Eine kurze Geschichte, wie Mythen über #Impfschaeden entstehen: Ich hatte gestern einen Patienten, kam zu mir nur wegen einer kardiologischen Kontrolle. Als ich ihn fragte, wie es ihm geht, sagte er:"Sehr schlecht, ich habe schwere Impfnebenwirkungen!" Ich fragte ihn dann, von
welcher Impfung und er meinte, von der "Biontech-Spritze". Ich entgegnete dann, dass die Impfung aber nun doch schon weit mehr als ein Jahr zurückliege und wie er darauf komme. Er berichtete dann, sein Heilpraktiker habe das diagnostiziert und habe nun mit Ausleitungen begonnen.
Ich wollte dann doch genauer Bescheid wissen und fragte, was es denn für Symptome habe. Er berichtete, dass er vor einigen Wochen recht akut starke Schmerzen in beiden Schultern, Oberarmen und im Nacken bekommen hätte und die Schmerzen mittlerweile so stark seien, dass er die
Arme nicht mehr über die Horizontale heben könne. Außerdem habe er auch eine Muskelschwäche entwickelt. Ich hatt direkt eine Verdachtsdiagnose und habe die BSG bei uns bestimmen lassen, die bereits in der ersten Stunde über 80 lag. Ich habe den Patienten dann aufgeklärt, dass das
keine Impfnebenwirkung sondern mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine Polymyalgia rheumatica ist und er sich nun schnellstmöglich in rheumatologische Behandlung begeben muss und eine Kortison-Stoßtherapie benötigt. Dieses Beispiel zeigt einmal mehr deutlich, wie wichtig eine
korrekte Einordnung von Symptomen und Erkrankungen ist. Diese Einschätzung sollte von Fachpersonal nämlich uns Ärzten erfolgen und nicht von Schwurblern oder Heilpraktikern mit einer "Wochenendausbildung". Ich bin mir sicher, dass viele der angeblichen #Impfnebenwirkungen in
Wirklichkeit gar nichts mit der Impfung zu tun haben. Wir sind hier beim alten Thema Korrelation und Kausalität. Nur weil Erkrankungen oder Symptome Monate nach einer Impfung auftreten, ist der kausale Zusammenhang noch längst nicht belegt. Hierzu bedarf es entsprechender
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