Schlagzeilen und Artikel wie diese sind
a) verantwortungslos
b) kenntnisfrei
c) ein Armutszeugnis, wie viel Wert diese Gesellschaft ein behindertes Leben schätzt
Wie bei Berichten über Suizide, können Berichte über Kindstötungen Nachahmungstaten auslösen. _Besonders_ wenn medial Mitgefühl für die Täter geäußert wird.
Bei Kindstötungen an behinderten Kindern geht es nicht um Belastung oder zu wenig Hilfe. Es geht, je nach Fall, um ganz andere Auslöser, die immer in der Person des Mörders oder der Mörderin zu finden sind und nicht im Umstand der Behinderung.
- Kontrollverlust oder die Befürchtung eines solchen
- Imageverlust
- Wunsch nach Mitgefühl und Beachtung
- dem Wunsch nach einem anderen Lebensstil
Morde an behinderten Kindern (manchmal auch behinderten Erwachsenen) finden statt, wenn eine Änderung der Situation eintritt. z.B. wenn ein behindertes Kind erwachsen wird und versucht sich von den sorgenden Eltern zu emanzipieren.
Der Auslöser war Kontrollverlust, nicht Mitgefühl oder gar Belastung.
Auch dann greift entweder Kontrollverlust oder >
Nicht selten haben Eltern, die später ihre behinderten Kinder töten, ihre Identität mit der Behinderung der Kinder verknüpft. Sie sind es, die den 'sekundären Krankheitsgewinn' genießen, in dem sie von der Umwelt Anerkennung für ihre 'Aufopferung' erhalten.
Ja, das Leben mit einem Kind ist kein Zuckerschlecken und manche Eltern wünschen sich Abende zurück, an denen sie unbeschwert ausgehen konnten oder wechselnde Partnerschaften pflegen konnten, ohne Verantwortung im Nacken.
Nur dann erhalten die Täter gesellschaftlichen Haß, während bei einem Mord an behinderten Kindern _immer_ direkt die 'Belastung'-Karte gezückt wird.
Täglich werden Zehntausende behinderte Kinder von ihren Familien NICHT getötet.
Diese Familien erfahren die gleiche Belastung, oder noch mehr. Manchmal sind mehrere behinderte Kinder in einer Familie. Manchmal sind es Alleinerziehende mit mehr als einem behinderten Kind.
Diese Kämpfe führen Tausende Elternpaare, Pflegeeltern, Alleinerziehende bundesweit täglich.
SIE. TÖTEN. IHRE. BEHINDERTEN. KINDER. NICHT.
Diese Krüppel braucht kein Mensch, deren Leben ist nichts wert. Die armen Eltern, die sich mit so was rumschlagen müssen. Da verstehen wir schon, wenn einem mal das Messer in der Hand ausrutscht.
Seit damals haben wir gesellschaftlich, medial und in der Justiz nichts dazugelernt.
Polizisten, Richter, Staatsanwälte: Ihr bitte doppelt.
Auch behinderte Menschen haben Gerechtigkeit verdient.
Oder - _gerade wir_ - möchte ich sagen.
Aber Mord ist kein Argument.)
Eltern, die behinderte Kinder ermorden, sind keine Opfer der Behinderung, die unser Mitgefühl verdienen.
Beim Mord geht es alleine um ihr Ego.
Normale Eltern ermorden ihre behinderten Kinder nicht. Mörderische Narzissten morden.
Um noch was nachzureichen, weil ich mich oben auf den Mord an London McCabe beziehe, bei dem ich vermute, die Mutter wurde durch die Berichterstattung über Gigi Jordan inspiriert.
washingtonpost.com/news/morning-m…
Wenn da nicht alle Warnleuchten anfangen zu rotieren, weiß ich auch nicht.
Als etwas, gegen das man als Elternpaar aktiv werden muß, anstatt den Sohn darin zu bestärken.
Zum Zeitpunkt der Tat war das Vakuum in der Gegend beseitigt, es gab ein Autismuszentrum und Hilfsangebote.
Wieso diese familiäre Isolation?
Ungesunde Identifizierung mit der Behinderung des Sohnes, die zu viel Raum im (familiären) Leben einnimmt, plus Kontrollverlust = Desaster.
Und noch ein 'red flag'. Die Mutter, Anästhesieschwester und Fachfrau, schafft es nicht, sich den Propofoltropf in die Vene zu legen.
Was macht die Staatsanwaltschaft daraus? Eine Anklage wegen Totschlags im minderschweren Fall, weil nicht festgestellt werden konnte, dass der Sohn betäubt oder gezwungen worden sei, bevor er das tödliche Mittel erhielt.
- dass der Sohn vermutlich über einen langen Zeitraum hinweg entsprechend beeinflußt wurde
- die Familie ihre Aufgabe versäumt hat, ihm gegen Selbstmordgedanken zu helfen und ihn davon wegzusteuern in dem sie ein positives Umfeld schafft
Was man bei der Staatsanwaltschaft sieht:
Die Familie war durch die Behinderung des Sohnes schwer belastet und da muss man ja verstehen, wenn die alle sterben wollen.