Zunächst einmal, die Impfung ist ein wichtiger Teil der Strategie gegen #Covid19. Sie reduziert das Risiko für schweren Verlauf und Tod sehr gut, auch das einer symptomatischen Infektion, wobei das bei #Omicron nicht mehr ganz so deutlich war.
2/n
Die Kommunikation, dass sie ein nebenwirkungsfreier Heilsbringer ist, war aber aus meiner Sicht falsch.
*Jede* medizinische Intervention, also auch Impfungen, haben das Risiko für Nebenwirkungen, auch wenn das bei der Impfung sehr gering ist.
3/n
Wenn man aber in großem Ausmaß impft, so wie gerade, wird auch eine sehr seltene Nebenwirkung in Absolutzahlen öfters bemerkt werden.
Man muss die Relationen sehen. Bisher in Österreich ca. 2 Millionen Infektionen, ca. 18 Millionen Impfdosen. Und hier, ganz offensichtlich, eine im Gesundheitswesen massiv höhere Zahl an Menschen mit #Covid19-Folgen als mit Impffolgen.
5/n
Natürlich kann die Impfung Nebenwirkungen haben. Sie kann auch den Zustand bei Menschen mit #LongCovid verschlechtern. In der Studie unten bei ca. 30% - was aber die Frage nicht beantwortet, was bei neuerlicher Infektion passiert wäre!
Letzendlich muss man sagen, zumindest in meiner Erfahrung: ja, die Impfung kann Nebenwirkungen haben, die #LongCovid ähneln - aber extrem viel seltener. Sie sollten genauso ernst genommen werden.
Sie sollten in der Risikoabwägung aber nicht gegen die Impfung sprechen.
12/12
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#LongCovid wird oft belächelt und angezweifelt, kommt in der Diskussion kaum vor. Ich fürchte, dass viele noch sehr überrascht sein werden von dem, was dank der hohen Inzidenz der letzten Wochen auf uns zukommen wird.
Wir vergessen das 4te G - grauslich chronisch krank.
1/10
Bezüglich Studien zur Häufigkeit ist viel Luft nach oben. Das waren vorwiegend Fragebögen, die unspezifische Symptome erhoben haben, oft ohne Kontrollgruppe.
Es hat sich aktuell ein Wert von ca. 10% der Betroffenen eingependelt, die 6 Monate später noch Probleme haben.
2/10
Das entspricht spannenderweise in etwa dem, was man auch von anderen viralen Erkrankungen kennt (bmj.com/content/333/75…) - ganz ohne #LongLockdown.
#Servicetweet für #LongCovid, weil das ja in näherer Zukunft viele betreffen wird und bezüglich ausreichender medizinischer Versorgung nicht vorgesorgt wurde. 1/9
Natürlich ist eine internistische/lungenfachärztliche Abklärung bei anhaltenden Symptomen wesentlich. Machen Sie auch einen NASA Lean Test (batemanhornecenter.org/wp-content/upl…). Dieser Test kann auch zu Hause gemacht werden! Viele Betroffene haben Probleme mit der Kreislaufregulation. 2/9
Wenn der Puls im Stehen um mehr als 30 Schläge ansteigt und/oder der Blutdruck um mehr als 20mmHg abfällt und Sie begleitend Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Schwarzwerden vor den Augen haben, besprechen Sie das mit Ihrem/Ihrer Hausärzt*in. Es könnte ein #POTS vorliegen. 3/9
In Wien findet gerade (virtuell) der große Kongress der @EANeurology statt - wieder mal unter völliger Ausblendung von #MECFS, obwohl die @WHO das in der #Neurologie codiert. Warum? 1/11
1) Die Neurologie hat viele Methoden, die verlässlich zur Klinik passende Ergebnisse bringen (MRT, NLG, Ultraschall, EEG, neurologischer Status, etc). Wenn das unauffällig ist, liegt der Schluss nahe, dass alles in Ordnung ist. 2/11
2) Neurologie und Psychiatrie waren ein Doppelfach. Viele Kolleg*innen halten sich daher für ausreichend psychiatrisch qualifiziert und diagnostizieren gerne, wenn 1) unauffällig ist, eine psychosomatische Erkrankung. Auch aus Humanismus, man betrachtet ja die Seele mit. 3/11
Wird wohl gerade vielen Kolleg*innen so gehen. Wo sind Leitlinien? Wo sind Behandlungsempfehlungen? Wo ist generell ein Zur-Kenntnis-Nehmen des Problems?