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seit mehreren jahren, gerade wieder sehr virulent, wird #transidentität aus verschiedenen ecken diskriminierend, feindlich & faktenfrei geframed. hier sind dynamiken im spiel, die wir inzwischen sehr gut aus anderen bereichen kennen, nämlich eine mischung aus
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gruppenbezogener menschenfeindlichkeit (@AndreasZick), konservatismus/rechten & dem ignorieren von empirischen fakten bzw. dem glaube an fake facts (@pia_lamberty). hinzu kommt die übliche false-balance-berichterstattung verschiedener medien.
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der aus meiner sicht bösartigste frame ist der, dass trans menschen bedrohlich für andere seien. bedroht sei zum einen die "klassische familie" (FAZ) bzw. jugendliche, die der "transgenderproganda" bzw. den damit verbandelten therapeut*innen zum opfer fielen. bedroht seien
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zum anderen frauen, weil männer sich "umoperieren" lassen bzw. als frau selbstIDen würden und als trans frauen dann angeblich in "schutzräume" wie toiletten einfielen, um frauen zu vergewaltigen. diesen sog. "bathroom predator" mythos gibt es schon seit den 70er jahren von
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der religiösen rechten in den USA (@ardenthistorian), verwendet gegen LGBTQ* allgemein. ausführliche beschreibung inkl empirischer daten (keine evidenz für mehr übergriffe) siehe z.B. barnett et al. (2018).
die angebliche aggressivität von trans menschen ist auch deshalb
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so absurd, weil hier eine klassische "täter-opfer-umkehr" stattfindet. trans menschen sind deutlich häufiger als cis menschen ziele von tätlichen übergriffen, mobbing, verbaler gewalt & diskriminierung. dazu gehören auch verletzende & respektlose verhaltensweisen wie
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deadnaming, misgendering, das kommentieren (spekulativer) körperlicher eigenschaften & das unterstellen, sich mit einer personenstandsänderung vermeintl. ungehörige vorteile verschaffen zu wollen (vgl. letzte EMMA-artikel).
leider findet seit jahrzehnten auch im deutschen
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gesundheitswesen (z.B. begutachtungsanleitung von @GKV_SV) & rechtswesen (TSG) eine strukturelle diskriminierung statt, was seit langer zeit von fachleuten entsprechend angemahnt wird. entsprechende forderungen gibt es auch von seiten der bundespsychotherapeutenkammer
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auch die für psychotherapeut*innen relevante S3-leitlinie äußert sich entsprechend ausführlich & dezidiert awmf.org/leitlinien/det…
fachlich ist es so, dass bei trans menschen natürlich keine dissozialen komorbiditäten im vordergrund stehen, sondern insb. depressive &
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angsterkrankungen sowie eine deutlich erhöhte suizidalität (abb. aus forcier et al., 2020). diese belastungen sind dabei häufig folge der geschlechtsdysphorie sowie der ausgrenzungs- & stigmatisierungserfahrungen. deshalb kommt auch der unterstützung durch die familie &
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peers eine herausragende bedeutung zu, was ich aus meiner psychotherapeutischen arbeit nur unterstreichen kann. die geschilderten medialen frames beeinflussen natürlich auch eltern von trans jugendlichen.
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ein weitere frame ist der, dass geschlechtsangleichende maßnahmen angeblich "vorschnell" & ohne probleme möglich seien. das widerspricht sowohl den inneren transitionsprozessen als auch den vorgaben im gesundheitswesen sowie den sorgfaltspflichten der psychotherapeutischen
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& ärztlichen behandler*innen. in diesem bedrohungs-framing wird unterschlagen, dass auch die nicht-behandlung erhebliche psychische folgen haben kann & deshalb eine sehr sorgfältige ethische auseinandersetzung erforderlich ist, wie z.B. hier vom @ethikrat
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sehr gut beschrieben (problem der unterlassung): ethikrat.org/fileadmin/Publ…
ein letzter frame noch: nämlich die behauptung, dass viele trans menschen ihre transition inkl. geschlechtsangleichender maßnahmen bereuen
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würden (regretter/desister). auch hier gibt es inzwischen gute studien mit sehr hohen fallzahlen zu (regretter unter 1%), s.u. sowie die amsterdamer kohorten-studie.
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das in aller kürze, sofern das auf twitter überhaupt möglich ist (fortbildungen & fachliteratur lesen is the way ;-)).
[da gilt: haters gonna hate, wird weiter geblockt]
1/4 neues berufsethisches dilemma in der #psychotherapie: umgang mit ungeimpften patient*innen. hier müssen verschiedene aspekte abgewogen werden: der wunsch nach heilkundlicher behandlung, der respekt vor der autonomie der patient*in & die achtung der würde der patient*in
2/4 unabhängig von deren politischer überzeugung auf der einen seite. auf der anderen seite das recht auf selbstschutz der psychotherapeut*in (und ihrer familie) sowie die vermeidung von schaden für andere patient*innen (die die gleichen räume benutzen).
3/4 in die berufsethische abwägung spielen hier außerdem rein: ist die ungeimpfte patient*in bereit, andere hygiene- & schutzmaßnahmen gewissenhaft zu befolgen? z.B. einen test vorzulegen? leugnet sie corona völlig? käme die durchführung einer videobasierten psychotherapie
#Flutkatastrophe#RLP#info 1/ das unmittelbare erleben einer solchen katastrophe kann traumatisierend sein. insb dann, wenn man todesangst erlebt hat, massive ängste um angehörige, starke ungewissheit & hilflosigkeit, alleinsein & aufsichgestelltsein, verletzungen erlitten oder
2/ gar angehörige verloren hat. stark belastend außerdem, wenn man das gefühl hatte, nicht helfen zu können oder gar andere „im stich gelassen“ zu haben meint. auch die zerstörung der eigenen vier wände (= sicherer ort) kann traumatisch sein, ebenso der verlust von wichtigen
3/ persönlichen sachen, die unwiederbringlich sind. hinzu kommen die teils massiven sorgen um die eigene zukunft. besonders belastend kann all dies natürlich für alte menschen sein, für kranke menschen, für kinder. auch hilfskräfte sind einer sehr starken
1/ #flut grundbedürfnisse first (sicherheit, schutz, essen, trinken, hygiene). dann den kindern helfen einzuordnen, was passiert ist in form einer erzählung: beginn als noch alles sicher war, dann geschehnisse in kindgerechten worten ohne zusätzliche dramatisierung, dann ende in
2/ sicherheit. erfahrungen & gefühle ansprechen und validieren. kinder nicht mit eigenen elterlichen ängsten überfrachten. kann sein, dass kinder erlebnisse zeichnen, träumen, nachspielen. dann zuhören, trösten, beruhigen. auch zeigen, wieviele menschen helfen &
3/ unterstützen, dass man nicht allein ist. in den ersten tagen/wochen kann es zu belastungssymptomen kommen wie zB anspannung, gereiztheit, traurigkeit, alpträume, schlafprobleme, einnässen, ängstlichkeit, nicht allein sein wollen. in der
#Hochwasserkatastrophe#Information#MentalHealth 1/ "Nach einer Flut erholen sich die meisten Familien mit der Zeit. Der Zeitraum hängt ab vom Ausmaß der Flut, ob die Evakuierung plötzlich und beängstigend war, dem Ausmaß der Schäden und Verluste sowie davon, wie gut die Familie
2/ den Stress nach der Flut bewältigt. Das Ausmaß der Unterstützung aus Familie, Schule und Gemeinde hilft ebenfalls dabei, den Impact des Ereignisses zu reduzieren. Manche Familien werden in der Lage sein, schnell zu ihren normalen Routinen zurückzukehren, während andere kämpfen
3/ müssen mit bedeutsamen Härten, finanziellen Schwierigkeiten, häufigen Umzügen und möglichen Gesundheitsschäden.
Die Art und Weise, wie Eltern und andere Bezugspersonen mit dem Einfluss der Flutereignisse umgehen können, beeinflusst die Bewältigung durch die Kinder. Kinder
(1) der artikel von kelle in der NZZ zu #trans* ist diskriminierend & sachlich falsch, aber vor allem ist er perfide. warum? kelle bedient den rechten QUanon-frame: eine international agierende elite (hier: die vermeintliche "trans lobby") mache "unsere" kinder kirre & bewege
(2) diese kinder dazu, mit hilfe angeblich unkritischer & linker ärzt*innen, sich selbst in jungen jahren für immer zu "verstümmeln". dies sei auch noch "legal" & von linken politiker*innen so vorangetrieben. die paar armen "verständigen" ärzt*innen
(3) dagegen, die sich dem "mainstream" heldenhaft widersetzen, stünden "mit einem bein im knast". dazu werden selektiv zahlen zitiert, die einseitig & ideologisch interpretiert werden. zitiert wird außerdem ein vermeintlicher experte, nämlich der kinderpsychiater korte, der
es geht los mit den ersten #DIGA im verzeichnis des @bfarm_de. dazu kleiner fachlicher threat: ich bin gespannt, welche innovationen für den bereich der psychischen erkrankungen #mentalHealth dabei sind, insb. in der kombination face-to-face-#psychotherapie mit #DIGA. aber:
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wenn man sich die meldung des @bfarm_de heute dazu ansieht, erkennt man schon die ersten probleme, was die #DIGA infos angeht @BMG_Bund@hih2025: "kalmeda" bietet natürlich keine "verhaltenstherapeutische therapie", sondern ist digitale selbsthilfe ohne psychotherapeut*in 2/6
es finden sich zu dieser #DIGA keine infos, ob überhaupt ne psycholog*in/psychotherapeut*in in der anwendung verfügbar ist. dafür findet sich der sachlich falsche satz, dass keine nebenwirkungen der KVT bekannt seien (abgesehen davon, dass hier KEINE KVT durchgeführt wird) 3/6