Am Samstag wurden 16 Wissenschaftler*innen der Gruppe @ScientistRebel1 in "präventiven Gewahrsam" genommen, weil sie auf der "BMW-Welt"-Ausstellung gegen die #Klimapolitik protestiert hatten. Wir kritisieren die Inhaftierung als unverhältnismäßig.
Sie unterbindet legitimen politischen Protest und ist somit für ein demokratisches System höchst fragwürdig. Die Protestierenden wollten mit ihrer Aktion den wissenschaftlich unumstrittenen Forderungen nach sofortigen wirksamen Klimaschutzmaßnahmen mehr Aufmerksamkeit verleihen.
Sie fordern von der deutschen Regierung u.a. unverzüglich Maßnahmen zu Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu ergreifen, z.B. mit einem sofortigen #Tempolimit von 100km/h auf deutschen Autobahnen. #Mobilitätswende
Im Sinne internationaler Gerechtigkeit in der #Klimakrise fordern sie zudem, die Schulden der Länder des Globalen Südens zu erlassen, da diese die Folgen der überwiegend von den Schuldner-Staaten verursachten #Erderhitzung schon jetzt am deutlichsten spüren. #ClimateJustice
Die Psy4F schließen sich diesen Forderungen an und solidarisieren sich mit den Wissenschaftler*innen, die aktuell für unser aller #Gesundheit und das Überleben der menschlichen Zivilisation in Haft sitzen müssen.
Das Signal, das von dieser Inhaftierung ausgeht, ist fatal: Der Einsatz für die Umsetzung des für die Stabilität der Welt ungemein wichtigen Pariser Klimaabkommens, zu dessen Einhaltung sich Deutschland verpflichtet hat, wird hier aus Sicht der Psy4F nicht ausreichend gewürdigt.
Ebenso wenig wird gewürdigt, dass der Protest der Umsetzung des Staatsziels #Umweltschutz dient und letztlich auch auf eine zentrale Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes verweist. Dadurch legitimierter Protest wird nun kriminalisiert.
Birgit Zech aus dem Presse-Team: „Ich bin bestürzt und erschüttert, dass Wissenschaftler*innen derart kriminalisiert werden. Sie tun nicht mehr, als sehr nachdrücklich zu fordern, wirksam unser aller Gesundheit, die Lebensbedingungen und den sozialen Frieden zu schützen“.
Die Psy4F sehen die Gefahr, dass durch solche Gegenmaßnahmen des Staates gegenüber legitimen Klima- und Umweltschutzforderungen die Frustration und Hilflosigkeit in der Bevölkerung steigen werden. Auch das Vertrauen in die #Demokratie wird so weiter beschädigt.
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Das notorische „Weiter So“, „Wird schon - Irgendwie“ von Regierungsakteur*innen ist schwer zu ertragen. Leidenschaft scheint nur dann zu entfachen, wenn es darum geht die eigene Untätigkeit wortreich in Zirkelschlüssen zu verteidigen. Es macht sehr müde.
Leben, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden vieler Menschen stehen auf dem Spiel.
2/7
In den am meisten von der #Klimakrise betroffenen Regionen heute schon in entsetzlichem Ausmaß. Viele Menschen sind zurecht erschöpft, verzweifelt und besorgt.
3/7
In den letzten Tagen häuften sich herabsetzende Aussagen von Politiker*innen, sowohl gegenüber Klimaaktivisti, aber auch jungen Menschen im Allgemeinen. Diese sind ein Symptom für den Umgang mit der #Klimakrise & der Zukunft der jüngeren Generationen.
Wir haben es satt. 1/9
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Bundesbildungsministerin @starkwatzinger spricht sich in diesem Interview dafür aus, Schüler*innen sollten sich für ein besseres Schulsystem engagieren. Ja, richtig gelesen.
Von den so genannten „Profis“ verhöhnt, sollen Jugendliche dann doch wieder gerade biegen, was in der Jobbeschreibung dieser steht. Junge Menschen werden systematisch nicht ernst genommen, ihre Bedürfnisse nur herangezogen, wenn es in die politische Agenda passt.
3/9
"...Unrealistische Ansprüche an sich selbst und Gegenwind aus der Gesellschaft können zu einer Desillusionierung von Aktivist*innen führen: Man merkt, dass man an den eigenen Ansprüchen scheitert und ist enttäuscht von dem (vermeintlich) Wenigen, das man erreichen konnte. [...]
Zynismus und ständige Gereiztheit, ein Gefühl von Gehetztsein und fehlendes Zur-Ruhe-Kommen - das sind die ersten Vorboten eines Burnouts. An dem Punkt wäre definitiv Pause angesagt. Im besten Fall aber schon regelmäßig vorher, damit es gar nicht erst so weit kommt." #KlimaImKopf
"...Wir erzählen gerne Geschichten von einzelnen Held*innen, vergessen aber, dass die nur so viel Einfluss hatten, weil sie Teil einer Bewegung waren, weil sie die Macht der Vielen hatten, die mit ihnen zusammen das Problem schulterten. [...]
„Wir übersehen oft, dass wir Dinge mittels Subtraktion verbessern können“, erklärt @Leidyklotz@HiddenBrain.
Was hat das mit der #Klimakrise und unserem Umgang mit ihr zu tun? Sollten wir paradoxerweise kleiner denken und weniger tun? #AdditiveBias #WohlstandNeuDenken
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Innovationen entstehen, wenn wir Neues erfinden, die (kapitalistische) Wirtschaft stärken wir, indem wir neue Dinge kaufen. Mehr arbeiten, immer größere Häuser bauen, mehr ist immer besser, Addition das Ziel. Und das passt wunderbar mit unserem Denkstil zusammen: ➕statt ➖
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Dieses Phänomen ist gut untersucht und wurde in verschiedenen Experimenten nachgewiesen: Zum Beispiel neigen wir dazu, Steine hinzuzufügen statt wegzunehmen, um eine bauliche Konstruktion stabiler zu machen.
3/8
Kleine Schritte für mehr #Selbstwirksamkeit angesichts ökologischer Krisen:
🌱Leser*innenbriefe
🌱mit (Kommunal)politikern sprechen
🌱Abgeordneten schreiben
🌱spenden
🌱Klimabotschaften in den Whatsapp-Status
🌱Petitionen
🌱in sozialen Medien aufklären
🌱Biokiste abonnieren
1/5
🌱im Bekanntenkreis Verbündete suchen (Klima-Bildung & Klima-Kommunikation)
🌱gemeinsam vegan kochen
🌱Demos besuchen
🌱Mini-Demos mit 1-2 Menschen initiieren
🌱sich lokalen Initiativen anschließen
🌱im Verein/ der Gemeinde / der Nachbarschaft ein kleines Projekt anstoßen
2/5
🌱offen über #Klimagefühle reden
🌱wichtige Bücher verleihen / weiterschenken
🌱Kunst und Kreativität nutzen
🌱wählen gehen und andere motivieren
🌱in Cafés nach veganen Alternativen fragen
🌱Bienenhotels
🌱Blühstreifen
🌱(Balkon-)Solarpanele
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