Yossi Bartal Profile picture
Deutsch/עברית/English. Schreibfehler als Verfremdungseffekt
Oct 23, 2023 10 tweets 2 min read
1/ Zur politischen Verantwortung: Ich habe einen offenen Brief unterschrieben, der das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit verteidigt und gegen Antisemitismus und Rassismus warnt. Alles, was drin steht, ist richtig. Ich habe aber mehr zu sagen. taz.de/Offener-Brief-… 2/ Seit 2 Wochen schweige ich hier, weil ich noch nie so traurig und verzweifelt war. Ich halte noch stärker an meinen Grundüberzeugungen fest: Besatzung und Krieg führen zu mehr Gewalt, es kann nur eine friedliche Lösung geben, rechtsextreme Politik macht uns alle unsicherer.
Jul 19, 2023 15 tweets 3 min read
1/ Einige Anmerkungen zu Fabian, und wie fraglich, persönlich und politisch, mit seiner Geschichte umgegangen ist: Zuerst: Dass Menschen sich von Fabian enttäuscht oder betrogen fühlen, ist verständlich. Das war ich auch. 2/ Meine Bereitschaft, seine Version zu glauben, hängt sehr von meiner Freundschaft mit ihm ab und den Erzählungen von Menschen, die ihn und seine Mutter vor ihrem Tod kannten. Objektiv bin ich natürlich nicht. Ich weiß aber auch Sachen, die nicht online stehen (sollen).
Jan 20, 2023 14 tweets 3 min read
Wie viele Fehler befinden sich in diesem Artikel von Michael Wolffsohn in @derspiegel, der die Netanjahu-Politik gegen die Justiz und den Palästinensern mit großer Mühe zu legitimieren versucht? Ein kleiner Fakten-Check: 1) Die Behauptung, "82% der Israelis" denken, dass Juden nach Israel einwandern müssten, ist falsch. Die Umfrage von Center for Jewish Impact fand nur unter jüdischen Israelis statt. Arabische Israelis wurden nicht befragt.
Nov 13, 2022 5 tweets 2 min read
Das Theaterstück "Vögel" von Wajdi Mouawad, dem derzeit Antisemitismus vorgeworfen wird, wurde 2018 mehrmals im renommierten Cameri-Theater in Tel-Aviv aufgeführt, mit Unterstützung der französischen Botschaft. Damals hat sich niemand daran gestört.
May 24, 2021 4 tweets 1 min read
Der Satz von @cem_oezdemir ü "die Araber", die ihre Kinder nicht lieben, erinnert mich an meinem ersten Besuch in der Westbank. Aus dem Fenster eines Kleinbusses, der durch verarmte Dörfer schlängelte, sah ich wie ein Mann sein Kind in die Armen nahm und liebevoll tätschelte. 1/4 Es war ein natürlicher Moment, nicht vorgespielt, und genau deswegen hat er mich auch sehr aufgewühlt. Wahrscheinlich erst dann, habe ich verstanden wie tief der anti-arabische Rassismus in mich sitzt, dass ich selber nicht glauben könnte, "sie" lieben ihre Kinder wirklich. 2/4
Jun 21, 2020 10 tweets 4 min read
Thread- die "israelische #Impfung" oder warum der heutige #Antisemitismus nicht ohne #Philosemitismus verstanden werden kann. Wer erinnert sich noch, als Ende Februar eine Nachricht aus einem kleinen Forschungsinstitut in #Israel weltweit Schlagzeilen machte? (1/10) Am 27.2 wurde angekündigt - ein Impfstoff gegen #COVID19 sollte in wenigen Wochen fertig sein und Israel würde die Welt heilen. Dass ausgerechnet ein kleines Institut im Norden des Landes die versprochene Impfung so schnell entwickelt hätte, kam Vielen damals suspekt vor. (2/10)
May 27, 2020 4 tweets 3 min read
#Transphobie und #Rassismus - Tomas Eppinger, der Herausgeber des "pro-israelischen" Online-Magazins Mena-Watch, das zur Zeit eine Kampagne gegen #Mbembe und linke Jüd*innen führt, verbreitet hasserfüllte Kommentare gegen Trans*personen. Image Gleichzeitig schreibt seine Webseite gerne, wie toll der Staat Israel zu Trans* sei, und wie schlimm arabische Staaten sind. Das ist die Logik von #Pinkwashing Image
May 17, 2020 6 tweets 3 min read
Thread:
Infolge der #Mbembe-Debatte wird über #Bibel-Kritik und #Antijudaismus diskutiert. Wenig bekannt, dass die Verteidigung des Alten Testaments mit dem Aufstieg des deutschen Nationalismus eng verbunden war. Dazu empfehle ich sehr die Forschung von Ofri Ilany. (1) In seinem Buch "In Search of the Hebrew People- Bible and Nation in the German Enlightenment" erläutert Ilany wie wichtige Denker des 18. Jhs wie Herder und Michaelis die hebräische Bibel vor seinen sekulären Kritiker wie Voltaire in Schutz nahmen. (2)
May 10, 2020 6 tweets 3 min read
Das deutsche Feuilleton promoviert zur Zeit über die Texte von Achille #Mbembe, als ob die Diskussion wäre, ob man einige Stellen seines Gesamtwerks womöglich als antisemitisch deuten könnte – darum geht es aber nicht. Es geht um staatliche Macht und Verbote.(1/6) In #NRW gibt es eine Resolution, die den Auftritt von Menschen in Räumen des Landes verbietet, die irgendwie mit der palästinensischen #BDS-Kampagne in Verbindung gebracht werden können. Demnach dürfen dort auch Naomi Klein, Judith Butler oder Desmond Tutu nicht sprechen. (2/6)
May 3, 2020 9 tweets 2 min read
Eine kurze Geschichte über linke Zeitungen und freie Autoren zum Tag der #Pressefreiheit: Vor einigen Jahren habe ich ein kurzes Interview mit einer israelischen Berlinerin geführt. Das Thema – hebräische Bücher in städtischen Bibliotheken. (1) Den Text habe ich dem Berlin-Ressort einer linken Zeitung angeboten. Wenige Minute danach kam eine schlichte Absage – sie hätten kein Interesse. Darauf schrieb ich dem Kultur-Ressort der gleichen Zeitung - und bekam eine Zusage - sie wollten den Artikel in 4 Tagen drucken. (2)
Apr 20, 2020 8 tweets 2 min read
Thread: Achille #Mbembe wird vorgeworfen, er sagte #Israel sei „schlimmer“ als #Apartheid-Südafrika. Das hat er so nicht gesagt – aber egal. Schauen wir mal, ob diese Aussage stimmt. (1) Bei seinem Vergleich Israel-Südafrika geht es Mbembe zuerst um die Auswirkungen des Verbrechens (Apartheid oder Besatzung) auf die betroffene Bevölkerung (Schwarze Südafrikaner und Palästinenser_innen) – und NICHT um die Intentionen der Verbrecher. (2)
Jan 27, 2020 19 tweets 5 min read
Thread: #Muslime im 2. Weltkrieg - die Fakten: Weil rechte Scharfmacher den #Holocaust-Gedenktag für #Islamfeindlichkeit instrumentalisieren, und einige sogar von muslimischer Mitschuld am Massenmord der Nazis schwafeln, hier eine kurze historische Zusammenfassung: (1) Während des Krieges kämpften im britischen Militär freiwillig Millionen von Muslimen und Nicht-Muslimen aus den Kolonien. Nur die Zahl der indischen-muslimischen Soldaten wird auf 1 M geschätzt. Aus der arabischen Welt kamen Zigtausende Freiwillige. (2)