Mit Erscheinen des #IPCC-Berichts ist heute einer der seltenen Tage, an denen die #Klimakatastrophe, ihr Ausmaß und die notwendigen politischen Maßnahmen ein klein wenig mediale Aufmerksamkeit bekommt.
Aber make no mistake: Die gleichen Medienhäuser, die uns heute vermitteln,
dass "sofortige und ehrgeizigere Maßnahmen zur Bewältigung der Klimarisiken" dringend geboten und "halbe Sachen keine Option mehr sind" (#SPM) werden in 1-2 Tagen wieder zu ihrem eigenen Business as usual übergehen.
Dann kriegen wir wieder bescheuerte Coverstories zur "Kostenfalle Klimaschutz" und völlig realitätsentkoppelte "konservative" Kolumnen, in denen steht, dass pariskonformer Klimaschutz demokratiefeindlich und sowieso völlig unmöglich wäre.
Deswegen lasst uns die Redaktionen darauf festnageln, dass wenn sie selbst glauben, was sie da heute berichten, daraus eine redaktionelle Verantwortung erwächst, die Krise und vor allem die Mitigation spartenübergreifend als Dimension in *jeder* Berichterstattung mitzudenken.
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Jedenfalls hab ich drauf geklickt & mir seine kleine Klimadelayerkolumne durchgelesen. Bin jetzt irgendwo zwischen Belustigung & Bestürzung über die Qualitätsstandards im Spiegel. Wahnsinn, dass solche Darbietungen für weiße Männer einfach normale Ausdrücke ihrer Karriere sind.
Er schreibt so schön staatsmännisch vom journalistischen Respekt vor der Politik, den er nicht verloren hat. Die journalistische Recherche scheint er hingegen nicht zu respektieren. Seine Kolumne hat vier thematische Schwerpunkte:
Dass sichtbare Soziologen in der dt. Klimadebatte teilweise groteske Positionen vertreten, schmerzt mich schon seit langem. Dieser Thread ist eine Kritik in der Hoffnung, dass die Soziologie als kritische Disziplin bald mehr Substanz zum Klimadiskrus beitragen kann.
Sei es weiche Leugnung, bräsige Verschleppung oder Fatalismus - hier mal drei subjektive Momentaufnahmen aus dem heißen Klimajahr 2019, in dem FFF 1,4 Mio Leute auf die Straße mobilisiert haben und ich meinen Master in Soziologie abgeschlossen hab.
Vor knapp drei Jahren kam der IPCC Spezialbericht zum 1,5°C Ziel raus. Der hat mich in ne dreiwöchige komplett lähmende Depression geworfen. Oder eher: die ausbleibenden Reaktionen darauf in Politik und Medien.
🧵zum Umgang mit Frust und Demobilisierung in der Klimabewegung
Es war damals einfach nicht mehr als eine Tagesmeldung, dass wir in wenigen Jahren weitreichende und nie dagewesene Veränderungen in allen Bereichen unserer Gesellschaft vollziehen müssen, um dieses Ziel zu erreichen.
Ungefähr zwei Tage hats gedauert, bis die Meldung wieder
komplett aus der Debatte verschwunden war. *Nichts* wurde angestoßen. Alles ging einfach weiter.
Was mir aus der Depression rausgeholfen hat war, dass der Guardian immer wieder über diese neue Gruppe Extinction Rebellion in London berichtet hat.
BÄM! Der französische #Bürgerrat fordert ein #Ökozid-Gesetz und es ist der denkbar cleverste Move des Gremiums. Der Begriff ist euch neu? Dann lest diesen Thread 👇 france24.com/en/20200621-fr…
Ökozid bezeichnet die massenhafte oder schwere Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen. Wenn von einem #Ökozidgesetz die Rede ist, ist damit die Kriminalisierung von Handlungen und Prozessen gemeint, die zur Zerstörung von natürlichen Lebensgrundlagen führen.
Die undifferenzierte Einordnung durch den #Verfassungsschutz Berlin bestürzt, wenn sie uns auch nicht überrascht. Sie fällt in eine Zeit, in der antifaschistischen und anderen ziviilgesellschaftlichen Netzwerken die Gemeinnützigkeit entzogen wird.
Während gleichzeitig rassistische Morde und Angriffe zunehmen, ist eine derart verquere und leichtfertige Verwendung des Labels "Extremismus" mehr als fraglich.
Im Bericht des Verfsch ist nachzulesen, dass @EG_Berlin versuche, "die Klimakrise zu einer Krise des politischen Systems zuzuspitzen. Dabei brandmarken linksextremistische Akteure eine vermeintliche Tatenlosigkeit von Verantwortung Tragenden in Politik und Wirtschaft" (S.163).