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Nach meinem Post von letzter Woche auf Insta & FB über die Entwicklungen der rechten Szene in D kontaktierte mich Ingo Hasselbach, ein Gründungsmitglied von @exitdeutschland , einer enorm wichtigen Initiative, die mir bislang unbekannt war. Sie hilft Aussteigewilligen aus der
rechtsextremen Szene und Familien, die ihre Angehörigen aus der rechtsradikalen Bewegung lösen wollen. Ingo stieg 1992 aus der rechtsradikalen Szene aus, damals gab es keine Anlaufstelle, kein Hilfsprogramm, um die ersten Schritte zurück in eine zivilisierte Welt zu erleichtern.
Deshalb gründete er im Jahr 2000 aufgrund seiner Erfahrungen diese Initiative, die sich zum Ziel setzte, aussteigewilligen Neonazis eine Hilfestellung anzubieten, nämlich den Weg raus aus Hass und Gewalt. Nach 17 Jahren lautet die Bilanz:
Weit über 700 Aussteiger, eine Anlaufstelle für Eltern zur Beratung und Prävention und eine umfangreiche Betreuung derer, die Hilfe brauchen, weil sie von der Szene als Verräter betrachtet werden.
Nach den NSU-Morden wurde Exit durch die Bundesregierung zu einem
Sonderprogramm von hoher Bedeutung erklärt, auch Frau Merkel bekundete die „lange Erfolgsgeschichte“, die „Nachhaltigkeit“ und die „Wichtigkeit“ dieser Initiative für unsere Gesellschaft. Bisher wurde EXIT staatlich durch das Familienministerium und die Bundesregierung gefördert.
Ab 2020 soll es allerdings aus den Förderprogrammen gestrichen werden. Das würde nach jetzigem Stand zum Aus von Exit führen. Eine fatale Entscheidung mit einer katastrophalen Signalwirkung, gerade jetzt, wo nach dem Mord von Walter Lübcke ein erneutes Aufflammen
rechtsextremistischen Terrors zu befürchten ist. Jede politische Behauptung, Personen mit rechten Positionen zurückzugewinnen und resozialisieren zu wollen erscheint durch diese Kürzung wie eine bedeutungslose Phrase, und bei der jetzigen Entwicklung sollte man gerade denen die
helfende Hand nicht verwehren, die einen Weg zurück in eine friedliche Gesellschaft suchen.

EXIT steht vor dem Aus, wenn der öffentliche Druck ausbleibt. Ich habe keine Erfahrung damit, wie man eine richtig große Welle verursacht, aber falls euch jemand einfällt, Redaktionen,
Journalisten etc., welche die Arbeit von EXIT ebenfalls als wichtig erachten, und die Kürzungen als katastrophales Signal werten könnten - verlinkt sie und teilt es gern.

Habt einen schönen Sonntag

Xs
Weitere Infos:
de.wikipedia.org/wiki/Ingo_Hass…
twitter.com/ingo_hasselbach


EXIT-Deutschland: Offener Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel vom 21.6.2019
exit-deutschland.de/meldungen/offn…
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