Die Einigung zum #Gebäudeenergiegesetz (#GEG) legt fest: Jede neue #Heizung soll ab 2024 mit mindestens 65% #Erneuerbare betrieben werden, jetzt werden dafür auch neue #Wasserstoffready Gasboiler diskutiert. Doch was bedeutet eigentlich „H2-ready“ beim Heizen? 1/11
#Gasboiler, die heute als „H2-ready“ bezeichnet werden, sind erstmal nur „Beimischungs-ready“ – sie schaffen technisch maximal eine #Wasserstoff-Beimischung von ca. 20%, also 80% Erdgas. Die Gasnetze selbst sind nochmal viel komplexer zu transformieren. 2/11
Beimischung von #Wasserstoff ins Erdgas ist wenig sinnvoll. Wegen der geringeren Energiedichte von H2 verbleiben bei einer 20%-Beimischung noch 93% der CO2-Emissionen aus Erdgas. Über 20% ist Beimischung nicht möglich, sondern Komplettumstellung auf 100% erforderlich. 3/11
Weiter problematisch: Da die Brandgeschwindigkeit von #Wasserstoff viel höher ist als von Methan, muss der Heizungs-Brenner in jedem Fall ausgetauscht werden. Dafür muss ein Nachrüstkit gekauft werden, dass nur von geschulten Fachkräften eingebaut werden kann. 4/11
Technisch ist Verheizen von H2 nicht sinnvoll: Die Wärmepumpe erzeugt aus der gleichen Menge Energie 5-10-mal mehr Wärme als Wasserstoff. Die Gründe: 1) Wärmepumpe hebt Wärme aus Umgebung & pumpt sie ins Haus, & 2) bei H2 fallen erhebliche Umwandlungs- & Transportverluste an.5/11
Auch aus ökonomischer Sicht überzeugt Wasserstoff beim Heizen nicht: Energieaufwand und Verluste bringen 5-10mal höheren Strombedarf, um H2 zu erzeugen. Das müssen Verbraucher:innen bezahlen, wenn sie sich für H2-ready-Gaskessel entscheiden. 6/11
Außerdem: Wasserstoff bleibt ein knappes Gut und wird frühestens in den 2030er Jahren in größeren Mengen zur Verfügung stehen. Wertvoller & teurer H2 wird vorrangig im Strommarkt für Backup-Kraftwerke & in der Industrie gebraucht. Für‘s Heizen wird kaum H2 verfügbar sein. 7/11
Jeder H2-ready-Gaskessel, der heute beim #Heizungstausch eingebaut wird, wird noch lange mit Erdgas laufen & verursacht zusätzliche Emissionen. Das entfernt DE von den 2030-Klimazielen & ist mit #Klimaneutralität2045 unvereinbar. 8/11
Unsere Studien zeigen: #Wärmepumpen heizen auch Bestands- & Mehrfamilienhäuser ohne oder mit nur geringen Sanierungsmaßnahmen effizient. Sie erfüllen vielfältige Anforderungen, können mit Heizkörpern kombiniert werden & schützen das Klima. 9/11
Die Technologien für eine erfolgreiche #Wärmewende stehen längst fest: #Wärmepumpen und grüne Wärmenetze. Die Politik muss hier dringend Klarheit schaffen und mit einer sozialgerechten Förderung Bürger:innen bei der Umstellung unterstützen. 10/11
In unserer Publikation vom letzten Jahr „Durchbruch für die Wärmepumpe“ haben wir die Technologie #Wärmepumpe genauer beleuchtet. Hier geht’s lang: bit.ly/3EQiUEH 11/11
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Für das 2030-Ziel der #BuReg müssen die Treibhausgase innerhalb der nächsten 7 Jahre um 40% sinken. Nach jahrelangem Stillstand braucht es jetzt Ordnungsrecht, damit #Erneuerbare über #Wärmepumpen & grüne #Wärmenetze schnell in die Häuser kommen. 2/6
Auf H2-Readiness zu setzen, ist hochriskant. Damit wären die 2030 #Klimaziele außer Reichweite. Denn bis dahin wird #grünerWasserstoff kaum verfügbar sein. So kommen weiter normale Gaskessel in die Häuser – das ist mit #Klimaneutralität unvereinbar. 3/6
Bühne frei! Gemeinsam mit Fachjurist:innen & Vertreter:innen aus Industrie und Umweltverbänden diskutieren wir heute in Berlin, wie der #Windenergieausbau an Land auf 2030-Zielpfad kommen kann. Hier geht’s zum Livestream: bit.ly/3ZjSuli 1/6
DE-Direktor @SimonGMueller: Die Unterstützung der Bevölkerung für schnellen #Windenergiezubau hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Trotzdem bleibt viel zu tun & der Abstimmungsbedarf ist weiterhin hoch, das zeigt auch das Ergebnis des #Koalitionsausschuss. 2/6
Wir starten mit dem ersten Panel und werfen mit Jürgen Quentin, Referent #Energiewirtschaft und EEG (Fachagentur Wind), einen Blick auf die neuesten Entwicklungen beim Zubau. 3/6
Smarter #Stromverbrauch senkt die Kosten und ermöglicht im vorhandenen Netz schnell mehr #EAutos und #Wärmepumpen. Die @bnetza möchte mit §14a Energiewirtschaftsgesetz u.a. dafür Regeln schaffen. Wir werfen einen Blick auf den aktuellen Vorschlag & ordnen diesen ein. 🧵⬇️1/8
Was gut ist: Eingriffe der Netzbetreiber sollen nur im Ausnahmefall möglich sein, da sie für die Verbraucher:innen Einschränkungen bedeuten. Die Netzbetreiber müssen laut Vorschlag der @BNetzA die Notwendigkeit solcher Eingriffe nachweisen. 2/8
Das Problem: Bis die notwendige Messinfrastruktur steht, sollen die Netzbetreiber auf Basis pauschaler Rechenwerte steuern können. Das birgt das Risiko, dass sie mehr als nötig eingreifen. Hier muss die @bnetza nachbessern & Eingriffe auf ein Minimum begrenzen. 3/8
#Klimabilanz 2022 mit doppelter Überraschung: niedrigster Energieverbrauch seit Wiedervereinigung, trotzdem keine Emissionseinsparungen ➡️ Treibhausgase stagnieren mit 761 Mio. t CO2-Äq auf Vorjahresniveau. Mehr Kohlestrom macht Spareffekte zunichte, 2022-Klimaziel verfehlt. 1/15
Dank mehr erneuerbarem Strom schafft Energiewirtschaft Sektorziel knapp. Industrie erreicht Sektorziel nur wegen Einsparungen & Produktionseinbußen; Verkehr & Gebäude verpassen es erneut ➡️ politische Maßnahmen fehlen: Kurskorrektur der #BuReg nötig. 2/15
2022 erzeugten Erneuerbare 248 TWh Strom (+10%) dank günstiger Witterung. Planmäßiger Rückgang von Kernenergie (-50%), sehr teure Gasverstromung (-16%) und Exportanstieg lassen Kohlestrom zum zweiten Mal in Folge steigen (+11%) = unvereinbar mit Klimaziel. 3/15
New study: direct electrification of process heat up to 500°C can reduce German industry’s fossil gas demand by 90 TWh which is 3/4 of its required gas savings under REPowerEU. Read how a rapid industrial heat transition contributes to #climateaction & #energysecurity. 🧵 1/7
The #industrialsector is the second largest greenhouse gas emitter in Germany. #Heatpumps & #electricboilers can reduce industrial CO2 emissions by 12.5 Mt by 2030. This reduction equals 18 % of the German sectoral target. 2/7
With around 12 bn € investments needed until 2030 the #heattransition comes at comparably low cost: It is a fraction of what the German government plans to spend on protecting industry from high gas prices. 3/7
Neue Studie: #Wärmepumpen sind so gefragt wie nie. Was braucht es jetzt, um im Häuserbestand & Mehrfamilienhäusern den Hochlauf von Wärmepumpen zu schaffen und die steigende Nachfrage bedienen zu können? 🧵 1/9
Um die Klimaziele zu erreichen, müssen #Wärmepumpen Gas- & Ölkessel ersetzen: Ab 2024 soll jede neue Heizung mit 65% Erneuerbarer Energie betrieben werden. Diese 65%-Regel jetzt zügig im Gesetz zu verankern ist entscheidend für den Markthochlauf von Wärmepumpen. 2/9
Eine ambitionierte 65%-Regel schafft Planungs- & Investitionssicherheit für Hausbesitzer:innen, Anlagenhersteller, Handwerksbetriebe, Energieversorger & Wohnungswirtschaft➡️ Zubau von 500.000 neuen Wärmepumpen/Jahr ab 2024 kann so erreicht werden & Herstellungskosten sinken. 3/9