Schnelles Update zur COVID-Lage. Es ist leider so eingetreten, wie wir befürchtet haben. Einerseits spiegeln sich die neue BA.2-Dominanz als auch die radikalen Öffnungen des Bundes in den Zahlen wieder. Lage in den Spitälern bleibt angespannt. Der Reihe nach. #CoronavirusAT#wien
Die 7-Tage-Inzidenz ist überall am Steigen. Mancherorts stärker und mancherorts schwächer. Die Inzidenz ist überall recht hoch. Dass aber Maßnahmen wie 2G oder ein breites PCR-Testsystem bei Omikron nicht mehr wirken sollten, kann man verneinen. #CoronavirusAT#wien
Wenn man Maßnahmen, Impfquoten und Testsysteme aufeinander abstimmt, dann hat das natürlich eine Wirkung. Sonst hätte Wien nicht schon wieder wochenlang die niedrigsten Werte aufzuweisen, obwohl wir 70% aller PCR-Tests machen, obwohl einzige MIllionenstadt. #CoronavirusAT#wien
Die Auswertungen von @neuwirthe zeigen: Abgesehen von Kärnten, Tirol und Wien haben alle Länder den bisherigen BA.1-Peak überschritten und das zT deutlich. Was wir auch gesagt haben: Dass unklar ist, ob der BA.2-Peak höher oder keiner wird. Offenbar höher. #CoronavirusAT#wien
Liegt das an der BA.2-Dominanz oder an den radikalen Öffnungen des Bundes? Interessanterweise ist die Antwort darauf: An beidem. Wir sehen einen Anstieg der absoluten Zahl an Fällen sowohl in der BA.1-Gruppe als auch ind er BA.2-Gruppe. Warum? #CoronavirusAT#wien
Bei Variantenwechsel geht eine Variante Richtung null, während die andere Variante steigt. In der Übergangsphase wirkt die Inzidenz so, als würde sie ein Plateau machen. Wenn beide Varianten (wieder) steigen, dann gibt es einen Push-Effekt: Die Öffnungen. #CoronavirusAT#wien
Jetzt gibt es auch beschwichtigende Wortmeldungen, die derzeitige Entwicklung entspräche den Prognosen (tut sie nicht) und eine baldige Entspannung sei in Sicht (dafür gibt es derzeit keine Hinweise). #CoronavirusAT#wien
Klopfen wir das erste Argument ab. Das Corona-Prognosekonsortium erstellt für den Bund jede Woche eine Prognose und Kapazitätsvorschau für Inzidenz und Spitalsbelag. Für den 14. März wurden für die Länder folgende Inzdienzen prognostiziert. #CoronavirusAT#wien
Also ist die 7-Tage-Inzidenz über ganz Österreich betrachtet rund 400 Inzidenzpunkte höher als prognostiziert. Es etnwickelt sich also stärker als prognostiziert. Bedeutet auch, dass eine nachhaltige Entspannung erst später einsetzt als gerechnet. #CoronavirusAT#wien
Die jetzige Entwicklung ist für etwa eine Woche festgeschrieben. Es kann nicht akut zu einer Verbesserung kommen. Nachdem das in den Spitälern aufschlägt, bedeutet das, dass der Beginn (!) einer Entspannung in den Spitälern frühestens im April absehbar ist. #CoronavirusAT#wien
Hier aus derselben Prognose. Das ist die prognostizierte Auslastung der maximal betreubaren COVID-Normalbetten Kapazitäten per 23.3.:
BGLD - 109%
KTN - 86%
NÖ - 114%
OÖ - 102%
SBG - 129%
STMK - 81%
TIR - 117%
VBG - 88%
WIEN - 67%
AUT - 91% #CoronavirusAT#wien
Hier aus derselben Prognose. Das ist die prognostizierte Auslastung der maximal betreubaren COVID-Intensivbetten Kapazitäten per 23.3.:
BGLD - 63%
KTN - 75%
NÖ - 30%
OÖ - 52%
SBG - 33%
STMK - 33%
TIR - 53%
VBG - 39%
WIEN - 24%
AUT - 35% #CoronavirusAT#wien
Was eine Prozentzahl von über 100 Prozent in der Praxis bedeutet? Ich habe keine Ahnung. Ich kann mir nciht vorstellen, was das on the ground in den jeweiligen Regionen für Auswirkungen hat. Deshalb verfolgen wir den Weg, es nicht so weit kommen zu lassen. #CoronavirusAT#wien
Eva Schernhammer hat letzte Woche in Interviews betont, dass die hohe Belastung auf Normalstationen schon wieder ein Systemrisiko beinhalten könnte. Eine Situation, in die wir nicht mehr kommen wollten. Omikron-Krankenstände verschärfen Situation zusätzlich. #CoronavirusAT#wien
Das Problem darüber hinaus: Aus bisherigen Wellen kannten wir wellenbezogene Spitzen und auch halbwegs schnelle Rückgänge. Was wir seit Wochen haben, ist eine sehr hohe Dauerbelastung der Spitäler. Dauerbelastung/OP-Verschiebungen sind seit Wochen Alltag. #CoronavirusAT#wien
Das Ziel muss natürlich sein, keine Überlastung zu provozieren. Das Ziel kann aber ebensowenig sein, ständig knapp vorbeizuschrammen und sich mit Dauerbelastung/OP-Verschiebungen als Dauerzustand zufrieden zu geben. #CoronavirusAT#wien
Wichtiges Monitoring wäre PCR-Testen. Wie weiter? Keine Ahnung. Wir hatten bis dato kein (!) Gespräch und kein (!) Schriftstück, wie es weitergehen soll. Dass sich mehrere Bundesminister widersprechen, erhöht die Planungssicherheit nur so mittel. #CoronavirusAT#wien
Was das für Herbst bedeutet, wissen wir nicht. Eine Herbstwelle erwarten gerade alle. Virusvariantenmonitoring wäre für Überblick und auch für die Planung der Spitalskapazitäten gut. Von frühzeitiger Erkennung für COVID-Arzneimittel fange ich gar nicht an. #CoronavirusAT#wien
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(Thread) Das Virusvarianten-Monitoring der @Stadt_Wien hat neue Erkenntnisse gewonnen. Die @Stadt_Wien untersucht im Auftrag von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker positive PCR-Proben mittels Schmelzkurvenanalyse seit 1.1.2021 durchgängig auf Virusvarianten. #CoronavirusAT#wien
Im Gegensatz zu stichprobenartigen Sequenzierungen, die zwischen 5 & 10 Tagen dauern, ist mit dem breiten Wiener PCR-Testsystem ein nahezu tagesaktuelles Variantenmonitoring möglich. So konnten wir am 26.12. präzise sehen, dass Omikron-BA.1 dominant wurde. #CoronavirusAT#wien
Wien hat bereits vergagene Woche kommuniziert, dass in den eigenen Prognosen die Subvariante BA.2 im Laufe der Kalenderwoche 8 dominant wird. Während am 24.2. wurde noch ein BA.2-Anteil von 48,9% detektiert wurde, hat BA.2 heute die 50-%-Grenze überschritten. #CoronavirusAT#wien
Was @MartinThuer hier zitiert, ist genau das Problem des AGES-Dashboards. Da steht, wir hätten eine einstellige prozentuelle COVID-Auslastung. Fehlerhafter Trugschluss aus dieser Darstellung: 90% plus wären noch mit COVID belegbar. Das ist leider Blödsinn. #CoronavirusAT#zib2
Das liegt nicht an der Frage von @MartinThuer, sondern an der Darstellung der AGES-Statistik. Diese Betten sind jetzt schon großteils belegt. Das sind sie immer. Man muss Betten freiräumen (OPs verschieben), um überhaupt zusätzliche Betten für COVID zu haben. #CoronaVirusAT#zib2
Jetzt melden jede Woche alle Bundesländer jene Betten, die macimal (!) für COVID-PatientInnen zur Verdügung gestellt werden könnten. Diese Annahme beinhaltet aber leider keine großen Krankenstands-Ausfälle. #CoronavirusAT#zib2
(Thread) 8 schnelle Argumente, warum ein breites und funktionierendes PCR-Testsystem schlau ist. #CoronavirusAT#wien
1. Dämpfender Effekt auf Infektionsgeschehen.
Wien hatte kleinste 4. Welle in Österreich und waren selbst bei der 5. nie an der Spitze. Wir machen 70% aller PCR-Tests und sind die einzige Großstadt. Alleine deshalb müsste wir jede Statistik anführen. #CoronavirusAT#wien
2. Tagesaktuelles Virusvarianten-Monitoring
Wir prüfen seit 1.1.2021 alle positiven PCR-Proben auf Virusvarianten. Tagesaktuelles Monitoring ist hier möglich. Sequenzieren dauert 5-10 Tage. So wussten wir zB genau, dass am 26.12. Omikron dominant war. #CoronavirusAT#wien
(Thread) Die @Stadt_Wien hat sich einmal genauer angesehen, was uns oft als Frage gestellt wurde: Hat das PCR-Testsystem in Wien eigentlkich einen epidemiologischen bzw. wirtschaftlichen Mehrwert geschafft? Und die Antwort ist glasklar: Ja, sieht man. #CoronavirusAT#wien
Durch frühzeitiges „Rausfischen“ positiver Fälle konnten alleine im letzten Quartal alleine in Wien 44.000–60.000 Folgeinfektionen vermieden werden. Das bedeutet auch, dass so 58.000–78.000 Krankenstandstage vermieden wurden sowie rund 840.000 Quarantänetage. #CoronavirusAT#wien
Das kostet auf der einen Seite natürlich Geld, ja. Aber: Wien hat rund 70% aller PCR-Tests gemacht und verursacht nur rund 20% der Gesamt-Testkosten Österreichs. 8 Bundesländer machen 30% aller PCR-Tests und sind für 80% aller Testkosten verantwortlich. #CoronavirusAT#wien
(Thread) Die @Stadt_Wien hat die Wienerinnen und Wiener zu COVID-Themen sowie zur Gesundheitsversorgung in Wien befragt. 93% finden, dass die Testangebote zufriedenstellend sind. 67% sind dafür, dass das Testangebot wichtig für die Pandemiebekämpfung ist. #CoronavirusAT#wien
Wir haben alle Fragen unterteilt nach Geschlecht, Alter, Bildungsgrad und sogar dem Impfstatus. So ist für uns alle eine bessere Einordnung möglich. #CoronavirusAT#wien
Nun weiter im Detail. Zur allgemeinen Vertrauensfrage: 87% der Wienerinnen und Wiener sind mit der Gesundheitsversorgung in Wien sehr bzw. eher zufrieden. Es gab also im Verlauf der Pandemie keinen Vertrauensverlust. #CoronavirusAT#wien
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone Das kommt ganz darauf an. Zunächst: Uns ist ein massenhaftes Auftreten falsch-negativer PCR-Tests bei "Alles Gurgelt!" nicht bekannt. Aber Test ist nicht gleich Test und Gurgeltest ist nicht gleich Gurgeltest. Ich möchte kurz erklären, woran das in solchen Fällen liegen könnte.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone Es könnte zB an der Probenqualität liegen. Ein Punkt wurde schon sehr richtig angesprochen: Bei Omikron bildet sich die höhere Virenlast zunächst im tiefen Rachenbereich. Probenentnahmen über die Nase könnten im Vergleich zu Probenentnahmen im Rachen weniger sensibel sein.
@mariaegloria_@Tina_Goebel@ABuerkl@docjosiahboone Das muss aber heißen, dass alle Probeentnahmen aus der Nase im Vergleich zu Probeentnahmen im Rachen das Nachsehen haben könnten. Das ist aber keine Frage von Antigen vs. PCR, sondern eben der Art der Probeentnahme. Gurgeln zielt glücklicherweise vor allem auf Rachenproben ab.