Thread by @EdLopez86

27. Verhandlungstag gegen #LinaE und weitere am OLG Dresden. #dd2001 Geladen ist erneut der Experte für DNA-Analytik des LKA Sachsen. Er gibt seine Einschätzungen zu den unterschiedlichen Gutachten. An der gestrigen Grundaussage hat sich nichts geändert.

Es gäbe eine gute Analyse mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit für einen Verursacher. Und eine weitere Mischspur, diverser Personen, deren Bewertung erschwert sei. Zunächst möchte er aber noch eine kleine Ergänzung zum gestrigen Tag machen. #LinaE

"Die Sache mit dem Fährtenhund, steht im Protokoll im Text. Es war mir also bekannt, zu dem Zeitpunkt", erklärt. Gemeint ist, dass ein Fährtenhund die "Plastiktüte" vom Böhm-Überfall zunächst beschnüffelt bzw. "vollgesabbert" hat, um bei den Worten des Vors. zu bleiben. #dd2001

Die Verteidigung hat sich kurz zurück gezogen, um sich zu beratschlagen, welcher Erkenntnisgewinn aus der Aussage des Gutachters zu ziehen ist und welche Fragen aus ihrer Sicht möglicherweise noch gestellt werden müssen. #dd2001 #LinaE

Interessanter Punkt aus der anschließenden Befragung: "Wie groß war denn die Menge, bevor sie das (DNA-Material - Anm.) durch die Kits haben laufen lassen, wie viel war da?", will RA Aufurth wissen. "17 Mikroliter", antwortet der Gutachter. #dd2001 #LinaE

Aufurth fragt nach, weil ihn die Menge wohl irritiert. Der Gutachter antwortet: "Das ist das was ich einsetze, um es zu vervielfältigen." RAin Weyers fragt nach, um sicher zu gehen: "Das ist also die Gesamtspur?" Das ist die DNA, die sie haben und mehr gab es nicht?" – "Ja."

Die Diskussion dreht sich darum, dass drei DNA-Proben genommen und analysiert wurden. Eine hat zu nem "klaren" Ergebnis geführt. Zwei sind Mischspuren von geringer Qualität. Aus einer Mischspur wurde DNA mit #LinaE assoziiert. Bei der anderen sah man von einer Bewertung ab.

Aufurth will von ihm in diesem Kontext wissen, ob auch Laien wie das Gericht oder die Verteidigung eine Bewertung durch Vergleich vornehmen könnte. "Das ist eher schwierig, weil es auf Details ankommt, die relevant sind. Vor allem bei Berechnung."

Berechnen könne das per se jeder, aber ob das Ergebnis im Sinne der Fragestellung auch Sinn ergeben würde, sei Expertenwissen. Der Vors. darauf zu Aufurth: "Ich kann sie beruhigen, aber sowas haben wir nicht vor." - "Sehe ich auch so, aber die Schlüsse müssen wir ja auch ziehen."

Der Gutachter verweist auf seine Kollegin, die die konkrete Auswertung vorgenommen hat und für den späteren Verlauf des Tages geladen ist. RA Nießing bittet darum, dass der Zeuge formal erst einmal nicht aus der Befragung entlassen wird. Eine Diskussion entbrennt. #dd2001 #LinaE

Die Verteidigung vertritt die Ansicht, dass der Gutachter jetzt noch nicht entlassen werden könne, weil sich die Kollegin, die nach ihm geladen ist, auf eine Analyse bezieht, die er durchgeführt hat. Der Vors. erklärt, dass bestehende Fragen jetzt gestellt werden sollten. #dd2001

Für ihn sei es "nicht plausibel", den Sachverständigen formell nicht zu entlassen, wenn im Moment keine weiteren Fragen bestünden. RA von Klinggräff erwidert auf den Vors. und schiebt der lebhaften Diskussion einen Riegel vor:

"Das Problem ist ja, dass Sie Sachen möglicherweise nicht ganz plausibel finden, die wir plausibel finden. Wir widersprechen einfach der Entlassung des Sachverständigen." #dd2001 #LinaE

Der Vors. lässt den Widerspruch protokollieren. Dieser wird zurückgewiesen, woraufhin die Verteidigung Gerichtsbeschluss fordert. Auch dieser nach kurzer Beratung des Senats zurückgewiesen. #dd2001

Es folgt zunächst eine Erklärung von RA Werner zu den in der vorletzten Sitzung besprochenen Wohnverhältnissen seines Mandanten Lennart A. So bleiben diese auch nach den Vernehmungen des Zeugen und sowie des #SokoLinx Beamten unklar. #LinaE

Sein Mandant habe die Connewitzer Wohnung, Anfang 2020 übernommen. Hinweise darüber seien aus seinem Email-Verkehr mit der Hausvermietung sowie dem Melderegister zu entnehmen.

Stattdessen habe die #SokoLinx nicht geprüft, ob die Wohnung zwischenzeitlich bei AirBnb o.ä. für Kurzzeitaufenthalte vermietet worden sei. So gäbe es "aktenkundige Beschwerden" über vor der Wohnungstür schlafenden Personen: "Kurze Vermietungen an Partytouristen liegen nahe."

Werner schließt das Statement mit den Worten: "Eine Vermietung der Wohnung vor Dezember 19 an meinen Mandanten lässt sich gerichtsfest nicht belegen." Als nächstes stellt er einen Beweisantrag für dessen Vortrag er den Vors. explizit darum bittet, nicht unterbrochen uz werden.

Verbockt. Hier gehts weiter.

https://twitter.com/EdLopez86/status/1484270487303827457?s=20