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Das ZPS und Zitate

Ich habe das Thema bereits zuvor angesprochen. Zitate sind für das ZPS essentiell, sie erst ermächtigen das ZPS zur Selbstlegitimation. Dabei ist an den Zitaten nicht viel dran. Und: Es ist noch schlimmer.
Das Kassow-Zitat: "Man kann einen Völkermord nur wirklich begreifen, wenn man erfährt und sich bewusst macht, was und wer vernichtet wurde."
Samuel Kassow ist ein jüdischer Historiker, der Leben und Werk von Emanuel Ringelblum erforscht hat, dem Archivar des Ghettos in Warschau.
Kassow hat aber das vom ZPS angeführte Zitat so nicht geschrieben. Er beschrieb nicht seine Einstellung, sondern seine Einschätzung der Einstellung von Ringelblum.
Nachzulesen in. "Samuel Kassow: Ringelblums Vermächtnis: Das geheime Archiv des Warschauer Ghettos"
Das Falschzitat war da von Anbeginn und ziert noch immer die Seite des ZPS.
Das Ding mit dem Schwur: "Ich schwöre Tod..."

Das ZPS beruft sich auf einen Schwur, der lautet wie auf der Abbildung (ich muss das nicht nicht mal abschreiben). Die historische Relevanz des ursprünglichen Schwurs ist Null.
Der Schwur wurde im 19. Jahrhundert übersetzte und lautet genau genommen, Übersetzung von 1836:
Das ist insoweit erwähnenswert, weil es zeigt, wie das ZPS sich die Fakten zurechtbiegt, damit sie in die Inszenierung bzw. Kampagne passen.
Aktuell verbindet das ZPS den historisch unwirksamen, umformulierten Schwur mit dem Widerstandsrecht im GG und - dem Buchenwaldschwur.
Lassen wir das juristisch umstrittene Widerstandsrecht außen vor und halten uns an den Schwur von Buchenwald.
Dort geht es um Recht, vor den "Richtern der Welt". Die Überlebenden von Buchenwald wollten Recht, keinen Todesschwur ("Ich schwöre Tod" ist verpflichtend), den jedermann
nach Belieben gegen Jeden richten kann. Die Verbindung des Todesschwurs mit dem schwur von Buchenwald ist - widerlich.
Das Gradowski-Zitat

Salmen Gradowski war ein in Auschwitz-Birkenau inhaftierter Jude, der Arbeit in einem Sonderkommando verrichten musste (also dem Sonderkommando, von dem ZPS noch nie gehört hatte). Er nutzte seine Zeit unter unglaublich schweren Bedingungen und mithilfe
anderer Gefangener, um das Grauen um ihn zu dokumentieren. Er wurde in Auchwitz ermordet, seine Aufzeichnungen wurden jedoch gefunden (und gingen in zwei verschiedene Hände über). Das ZPS hat mit einem Zitat von Gradowski seine Selbstermächtigung begründet, auf eigene Faust nach
menschlichen Überresten zu suchen. Es lautet, immer wieder vom ZPS verbreitet und wiederholt, in der Fassung des ZPS: "Teurer Finder, suche überall, auf jedem Zollbreit Erde. Suchet in der Asche. Die haben wir verstreut, damit die Welt sachliche Beweisstücke von Millionen von
Menschen finden kann."
Es gibt in deutscher Sprache genau eine Referenz des Werks von Salmen Gradowski, und zwar diese:
amazon.de/Die-Zertrennun…
Warum diese: " Sämtliche Texte Gradowskis erscheinen hier erstmals vollständig in deutscher Übersetzung."

Gradowski hat seine Aufzeichnungen an eine Adressaten gerichtet, er wird angesprochen mit "lieber Finder". Der Finder erhält Anweisungen, im Auftrag von G. zu handeln; er
soll z.B. einen Verwandten von G. in den USA benachrichtigen, auch wenn G. einen Namen nicht nennt, sondern in Zahlen kodiert. Aber gibt es die Anweisung, die das ZPS behauptet?
Die Worte "Zollbreit", "sachlich" und "Beweisstück" kommen in o.a. Publikation nicht vor. Die Millionen führen zu folgenden Zitaten:
Zwischen "die Welt soll lebendige Zeichen finden" und der Aufforderung beim ZPS liegen Welten.
Auch der nachfolgende Text hat mit dem ZPS nichts zu tun.
Und das hier auch nicht.
Es gibt weitere Fundstellen, die ich hier mit Ausnahme von einer nicht anführe; sie alle haben mit dem ZPS-Zitat nichts zu tun. Was also meinte Gradowski konkret, wenn es um die Hinweise auf die Gräber geht, die verstreuten Zähne ? Er hat es aufgeschrieben, 1. Teil d Abschnitts:
Gradowski hat keineHandlungsanweisung für die ZPS-Freaks hinterlassen:
Egal, welche Übersetzung man verwendet, der Begriff "Million" ist eindeutig und kann als Zahlwort nicht substituiert werden. Dennoch bleiben noch die Aufforderungen an den "lieben Finder", die das ZPS-Zitat zumindest der Bedeutung nach enthalten müssen.
Ich gebe die erste Fundstelle komplett an.
Halten wir fest: Gradowski schrieb: "Lieber Finder, suchen sollt ihr, überall, auf jedem Fleckchen. Da liegen zu Dutzenden Dokumente von mir und anderen begraben, die ein Licht werfen werden auf alles, was hier geschehen und passiert ist."
Und es folgt weiter:
"Auch viele Zähne liegen begraben. Die haben wir Arbeiter vom Sonderkommando speziell auf dem Platz verschüttet, soviel nur möglich war. Die Welt soll lebendige Zeichen von den Millionen Getöteter finden. Wir selbst hoffen nicht, dass wir den Augenblick der Freiheit erleben
können."
Das ZPS dagegen behauptet, G. hätte geschrieben, er und seine Helfer hätten "die Asche verstreut": "Suchet in der Asche. Die haben wir verstreut, damit die Welt..." Das ist schon etwas irre, wenn man es bei Licht betrachtet.
Der Jude G. soll die Asche der Opfer
"verstreut" haben? Damit man die Opfer leichter findet, lassen sie die Asche vom Winder verwehen (sorry, drastisch zum besseren Verständnis). Nein. Gradowsky schrieb, sie hätten Zähne der Ermorderten verstreut, damit man sie besser finden kann. Denn der Asche hatten sich bereits
die Nationalsozialisten, die Schergen angenommen: Die Tatsache, dass die Nazis die Asche verstreut haben, war Anlass, die Zähne zu verteilen, das ist der Zusammenhang in seiner Schilderung:
"Ich habe es begraben in einer Aschengrube als sicherstem Platz, an dem man sicher graben
wird, um Spuren von den Millionen Umgekommener zu suchen. Aber letztens haben sie angefangen, die Spuren zu verwischen – und wo nur Asche angesammelt war, haben sie angeordnet, alles fein zu zerstoßen und es zur Weichsel zu bringen und der Strömung zu überlassen."
Die nächste Weisung an den Finder lautet:
Es ist eine Bitte, die mit dem ZPS-Zitat nichts zu tun hat.

Eine weitere Bitte: Den Nmen vin G. und seiner Frau ausfindig zu machen, und dem Buch, das aus seinem Werk entstehen wird, Fotos von ihnen beizufügen.
Und mehr gibt es in der besten Literatur zu Gradowski nicht, das zum ZPS-Zitat führen könnte. Weder wörtlich noch sinngemäß ist das ZPS-Zitat zu finden. Und es ist merkwürdig, dass der im ZPS-Zitat enthaltene Unsinn nicht zuvor aufgefallen ist.
Gradowski war tief religiös, studiert, Kenn der Schriften und der jiddischen Literatur. Er fordert dazu auf, zu suchen, um seine Schriften zu finden; er weist auf die verstreuten Zähne hin. Aber das "Verstreuen der Asche", das er beschreit, wird nicht von ihm und seinen Helfern
vorgenommen, sondern von den Nazis (die geschilderten Ereignisse fanden statt). Es sind die Nazis, die nach G. die Asche in der Weichsel verstreuen, und selbst wenn G. dazu gezwungen worden ist, beim Verstreuen zu helfen, wäre dies kein Akt aus eigener Überzeugung, wie es vom
ZPS behauptet wird. Stattdessen macht das ZPS einen barbarischen Akt des NS - das Kleinmahlen der Knochenreste, die Umbettung der Asche, ihr Verstreuen, um alle Spuren zu tilgen - zu einem Akt des Widerstands des religiösen Gradowski, der damit gegen das jüdische Gesetz der
Totenruhe verstossen hätte.

Warum aber soll G. Asche verstreut haben, die mit dem Wind fortgetragen nichts mehr verkündet hätte, und vor allem wie sollte G. das machen? Schaufel? LKW? Hosentasche? Warum ist es notwendig, dass G. gegen seine Religion und jeden Verstand Asche
verstreut? Weil er, besser sein Zitat, Kronzeuge des ZPS für ihre Selbstermächtigung ist. Die Störung der Totenruhe nach dem jüdischen Gesetz, möglicherweise hat das ZPS sie zuvor eingepreist - mit einem Fake-Zitat, in dem das Opfer aus eigenem Antrieb das Geschäft der Henker
betrieb.
Wie es auch sei- dieses Zitat ist falsch. Und es hat seine Wirkung entfaltet. Das widerliche ZPS trägt es als Trophäe vor sich her, wenn es die @SZ zitiert, die es wie alle anderen ungeprüft übernommen hat.
@SZ Als ich mit dem Zitat begann, habe ich mit diesem Ergebnis nicht gerechnet. Es ist schon so, dem #noZPS kann man kein Wort glauben. Keines.
Das Verfälschen des Holocaust sollte unter Strafe gestellt werden. Denn Gradowski kann sich nicht mehr wehren gegen die Verleumdung des ZPS.
@SZ Salmen Lewenthal
Wie es scheint, ist das Zitat von Salmen Lewenthal korrekt, wie man hie nachlesen kann, leide ohne weiteren Kontext zum Zitat.
docplayer.org/71212347-Lager…
@SZ Filip Müller
Die Aussage bei Filip Müller entspricht nicht ganz dem ZPS, wie man gleicher Stelle nachlesen kann.
ZPS: "Wir haben dafür gesorgt, dass die Welt sich in diese Erde graben würde."
Korrekt: ": „(...) viele Fotografien waren vergraben, die müssen noch bis heute da in
@SZ Auschwitz so zu sein. Wir haben ja auch dafür gesorgt, dass die Welt mal vielleicht sich mal da in diesen Terrain graben würde.”
Der Zusammenhang bei Müller ist ein anderer: Es spricht von Fotografien, das ZPS stellt eine Zusammenhang mit den Gräbern her.
Es gibt keine Realität,
@SZ die das ZP im Dienst der guten Sache des Spenden-Eintreibens nicht noch etwas verbessern könnte.
@SZ Das Salmen-Gradowski-Zitat II

Ich wurde gestern darauf hingewiesen, dass das ZPS selbstverständlich andere Veröffentlichungen und Übersetzungen verwendet haben kann als ich, dessen Referenz das recht neue Buch "Salmen Gradowski: Die Zertrennung Aufzeichnungen eines Mitglieds des
@SZ Sonderkommandos, Juedischer Verlag im Suhrkamp Verlag" ist. Auch ein ZPS muss sich an die aktuelle Forschungslage halten, und eine solche Verfremdung des Zitats, wie beim ZPS angefunden, kann trotz unterschiedlicher Übersetzungen nicht möglich sein. Dennoch wurde mir angeraten,
@SZ doch noch etwas genauer zu werden, ich hatte dazu Hilfe und wesentliche Hinweise von @taltalim_tali, für die ich ausdrücklich danke.
Quellenhistorisch maßgeblich ist der Band von Jadwiga Bezwińska "Handschriften von Mitgliedern des Sonderkommandos", 1972 im Verlag Staatliches
@SZ @taltalim_tali Auschwitz-Museum erschienen. Den band gibt es nurmehr in Fachbibliotheken oder antiquarisch. 1996 erschien eine bearbeitete Neuauflage, siehe z.B. hier: amazon.de/grauenvollen-V…
@SZ @taltalim_tali Zusätzlich wird das Zitat in vielen weiteren Werken geführt, in der Regel weiter eingekürzt, teils nur in den Fußnoten. Halten wir uns also an die Referenz aus dem Jahr 1972.

Das Zitat kann über google books nahezu vollständig eingesehen werden.
@SZ @taltalim_tali Der Text, soweit einsehbar (wir werden später sehen, dass nur wenig fehlt): "„Teurer Finder, suche überall, auf jedem Zollbreit Erde. Unter ihr sind zehnerlei Dokumente eingegraben, die meinen und die von anderen, die ein Licht auf alles werfen, was hier geschehen ist.
@SZ @taltalim_tali Auch eine Menge Zähne sind hier vergraben. Die haben wir, die Arbeiter der Kommandos, speziell auf dem Terrain verstreut, so viel man nur konnte, damit die Welt sachliche Beweisstücke..."
Das ist schon recht eindeutig. Hier verstreut G. keine Asche, er versteckt mit anderen Zähne
@SZ @taltalim_tali , der Zitat-Anriss bestätigt also, dass das ZPS das Zitat massiv manipuliert hat.

Das lasse ich für's erste so stehen, um im Spannungsbogen auf die Selbstvermarktung des ZPS zurückzukommen, und da wird es etwas langweilig.
@SZ @taltalim_tali Am 02.12.2019 wirbt das ZPS für seine Kampagne mit dem Fake-Zitat auf sucht-uns.de
@SZ @taltalim_tali So am 03.12. an gleicher Stelle, aber im Text darunter wird aus den Probenahmen der "konservierte Bohrkern aus einer metertiefen Ascheschicht."
Der Zusammenhang zwischen Zitat, Proben, "Bohrkern" und "Widerstandssäule" (Rohr im weiteren) sollte bereits hier konkludent sein.
@SZ @taltalim_tali Am 04.12.2019 war sucht-uns.de faktisch abgeschaltet, es gab dann nur noch eine Umleitung auf politicalbeauty.de, wo sich das ZPS dann entschuldigte. Oder erklärte. Was man so schreibt, wenn der Kommunikationsgau eingetreten ist. Von dort wurde auf die Page
@SZ @taltalim_tali "geschichtliches.html" weitergeleitet, die wir bereits kennen (die vom ZPS von nun an in den Netzwerken angegebenen Seiten waren für einige Tage unzutreffend, die hatten den Überblick verloren), und wir finden dort die folgende Darstellung:
@SZ @taltalim_tali Und, alle mitgelesen? Es ist noch nur ein Zitat, bald sind es drei, und aus dem Zitat von Gradowski wird hier bereits ein "vor ihrem Tod schrieben sie", und zwar die "Getöteten", die "Verbrannten", die "Verscharrten". Das Zitat von Gradowski wird universell, er ist nun
@SZ @taltalim_tali das Sprachrohr aller Opfer, das das ZPS zur heroischen Tat ruft, wobei Gradowski Worte in den Mund gelegt werden, nach denen er das Geschäft der Henker betrieben habe und das eigene Religionsgesetz nicht achtet - das sei die Forderung aller getöteten Opfer.
@SZ @taltalim_tali Da das immer noch nicht reicht, weil der übliche Pathos-Level des ZPS noch nicht erreicht ist, wird dann aus "schrieben sie", "suche", "suchet in der Asche" das folgende
"Sie flehten: Sucht nach uns. Sie nahmen an, die Welt würde sie finden."
Da ist keine Komik dabei, und das ist
@SZ @taltalim_tali - man verzeihe mir das - nicht gut. Nach "Sie flehten" folgt die Tat des ZPS "Wir suchten". Es ist ein einfacher kausaler Zusammenhang, den sich das ZPS zusammenschreibt.

Aus dem mit Fake-Zitat verfälschten Vermächtnis von Salme G. wird das universelle Wir der Opfer, die nicht
@SZ @taltalim_tali nur aufrufen zu suchen, sondern flehten, bis das Flehen huldvollst das ZPS erreichte, die nun zu den Ausführenden eines dringenden Appells wäre, aber ist Flehen noch ein Appell? Kann ich mir Salmen Gradowski vorstellen, den Mann, der die Lage aller dort analysierte, aufschrieb,
@SZ @taltalim_tali immer einen Adressaten, einen Leser im Blick, den er mit "Teurer Finder" anspricht, den er bittet, dem er Adressen und Daten von Verwandten mitteilt, dieser habe in der Hölle von Auschwitz in Gedanken oder eine Imagination "angefleht", bis sein Flehen Erfüllung im "aggressiven
@SZ @taltalim_tali Humanismus" findet?
In der vollständigen Neuübersetzung gibt es den Begriff "Flehen" nur einmal. Ich gebe zur besseren Einordnung das Gesamtzitat an:
"Zu hören sind berührende, weiche Töne von einer herrlichen, bezaubernden Frauenstimme, die jetzt in eine mystische Melodie
@SZ @taltalim_tali hineinschwingt und einen immer größeren Kreis in ihren Bann zieht. In einer solchen Melodie sprechen Juden ihr tiefstes Flehen aus. Sie drückt das schwere Leiden aus, in dem sich die mit Ketten Gebundenen befinden, die jetzt zu einem fremden, unbekannten Leben gefahren werden –
@SZ @taltalim_tali das sie so sehr ängstet und ihnen die Ruhe raubt. Die Melodie wendet sich an den Schöpfer: Befreie uns aus dem tiefen Abgrund und führe uns hinaus in ein herrliches aufscheinendes Morgen! Die Melodie bittet: Führe uns weiter auf dem Weg des Lebens wie bisher! Möge es auch am
@SZ @taltalim_tali Ziel mit dem Schrecken sein Bewenden haben."

Die "Melodie der Juden" - das ist das Gebet, das Flehen zu Gott in höchster Gefahr und Unsicherheit. Das ZPS ist da nicht gemeint.
@SZ @taltalim_tali Im weiteren Ablauf folgte am 07.12.2019 das "Sonderbetonkommendo", das in den Netzwerken nach Löschen der ursprünglichen Beiträge am 09.12.2019 erneut gepostet wurde, wohl, weil die Aufmerksamkeit der Fans am Wochenende zu gering war.
@SZ @taltalim_tali Am 07.12.2019 war dann auch der Link korrekt, die Spendenkampagne wurde nun auf politicalbeauty.de/sucht-nach-uns… beschrieben.

Der letztgenannte Text wurde kurz umformatiert, und blieb ansonsten gleich: Gradowski mit falschem Zitat als das universelle Wir, das Flehen, die heroische Tat
@SZ @taltalim_tali des ZPS als Erfüllung des Flehens, einer Erlösung der Leichen aus der Asche. Darauf läuft es hinaus auch wenn das ZPS bisher nicht offen gelegt hat, wo sie was gefunden haben ob es sich bei den Fundorten um bekannte Stellen handelt, die der Gedenkkultur unterliegen (und damit
@SZ @taltalim_tali Friedhöfe sind), oder ob sie der Öffentlichkeit bisher nicht bekannte Gräber vorenthalten. Nachdem sich das ZPS eine Handlungsanweisung, einen Befehl konstruiert hat, behauptet hat, es habe an 23 Stellen über 200 Bohrungen ausgebracht, bei 175 Bohrungen Überreste von Menschen
@SZ @taltalim_tali ausfindig gemacht habe, darf man schon die Frage stellen, was das Ergebnis ist. Man muss es sogar. Und das würde ich gern in aller Klarheit in der Presse lesen.

Aber nichts ist so gut, dass es nicht noch besser würde, wen das ZPS Hand anlegt. Aktuell liest man dazu:
@SZ @taltalim_tali Irgendwie muss da ein Ästhet (oder Sprachkundiger) beim ZPS den Einfall gehabt haben, dass das vollkommen verdrehte Gradowsky-Zitat nicht genug sei, ein universelles Wir zu begründen. Also kam ein absichtlich verkürztes Zitat von Filipp Müller dazu (es geht um versteckte Filme,
@SZ @taltalim_tali siehe oben; im weiteren Sinne meiner Quelle um Grabungen, die in Auschwitz aus politischen Gründen viele Jahre aufgeschoben wurden, das ist der Kontext, in dem das Zitat dort steht), und das Kurzzitat von Salme Lewenthal, dessen Kontext mir nicht bekannt ist (dt. Veröffentlichung
@SZ @taltalim_tali 1967, weitere Schriften Lewenthals in 1972, siehe oben), da ich derzeit keinen Zugriff auf die Literatur habe.
Das ZPS bemüht nun weitere vermeintliche Zeugen mit drei Zitaten, von denen zwei verfälscht sind, und eines einen unklaren Kontext hat.
@SZ @taltalim_tali Mit dem Gradowsky-Zitat, dem passenden Short-Texthäppchen unserer postfaktischen Post-Post-Moderne, begründete das ZPS sein Handeln, leitete eine moralische Handlungsanweisung an sich selbst ab, und nicht nur das ZPS, auch deren Fans verwendeten da Fake-Zitat gegen Kritiker.
@SZ @taltalim_tali Man darf sich das nochmal vorstellen: Juden wandten sich gegen die Zurschaustellung von menschlichen Überresten, und ZPS und deren Fans antworteten mit einem Fake-Zitat, dass die Opfer (imaginierte Einheit) das selber verlangt hätten! Das hat schon was von Bosheit, wenn man wie
@SZ @taltalim_tali das ZPS weiß, dass das Gradowski-Zitat frisiert wurde.
Als Nachweis der Argumentation hier zwei Screenshots, es gibt mehr davon, auch auf Facebook.

Hier z.B., der weitere Kontext ist nicht wichtig.
@SZ @taltalim_tali Dieser hier freut sich darüber, Salmen G. kennengelernt zu haben. Es war nicht Salmen G. Der hätte die Asche seines Volkes nie aus eigenem Willen zerstreut, als Akt des Widerstands, und damit das ruchlose Geschäft der Mörder betrieben.
@SZ @taltalim_tali Ein weitere Indiz für die Copy-und-Paste-Argumentation, die das ZPS losgetreten hat.
@SZ @taltalim_tali Und natürlich hat das ZPS selbst so argumentiert. Nachdem Volker Beck das ZPS angezeigt hatte, hielt das ZPS ihm den gefakten Willen Gradowskis vor. Mit einem Fake-Zitat!
Was das ZPS angeht, möchte man meinen: Denn Sie wissen nicht, was sie tun.
@SZ @taltalim_tali Und ja, wir alle sind dem ZPS auf den Leim gegangen. Dieser Beitrag ist richtig und wurde vielfach verteilt, aber die Achtung vor den Opfern von Holocaust und Shoah schützte eine kritische Betrachtung des Zitats - wer hätte sich vorstellen können , dass das ZPS die grausige
@SZ @taltalim_tali Realität in den NS-Vernichtungslagern an seine Kampagne anpassen würde?
@SZ @taltalim_tali Es geht zurück zum Zitat, danke an alle die bisher dabeigeblieben sind.
Da das Fundstück über google books nicht vollständig ist, aber in er Übersetzung die bereits bekannten Begriffe "zollbreit", "terrain" und "Beweisstücke" enthält, die die aktuelle Übersetzung nicht enthält,
@SZ @taltalim_tali müssen wir uns die Frage stellen, wie wir an das Originalzitat kommen, mit dem das ZPS gearbeitet hat.
Und das ist erstaunlich einfach. Hinnerk Höfling, der Historiker des ZPS, hat in "Die Wege der Asche. Eine quellenkritische Chronologie für das Interessengebiet
Auschwitz" auf
@SZ @taltalim_tali Seite 48 Gradowski zitiert (nur die Quellenangabe ist unvollständig, die Fußnote verweist auf eine hilfloses Ebenda, das nicht zu finden ist).
Welche bessern Zeugen gäbe es als das ZPS selbst?
@SZ @taltalim_tali Das ist der umfangreiche Screenshot der Seite 48.
@SZ @taltalim_tali Das ursprüngliche Gradowski-Zitat lautet also nach Hinnerk:
„Teurer Finder, suche überall, auf jedem Zollbreit Erde. Unter ihr sind zehnerlei Dokumente eingegraben, die meinen und die von anderen, die ein Licht auf alles werfen, was hier geschehen ist. Auch eine Menge Zähne
@SZ @taltalim_tali sind hier vergraben. Die haben wir, die Arbeiter der Kommandos, speziell auf dem Terrain verstreut, so viel man nur konnte, damit die Welt sachliche Beweisstücke von Millionen von Menschen finden kann.“
@SZ @taltalim_tali Das Zitat nach ZPS: "Teurer Finder, suche überall, auf jedem Zollbreit Erde. Suchet in der Asche. Die haben wir verstreut, damit die Welt sachliche Beweisstücke von Millionen von Menschen finden kann."

Und das passt, wie wir bereit wussten, nicht zusammen. Es werden
@SZ @taltalim_tali verschiedene Sachverhalte beschrieben.

Erster Schritt: Entkernen des Original-Zitats auf dem Wege zum ZPS. Siehe hier:
@SZ @taltalim_tali Das Zwischenergebnis lautet: „Teurer Finder, suche überall, auf jedem Zollbreit Erde. Die haben wir verstreut, damit die Welt sachliche Beweisstücke von Millionen von Menschen finden kann.“
Das ist nicht sinnvoll. Dass Angehörige der Sonderkommandos Erde verstreuten, glaubt
@SZ @taltalim_tali nicht mal das ZPS. Also braucht es eine Ergänzungm auch wenn die Zitate beim ZPS grundsätzlich kurzgehalten werden müssen wie bei jeder Werbekampagne, um als eindrücklicher Appetithappen hängenzubleiben. Es wird also ergänzt.
@SZ @taltalim_tali Auslassung und Ergänzung haben entscheidende Folgen. Die Ergänzung, die mit dem zuckerguss-feinen pathetischen "Suchet" beginnt, macht aus dem einzelnen Empfänger von Salmen G.'s Aufzeichnungen das allgemeine Wir, die Menschheit gewissermassen.
Damit und mit der Forderung, in
@SZ @taltalim_tali der Asche zu suchen, erhält das ZPS seine moralische Verpflichtung zum Handeln.
Die Auslassungen tilgen das ursprüngliche Anliegen des Textes von Salmen G.: die Suche nach den Texten, die er geschrieben hat, der Hinweis auf die Zähne, die er und andere als Hinweise auf dem
@SZ @taltalim_tali Gelände hinterlassen haben.
Zugleich hat das Einfügen des "Suchet in der Asche" in Verbindung mit "die haben wir verstreut" ungeheuerliche Konsequenzen. Gradwoski hat in seinen Aufzeichnungen berichtet , dass die Schergen Massengräber öffneten, die menschlichen Überreste
@SZ @taltalim_tali bis ins Kleinste zermahlen liessen, um sie dann in einem Fluss (er gibt die Weichsel an, was vmtl. unzutreffend ist, es gibt da zwei weitere) so zu verteilen, dass sie keine Spuren zurückließen. Das Verstreuen der Asche ist das ruchlose Geschäft der NS-Täter, und er beschreibt
@SZ @taltalim_tali es als deren Geschäft. Dagegen wurden die Zähne verteilt, in den noch verblieben Aschegruben.
Das Ziel des Zerstreuens der Asche durch die NS-Täter war, jegliche Hinweise auf ihre Verbrechen zu vernichten (Hinnerk führt in seiner Literaturliste auch neue Veröffentlichungen zur
@SZ @taltalim_tali "Aktion 1005", das Anliegen von Gradowski und seinen Helfern, Beweise zu vergraben und Gräber zu markieren.
Schließlich, das Verstreuen von Asche, mit den Taschen an der Häftlingskleidung, wie sollte das gehen und wozu? Damit diese vom Wind verweht würde?
Gradowski war gläubiger
@SZ @taltalim_tali Jude, das Auffinden der Gräber und Aufzeichnungen seine Hoffnung. Mir dem Verstreuen der Asche wird ihm nicht nur das Handeln des NS als nutzlose Widerstandshandlung untergeschoben, sondern auch, dass er gegen seinen eigenen glaube handeln würde.
Es ist das Schlimmste, was dem
@SZ @taltalim_tali Andenken an Gradowski passieren kann. Er schrieb von der "Melodie der Juden", die Gott anflehen. Salemn G. ist nicht zuzutrauen, Asche von Juden sinnlos zu zerstreuen.

Was sagt das ZPS dazu? Ihr Historiker Hinnerk schreibt auf Seite 48 (Screenshot oben):
@SZ @taltalim_tali "Einige der Sonderkommandohäftlinge konnten ihre Chance nutzen und ihre bescheidenen, aber immens wertvollen Nachlässe für kommende Generationen platzieren. Sie verliehen so ihrem Wunsch Ausdruck die Nachwelt möge, auch anhand ihrer Aufzeichnungen und der verstreuten
Zähne sowie
@SZ @taltalim_tali der persönlichen Gegenstände, die in Auschwitz begangenen Verbrechen verurteilen und vor allem nie vergessen."
Damit leitet Hinnerk das Gradowski-Zitat ein. Dann, zu Salmen Lewenthal schreibt er:
@SZ @taltalim_tali (im Anschluss): "Salmen Lewenthal, dessen Notizbuch 1962 in einem Glas am KRIII sichergestellt wurde, stellt
der Nachwelt noch direkter den Auftrag das Gelände der Krematorien auf der Suche nach den vergrabenen Dokumenten umzupflügen:.."
@SZ @taltalim_tali Das Lewenthal-Zitat, dass Hinnerk anbringt, lautet:
@SZ @taltalim_tali "Dies alles aufzubewahren", "System eine Chronisten", "Von jetzt an werden wir alles in der Erde verstecken. Es wird meinen Nächsten geweiht sein, Ehre ihrem Andenken:“

Es ist wenig vorstellbar, das Lewenthal meinte, was das ZPS mit dem Kurzzitat "Suchet weiter! Ihr werdet noch
@SZ @taltalim_tali mehr finden!" in einen anderen Zusammenhang stellt. Es geht dem ZPS eben nicht um das übermittelte Anliegen.
@SZ @taltalim_tali Es gibt dazu nicht mehr viel zu sagen. Das ZPS hat Zitate gefakt und dem Kontext entrissen und damit Opfern von Shoah und Holocaust falsche Aussagen in den Mund gelegt.

Besonders Salmen Gradowski wir eine Falschbehauptung in den Mund gelegt. Damit hätte er gegen das eigene
@SZ @taltalim_tali Religionsgesetz verstoßen, als tiefgläubiger Mensch, und die Tätigkeit der NS-Schergen - das Verstreuen von Asche - vollkommen sinnlos als Akt des Widerstands ausgeübt.

Das ZPS hat die Zitate immer in Anführungszeichen geführt, sie also als wortwörtlich gekennzeichnet, ohne
@SZ @taltalim_tali jede Auslassung. Damit hat das ZPS das Andenken an Opfer von Holocaust und Shoah beschmutzt und die Öffentlichkeit belogen.

Das ZPS, das den Holocaust als Motivation der eigenen Arbeit angibt, "Glutkerne" aufstellt, die Shoah für eigene Zwecke einspannt und die Bedeutung des
@SZ @taltalim_tali so lange nicht kannte, bis man sie ihnen erklärt hat, obwohl der Begriff 93mal bei Hinnerk auftaucht, und die Arbeit zu Auschwitz folgende Einleitung enthält:
"Die Intention zu dieser Arbeit liegt jedoch primär darin, die Chronisten und Häftlingen der Sonderkommandos für ihre
@SZ @taltalim_tali grausame Gefangenschaft, ihren Überlebenswillen und ihre
Nachlässe wissenschaftlich zu würdigen."

#noZPS is falling
@SZ @taltalim_tali Ich habe hier in den letzten Wochen viel zur Kampagne des ZPS zusammengetragen. Am besten ist es, hier nachzulesen:
threadreaderapp.com/user/KonLex09
@SZ @taltalim_tali Meine kleinen Arbeiten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Fehler können unterlaufen. Angaben sollten also geprüft werden, insbesondere, wenn der Erkenntnisstand fortgeschritten ist.
Im Übrigen findet das in der Öffentlichkeit statt. Wer möchte, kann sich an meinen
@SZ @taltalim_tali Ergebnissen bedienen, sie sind am besten open source (ohne jeden CC-Kram), aber ich bitte meine Urheberschaft anzugeben (als 0x8000 oder konlex09 auf Twitter).

Danke für's Lesen.
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