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Nov 25 5 tweets 3 min read
Wenn man schon Vergleiche mit dem 2.WK zieht, warum dann nicht mit Blick auf die #Ukraine? Auch #Kiew wurde letztlich nicht verteidigt. Den Panzergraben an der Degtjarevskaja nutzten die Deutschen als Sperre, hinter der sie die Juden für das Massaker von #BabynJar versammelten
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Was wäre gewesen, wenn die SU kapituliert hätte? Oder die Rote Armee weniger heftigen Widerstand geleistet? Der ermöglichte Hunderttausenden die Flucht.
Wie in Kiew saßen auch in Paris viele Jüdinnen und Juden in der Falle (Bild: Paris Sommer 42; BArch, Bild 183–N.0619–506).
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Allein im Juli 42 deportierten die Deutschen aus Paris 13.152 Menschen ins Gas. In Kiew erschossen sie schon in den ersten Wochen der Besatzung etwa 40.000.

In seinem Tweet unterschlägt Herr Bohn diese Folgen. Stattdessen nutzt er das Jakob-Augstein-Argument: Macht mir mein
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Städtereisen-Ziel nicht kaputt! Denn es ist ja bezeichnend, dass ihm wie Augstein nur ein Touri-Hotspot einfällt, und noch bezeichnender ist, dass es ein westeuropäischer ist.

Zum Jakob-Augstein-Argument gehört auch die perspektivische Täter-Opfer-Umkehr:
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Es will Leuten wie Bohn und Augstein nicht in den Kopf, dass Ukrainer und Franzosen aus dem Zweiten Weltkrieg ganz andere Lehren ziehen als wir Deutsche, weshalb Demut angesagt ist. Vielleicht liest er dazu nochmal den Artikel von @felix_berlinski?



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Nov 26
Nachdem der Botschafter #Russland|s letztes Jahr in der @welt seine Lügen über den #Maidan ausbreiten durfte, wählt er für seine Lügen zum #Holodomor die @jungewelt als Plattform.

Einige Anmerkungen zu seinen Geschichtsfälschungen zur Hungersnot in der #Ukraine:
Zwar stimmt es, dass die Hungersnot nicht auf die Ukraine beschränkt war, geradezu zynisch ist aber der darauf bezogene Satz "Der Hunger war massenhaft und suchte sich seine Opfer nicht aus."
Der Hunger sicher nicht, aber das Politbüro in Moskau. Denn als im Winter 1932/33 wie
schon im Jahr zuvor massenhaft Menschen aus der Ukraine und dem damals ukrainisch geprägten Nordkaukasus nach Norden flohen, wurden auf Anweisung von Molotov und Stalin Ende Januar 1933 die Grenzen nach Russland geschlossen. Die Geheimpolizei wies man an, den Verkauf von
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Nov 23
Als Herfried #Münkler von der @SZ über seine Erkenntnisse zum #Angriffskrieg gegen die #Ukraine gefragt wird, fallen ihm zunächst die deutschen Wohlstandsverluste ein.Seine Botschaft verkündet er passenderweise auf Schloss Elmau, wo er bei den Literaturtagen sprach (ab700€/P)
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Wie üblich gibt er den Strategen, der Noten an die naiven europäischen Regierungen verteilt. Wobei er ganz seine Worte von 2014 vergisst: "Die Bedrohungen des 21. Jahrhunderts sind nicht, dass Infanterie- oder Panzerdivision Grenzen überschreiten, sondern Flüchtlingsströme."
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Er hatte im März 2014 auch die Aufspaltung der Ukraine als Chance begriffen: So würden "die Konfliktzonen zwischen Russland und dem Westen minimiert. Für die Menschen hätte das den Vorteil, dass endlich klar ist, zu welcher Wohlstandszone sie gehören."
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Read 8 tweets
Nov 18
#Cherson ist befreit - und wieder überlagert sich in meinem Kopf der gegenwärtige Krieg mit dem, den unsere Großväter in dieses Land getragen haben. Ein Teil der deutschen Intellektuellen (heute Svenja Flaßpöhler im Streitgespräch in der @welt) verweist ja gerne auf diese Opas,
um ihre ihre Ablehnung von Waffenlieferungen an die überfallene Nation zu begründen. Ohne dabei zu reflektieren, dass die Ukrainer:innen eben auch damals die Angegriffenen waren - und insofern andere Schlussfolgerungen aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen haben. Leute, es macht eben
doch etwas aus, *wer* etwas sagt und aus welcher Perspektive man eine Sache betrachtet, so häufig ihr das auch als böse "Identitätspolitik" brandmarkt.

Der Wehrmachtssoldat, der da so ungelenk in sein Tagebuch schrieb, war übrigens auf der Durchreise aus seiner Heimatstadt
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Nov 10
@SvenFKellerhoff ist ein Paradebeispiel für ideologiegetriebenen Journalismus. Und um die Unterstellung, die @AufstandLastGen bewege sich in Richtung einer "Klima-RAF", rational erscheinen zu lassen, geht er vor wie Propagandistin Krone-Schmalz:

welt.de/geschichte/raf…
Vergleichen heiße doch nicht gleichsetzen!, beteuert er treuherzig - um genau das dann de facto doch zu tun. Es geht ihm in seinem Text darum, "Wege in den Terror" darzustellen - im Plural also - somit ist für ihn der Endpunkt der Entwicklung schon gewissermaßen vorzeichnet.
Hauptargument: Schon damals habe es linke Aktivisten gegeben, "die sich von der Mehrheitsgesellschaft nicht ernst genommen vorkamen. Um das zu ändern, setzten sie neben öffentlichen Protesten ... auf Gewalt." Etwa auf Brandbomben in Kaufhäusern. Wie auch immer man zu
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Nov 9
Um zu erkennen, welchen Verlust wir durch den Tod von Werner Schulz erlitten haben, reicht die Lektüre dieses Interviews mit ihm: Im Mai 2014 hat er glasklar über #Putin, die #Ukraine, die #Nato und die Zersetzung der EU durch Moskau gesprochen.
tagesspiegel.de/politik/wir-ha…
Es treibt einem die Tränen der Wut und Verzweiflung in die Augen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass statt seiner Putin-Apologeten und Desinformationskriegerinnen wie Gabriele Krone-Schmalz in Talkshows eingeladen wurden, die sich bald die Taschen füllten mit ihrer Propaganda:
Krone-Schmalz verbreitete in ihrem Buch "Russland verstehen" systematisch Narrative des Kreml - etwa indem sie die Entführung westlicher Militärbeobachter in der Ostukraine indirekt rechtfertigte: Warum seien die dort auch in Zivil unterwegs gewesen?!

Aber natürlich stelle sie
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Nov 5
In einem langen Interview mit dem @DLF durfte Julian Nida-Rümelin seine Sicht auf den #Ukrainekrieg darlegen - es ist ein Kondensat antiwestlicher Vorwürfe und eine implizite Rechtfertigung des russischen Angriffs.

Einige Anmerkungen.
deutschlandfunk.de/aussicht-auf-f…
NR steigt gleich mit dem Klassiker ein: Man müsse die aktuelle "Krise" (!!) in ihren historischen Hintergrund einbetten: Die #USA würden in den Amerikas keine raumfremden Stützpunkte akzeptieren, andernorts aber als "revisionistische Macht" auftreten.
Mit anderen Worten: NR zufolge verteidigt #Russland seine Einflusssphäre, in die die USA hineindrängten. Wie bei diesem Strohmann üblich ignoriert er die #NATO-Russland-Grundakte, die substantielle Bündnistruppen in den neuen Mitgliedstaaten ausschließt - und die eingehalten wird
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