Thread by @JohArends

Habt ihr euch auch schon gefragt, wer eigentlich hinter solchen Zeichnungen wie der des RFJ-Sujets steckt? Ein kurzer Thread.

Bei der Recherche zu einem Artikel habe ich mit dem Politikwissenschaftler Reinhold Gärtner gesprochen, der meinte, dieser Zeichenstil, der sich an NS-Propaganda orientiert, sei bei der FPÖ ja nichts Neues. 1/10

Genauer: „Dieser Haus-und-Hof-Zeichner arbeitet ja schon seit Jahrzehnten für die FPÖ“. Ich habe mir gedacht, wo hat man solche Zeichnungen schon einmal gesehen? 2/10

Da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen – „Der blaue Planet“, dieses peinliche blaue Comic-Heft aus dem jahr 2009, das Strache als Superheld darstellt und dass ich als Schüler einst selber im Postkasten hatte. 3/10

Schon damals gab es Kritik. Sowohl an den künstlerischen Fähigkeiten des Zeichners, als auch an der, sagen wir mal... mittelprächtigen Storyline. 4/10

Das Spannende aber war, dass im Impressum kein Zeichner aufschien. Dort war nur die Wiener Parteizentrale der FPÖ als Herausgeber gelistet. 5/10

Beim EU-Wahlkampf 2014 und der Wien-Wahl 2015 veröffentlichten die Freiheitlichen wieder Comics, offensichtlich vom selben Zeichner. Wieder niemand im Impressum. 6/10

Derselbe Stil auch bei den Karikaturen im rechtsextremen Magazin „Zur Zeit“, dessen Herausgeber der Ex-FPÖ-Abgeordnete Andreas Mölzer ist (Der mit dem „Negerkonglomerat“-Sager). Dort werden Proteste gegen den Akademikerball 2014 zB als "Kristallnacht" bezeichnet. 7/10

Kollegen von @derstandard und @viceaustria (@t_moonshine) haben vor vier Jahren aufgrund der Signatur „Hotte“ herausgefunden, dass es sich scheinbar um einen inzwischen pensionierten Kärntner Zeichner handelt. 8/10

vice.com/de_at/article/…

Vice hat sogar mit ihm gesprochen, der inzwischen 76-Jährige dementiert aber alles. Er meint, dass er seine Pension genieße und die FPÖ-Aufträge wohl von „ehemaligen Schülern“ durchgeführt werden. 9/10

Funfact zum Schluss: Der gute alte „Hotte“ war scheinbar auch für die rechtsextreme deutsche Partei NPD, die sich selbst als Nachfolgerpartei der NSDAP sieht, tätig. 10/10