Thread by @LuetziBleibt

+ Statement zu einem Fall rassistischer Polizeipraxis +

Dies ist ein Statement eines BIPoC der an der Großdemonstration in der Nähe von #Lützerath teilnahm, auf dem Rückweg vom Unser Aller Camp nach Köln:

#Polizei #Rassismus #RacialProfiling #polizeiproblem

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2/14 Am frühen Nachmittag des 21. Januar wurde ich am Bahnhof #Hochneukirch auf dem Weg zur Lützi Art Ausstellung, kurz nach dem Verlassen von @SystemChange_C, einer rassistischen #Polizeikontrolle unterzogen.

3/14 Als wir den Bahnsteig betraten, stiegen 4-5 Bundespolizist*innen aus ihrem Wagen aus, gingen auf den Bahnsteig zu und kamen zuerst auf mich zu. Es besteht kein Zweifel, dass sie unsere Gruppe nicht kontrolliert hätten, wenn ich nicht schwarz gewesen wäre;

4/14 allein aufgrund meiner Hautfarbe vermuteten und nahmen sie an, dass ich kein Recht hatte, in Europa zu sein und daher ein illegaler Einwanderer war, und verlangten meinen Pass zu sehen.

5/14 Natürlich trage ich ein so wichtiges Dokument nicht überall mit mir herum, und selbst als ich ihnen sagte, dass ich Bürger eines EU-Landes sei, blieben sie ungläubig, dass ich mich nicht legal in Europa aufhielt. Sie fühlten sich im Recht, jemanden,

6/14 der ihrer Meinung nach nicht zu Europa gehört, an der Grenze zu kontrollieren. Wenn ich allein gewesen wäre, wäre es noch einschüchternder gewesen, da ich kein Deutsch spreche.

7/14 Auch nachdem deutschsprachige Mitglieder der Gruppe die Beamten nach dem Grund der Kontrolle gefragt und darauf hingewiesen hatten, dass sie bei einem fünfminütigen Gespräch mit der Person anhand des Akzents klar erkennen würden, dass diese aus Europa stamme,

8/14 antwortete die Polizei, dass diese Person möglicherweise illegal und ohne Papiere nach Deutschland eingereist sei und daher eine Kontrolle zwingend erforderlich sei.

9/14 Es war eine demütigende Erfahrung und macht deutlich, wie sehr die polizeiliche Repression uns alle bedroht: wie rassistische Profilerstellung und die Unterdrückung/Kriminalisierung von ökologischem Widerstand zusammenfallen können und wie viel verletzlicher Teilnehmer*innen

10/14 mit marginalisiertem Hintergrund in diesen Kämpfen sind. Die Einschränkung von legitimem Dissens und die Kriminalisierung von Minderheiten aller Art, insbesondere von Menschen, die vor Krieg, Armut & anderen Lebensbedrohungen fliehen,

11/14 muss mit gleicher Entschlossenheit bekämpft werden.

Die Klimakatastrophe wird nur noch mehr irreguläre Bewegungen von Menschen mit sich bringen, die vor Naturkatastrophen fliehen, die durch die Abhängigkeit des globalen Nordens von fossilen Brennstoffen verursacht werden.

12/14 Wenn die offensichtlichen "Erwachsenen" in den Industrienationen in Europa und darüber hinaus weiterhin kohlenstoff-emittierende Ressourcen ausbeuten, um eine ungleiche, zerstörerische Wirtschaft aufrechtzuerhalten, von der nur eine bürgerliche Klasse profitiert,

13/14 die immer mehr Profite auf Kosten der arbeitenden Klassen über alle Grenzen hinweg und insbesondere in im globalen Süden monopolisiert, dann kann man es nur als einen Akt schrecklicher Heuchelei bezeichnen, diejenigen zu kriminalisieren + zu dämonisieren, die vor den Folgen

14/14 derselben Politik fliehen. Zusätzlich zu der Politik der Fremdenfeindlichkeit, die jede*n "Andere*n" zum Sündenbock für die Krisen macht, die durch eine bankrotte politische + wirtschaftliche Ordnung verursacht werden.

(Das Original in englischer Sprache ist in Kürze hier zu finden: luetzerathlebt.info/pressemitteilu…)

@Polizei_NRW_AC @forumnrw @KriPro2304