofortigen Beginn der Kinderimpfungen mit Comirnaty gemäss dem NIF-Schema empfiehlt/erlaubt.
Wir sind spät dran, sehr geehrter Herr Kollege Berger & liebe Kolleg/inn/en der #EKIF. Idealerweise wären die Kinder (von Eltern die es wollen) bereits zu den Festtagen geimpft gewesen und hätten zum Beispiel unbesorgter Kontakt mit den Grosseltern pflegen können.
Dass die Impfung genügend sicher für eine Empfehlung nach Abwägen vom persönlichen Risiko und Nutzen auf für gesunde Kinder ist, erhärtete sich gestern weiter durch die Stellungnahme der Frau Kollega Walensky von dem CDC.
Eine weitere Verzögerung macht angesichts der sich stark aufbäumenden Winter Infektionswelle bei den Kindern und Omicron keinen Sinn. Mit Comirnaty kann sofort zu impfen begonnen werden. Bedenken Sie das bei Ihrer anstehenden Empfehlung.
Ich selber bin, sobald eine Empfehlung steht. gerne bereit in spezieller Aktion nochmals, diesmal auch vornehmlich Kinder, noch vor oder über die Festtage zu impfen. Es braucht aber Ihre Empfehlung, liebe/r Herr Kollege Berger/EKIF. Alles soll geordnet und ruhig verlaufen.
Ebenso braucht es das Engagement weiterer Kollegen und auch der Kinderärzte. Ich stehe jedem gerne zur Verfügung der Fragen betreffen der Anwendung gemäss NIG-Anleitung hat.
Ich bitte die Eltern, die sich bei mir per DM oder anderweitig gemeldet haben um Verständnis dafür, dass ich bislang nicht darauf eingehen konnte. Sobald eine Empfehlung der EKIF erfolgt, werde ich mitteilen wenn ich offiziell weitere Kinder impfen könnte.
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2/10 Was mich bei der Sache nervt:
Wir haben den Impfstoff, die Verteillogistik zu den Ärzten klappt bestens. Wir wissen auch wie man es macht - Österreich macht es vor.
3/10 Auch die Kollegen Kinderärzte können problemlos Comirnaty beziehen (vorgestern persönlich beim Kantonsärztlichen Dienst @gd_zuerich nachgefragt und bestätigt erhalten).
@MarcBrup 1/ Ich komme auf dieses Statement zurück. Zugespitzt darauf, dass Ärzte feige wären, dass sie Off-Label Impfungen nicht wagen, ist in mindestens dreifacher Hinsicht unfair, zumindest gegenüber Ärzten, die sich ansonsten in der Pandemie engagieren (zu denen zähle ich mich selbst).
2/ a) Der Arzt muss hohen zeitlichen Aufwand gratis oder auf Kosten vom Patienten leisten und das b) mit derartigen Handlungen, wenn er sie im grösseren Stil durchführt, verbundene Risiko selber auf sich nehmen, bis hin zum Risiko, sich bei einem oder mehreren schweren…
2/ Sie ist mit Pfizer (Comirnaty) vorhanden, JETZT am wirksamsten, sowohl um die Kinder im sich klar angekündeten Hochinzidenzwinter vor Ansteckung zu schützen- als auch um die Gesamtinzidenz günstig zu beeinflussen und die Spitäler vor der Überlastung zu schützen.
3/ Es bringt viel weniger, sie erst in Monaten zulassen, wenn viele Kinder von Eltern, die sie schützen wollten, bereits durchseucht sind und wegen der fortgeschrittenen Durchseuchung der Impakt der Impfung auf Gesamtinzidenz & Überlastung der Spitäler wesentlich schwächer ist.
Auf individueller Ebene kann das vor allem für Junge Gesunde eine Strategie werden. Es besteht aber das (geringe) Risiko von #LongCovid und wohl auch sehr selten schwererem oder schwerem Verlauf..
@AerniWyss@ZerbanSabine@quervain_de@MarcBrup .. und die Infektion kann auch zu unpassendendem Zeitpunkt kommen oder wenn man unvorhegesehen bereits anderweitig krank-, oder geschwächt ist und sie könnte dann schlimmer ausfallen.
@AerniWyss@ZerbanSabine@quervain_de@MarcBrup Es besteht immer auch das Risiko andere anzustecken. Auf Public Health Ebene aktuell darum, wo Massnahmen vestärkt werden müssen, weil sonst die Überbelastung & Überlastung im Gesundheitswesen noch kritischer wird, sicher keine zu empfehlende Strategie.
2/4 Wichtige Exponenten sollten sich da bei Medienauftritten für AUF WAS ES ANKOMMT einsetzen - Von den #Lehrerverbände konsistent geforderte, einheitliche #Massnahmen, mit im Besonderen SOLIDE, FLÄCHENDECKENDE TESTPRAXIS - nicht #Kontroversen schüren. tagesanzeiger.ch/der-ausdruck-e…
Neujahrsvormittag älteren Patienten zuhause besucht, COVID, extrem vorsichtiges Ehepaar, wegen orthopädischen Problemen in Spezialistensprechstunde gewesen, zum Teil ÖV, immer Maske, Abstand. Geht schlechter, zunehmend Atemnot, benötigt Sauerstoff, Steroide. Ambulanz organisiert
Neujahrsnachmittag: Eltern glücklich über kurzen Besuch, >80, warmer Punsch bei Kälte im Garten, Abstand, hoffen auf bessere Zeiten, Imfpung, wagten kürzlich geborenes Urgrosskind nicht in Arme zu nehmen. Im Auto alle mit Maske, Fenster leicht geöffnet - ich sehe zu viele Kranke.
Zwei Tage vorher andere ältere Patientin > 80, lebensfreudig, besucht- auch COVID, Eindruck von nicht gut geschützten Kontakten über die Weihnachstage, war gar mit Gondel auf Bergspitze (sollte verboten sein), schwere Atemnot, muss von Bekanntem ins Spital gebracht werden.