Heute mal ein besonderer Teil meiner Serie. Sonst reden wir immer darüber, wo bei veganer Ernährung ein Mangel droht oder wo viele das zumindest denken. Die vegane Ernährung hat aber ja auch ganz viele Vorteile und zahlreiche Nährstoffe werden von Veganern überdurchschnittlich
aufgenommen. Die Ergebnisse großer Studien sowohl in europäischen als auch amerikanischen und asiatischen Veganer-Kollektiven zeigten, dass die durchschnittliche Aufnahme von Vitamin B1, Vitamin B6, Folsäure, Vitamin C, Vitamin E, Niacin und Magnesium die Empfehlungen der Fach-
gesellschaften weit überschreiten. Auch sekundäre Pflanzenstoffe werden von Veganern überdurchschnittlich viel aufgenommen (hierzu hatte ich schon einmal einen extra Thread verfasst). Da all die erwähnten Vitamine bis auf Vitamin E wasserlöslich sind, ist eine Überdosierung
praktisch nicht möglich. Die Werte für Vitamin E waren bei Veganern zwar überdurchschnittlich, jedoch weit vom Schwellenwert einer toxischen Dosis entfernt (hierzu müsste man schon reine Vitamin-E-Präparate in hoher Dosis einnehmen, um dies zu erreichen). Somit kann man zusammen-
fassen, dass Veganer die oben erwähnten Vitamine und Nährstoffe überdurchschnittlich aufnehmen und dadurch u.a. eine erhöhte antioxidative Kapazität haben. Einzig eine Einschränkung gibt es beim B6. Dieses Vitamin nehmen Veganer zwar überdurchschnittlich auf, dennoch konnte u.a.
in der deutschen Vegan-Studie eine unzureichende B6-Versorgung festgestellt werden. Dies liegt wahrscheinlich an der schlechten Bioverfügbarkeit des B6 aus pflanzlichen Quellen. Ein schlechter B6-Status birgt ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Daher sollten Veganer darauf achten, B6-reiche Lebensmittel zu konsumieren (und hier kommen wieder unsere immer wieder hochzulobenden Hülsenfrüchte!!!). Außerdem enthalten Avocados, Bananen, Weizenkeime und Hafer viel B6. @ErnMedBlog#govegan#vegan#plantbased#Ernährungsmedizin
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#COVID19#LongCovid#CovidIsNotOver Aktueller wichtiger Thread zum Thema kardiovaskuläre Komplikationen nach Covid-19. Seit Beginn der Pandemie sehen wir in den kardiologischen Praxen mit steigender Tendenz Patienten, die über diffuse Beschwerden nach Covid-Infektionen klagen.
Sehr häufig berichten diese Patienten über eine belastungsabhängige Beschwerdesymptomatik, nämlich eine starke Ermüdung und Leistungsminderung nach körperlicher Belastung, die sog. post-exertional malaise (PEM), die dann zur Vorstellung beim Kardiologen führt. Standardmäßig wird
beim Kardiologen ein Herzultraschall und EKG, ggfs. Belastungs-EKG vorgenommen. Bei den meisten Patienten zeigen sich hierbei aber keine wegweisenden Befunde, so dass diese Patienten dann wieder weggeschickt werden. In einer aktuellen Übersichtsarbeit (Natelson et al.) konnte
Aus meiner Serie heute auf besonderen Wunsch ein Thread zum Theme vegane Ernährung in der #Schwangerschaft. Ein wichtiges Thema, denn Schwangerschaft bedeutet nicht nur, dass die Mutter zur Ernährung des Kindes mehr Kalorien zu sich nehmen muss, es entsteht in der Schwangerschaft
auch ein erhöhter Bedarf an Nährstoffen, dessen Mangel sich in Entwicklungsstörungen des Kindes niederschlagen kann. Außerdem wirken in der Schwangerschaft viele Medikamente und Nahrungsmitteltoxine, die sonst für den Erwachsenen ungefährlich sind, schädigend auf den Embryo.
Vorab: Fast alle Nahrungsmittel, die in der Schwangerschaft gemieden werden sollen, sind tierischen Ursprungs (rohes Fleisch, Rohmilchkäse etc). Hinsichtlich Toxinen ist die vegane Ernährung somit schonmal unbedenklich. Bezüglich der Nährstoffe gilt im wesentlichen das Gleiche,
Wie ich #vegan wurde und warum ich genau deshalb der Meinung bin, dass Veganer für ihre Überzeugungen konsequent einstehen und andere Menschen schonungslos aufklären sollten. Ein Thread🧵 #goVegan#Vegan#veganfortheanimals
Als meine Frau mich eines Sonntag morgens ansprach, ob ich mir vorstellen könnte, vegan zu leben, war ich erstmal brüskiert und geschockt. Mein erster Ausspruch war ungefähr: "WAAAS? Also auf Fleisch könnte ich ja noch verzichten, aber Käse, Quark, Eier und Milch??? Never!! Da
nimmst du mir ja die ganze Lebensfreude! Das kannst DU gerne machen, ich mach da nicht mit." Ich war damals noch nicht bei Twitter. Sie zeigte mir dann einige Tweets aus meiner mittlerweile geliebten #veganbubble. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt unseren Fleischkonsum zwar schon
Heutiger Teil meiner Serie, Thema: Zink. Zink ist ein essentielles Spurenelement und übernimmt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und im Immunsystem. Zudem wirkt es antioxidativ und aktiviert zahlreiche Enzyme, die am Wachstum und der Proteinsynthese beteiligt sind. Ein
Mangel an Zink führt daher zu Wachstumsstörungen, einer gestörten Immunfunktion und einer gestörten Wundheilung, beim Mann ist zudem die Produktion des Spermien gestört. Richtwerte für die Zinkzufuhr sind 7-10 mg/d. Die besten Zinklieferanten sind pflanzliche Quellen. Vor allem
Brot liefert viel Zink, da Zink sowohl in Vollkornprodukten als auch im Hafer und Buchweizen enthalten ist. Allerdings ist bei pflanzlichen Quellen die Bioverfügbarkeit signifikant geringer als bei tierischen Quellen. Dies hängt, wie so oft, mit den Phytaten zusammen. Bei einem
Bei den Reaktionen auf meinen Tweet habe ich gemerkt, dass vielen Menschen die "Abartigkeiten" des ambulanten KV-Systems tatsächlich gar nicht bekannt sind. Daher an dieser Stelle ein #infotweet zur kassenärztlichen ambulanten Versorgung. #medizinbrennt#medizin@Karl_Lauterbach
Wenn Fachärzte wie wir Kardiologen einen Kassenpatienten behandeln, bekommen wir eine sog. Komplexpauschale, in meinem Fall also den kardiologischen Komplex bezahlt. Hierbei gibt es obligate Bestandteile, also Leistungen, die erbracht werden müssen, um diesen abzurechnen. So muss
ich z.B. ein Ultraschall vom Herzen (Echokardiographie) vornehmen, ansonsten kann die Komplexpauschale nicht abgerechnet werden. Für ein Gespräch (auch wenn dieses 30 Minuten dauert) dürfte ich nur die Versichertenpauschale abrechnen (abhängig vom Alter des Patienten 20-25 Euro).
Was ist nur aus dem Beruf des Arztes geworden? Würde ich heute nochmal Medizin studieren? Ein Thread und kritische Beurteilung des Alltags als Mediziner im Jahr 2023. 🧵
Als ich vor 23 Jahren den Entschluss fasste,Medizin studieren zu wollen, war vieles noch anders. Zwar gab es auch damals schon hohe Arbeitsbelastung, anstrengende und lange Dienste, schwierige Entscheidungen.Aber ich erlebte damals in den Pflegepraktika und den ersten Famulaturen
überwiegend zufriedene Ärzte und Pflegekräfte. Sicher gab es auch damals schon Unmut und vor allem die ersten Anzeichen einer Zeitenwende, aber wenn immer ich mit den Leuten sprach, hatte ich den Eindruck, dass alle ihrem Beruf mit Freude und Passion nachgehen. Aber was hat sich