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Gerade, wenn ich solche Bilder sehe kommt mir als Pflegekraft das Kotzen hoch. Die Ignoranz mancher Leute frustriert mich mehr und mehr.

In diesem Thread möchte ich einfach mal loswerden, wie ich die #Coranakrise in der Pflege erlebt habe und #COVIDIOTS mir auf die Nerven gehen
Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.
Ich arbeite derzeit auf einer kardiologischen Station, wo wir derzeit, wegen Corona und Kräftemangel, auch gastroenterologische Fälle aufnehmen.
Derzeit ist unsere Station durchgehend komplett voll, geht einer, kommt der nächste
Das war aber auch schon vor Corona so, volle Stationen, überforderte Pfleger, das ist so ziemlich der Alltag.
Was Corona ändert, ist beispielsweise das konsequente Dauermaskentragen.
Zumindest bisher.

Bei weiteren Lockerungen und einer höheren Reproduktionsrate kann sich 3/x
Das ziemlich schnell ändern. Dann muss man nicht nur mit mehr Erkrankten rechnen, die ins KH kommen, nein, auch das Personal würde vermehrt ausfallen.

Eine absolute Katastrophe bedenkt man die generelle Knappheit, viele meiner Kollegen haben schon einiges an Überstunden 4/x
Angesammelt und das, obwohl wir bei uns im KH noch nicht mal direkt Corona-Fälle behandeln, sondern nur Verdachtsfälle.
Nicht wenige schnappen da vergeblich nach etwas Frischluft (Ironisch).

Trotzdem haben die Maßnahmen eben ihren Mehrwert gezeigt. Es kamen nicht so viele 5/x
Corona-Fälle rein wie befürchtet. Macht das das ganze besser?

Klare Antwort: NEIN
Die Situation in der Pflege hat sich eben kein Stück geändert. Nur weil weniger Corona-Fälle reinkommen heißt das nicht, dass weniger zu tun ist. Die Belastung ist ja quasi dieselbe! 6/x
Erst wird geklatscht, aber wenn es dann ans Eingemachte geht, dann wird man wieder egoistisch. Klatschen kostet ja auch nix.

Trotzdem werden etliche Kolleg*innen (vor allem in der Altenpflege) kriminell unterbezahlt und arbeiten unter schlechten Bedingungen. 7/x
Wenn es dann aber darum geht, nicht nur Alte und Kranke zu schützen, sondern auch denjenigen ein wenig bei zu stehen, die sich um diese kümmern, da findet die Solidarität vor allem bei unseren #COVIDIOTS ein jähes Ende.

Dabei bedenken sie vor allem eines nicht: 8/x
Ihr kauft eure "Freiheit" mit der Gesundheit aller meiner Kolleg*innen, der von Ärzten und vielen anderen!
Nicht nur durch die Gefahr einer Corona-Infektion, nein auch die geistige Gesundheit ist durch die starke Belastung in Mitleidenschaft gezogen.
Nicht wenige haben mir schon berichtet, wie hart es seit Corona in Pflegeheimen oder anderen Krankenhäusern zugeht und wie sie nur 10/x
Mit flauem Magen nach Hause gehen können.

Es ist schlichtweg unverständlich, wie egoistisch diese Sicht auf die Corona-Maßnahmen ist:
"Klatschen ja, aber wehe die möchten, dass ich ne Maske aufziehe, scheiß Diktatur!!11"

Zum Kotzen. 11/x
Ärzt*innen*
Jetzt, wo die Reproduktionsrate wieder steigt, soll unser KH und viele weitere übrigens wieder den Regelbetrieb aufnehmen. Sollten sich dann die Fälle, die aufgenommen werden müssen, wieder häufen, kann es zum Super-GAU kommen. @watch_union
12/x
Und plötzlich stehen wir da wie der Ochs vorm Berg. Gesundheitssystem überlastet, die Todeszahlen werden mit Sicherheit nicht bei denen bleiben, die wir vorher hatten, ganz zu schweigen von den Infektionszahlen. Italien würde an der Stelle grüßen lassen. 13/x
Und dann stehen uns auch #AfD und #FDP bei und bedanken sich bei uns, dass wir das Schiff noch über Wasser halten. Vergessen dabei aber, dass sie geholfen haben, das Leck zu schlagen
@MiguelW_97 14/x
Es ist eben auch diese Scheinheiligkeit, die mich zu Toben bringt, weil diese Menschen eben keine Ahnung haben, wie die Realität aussieht und lieber auf sich selbst fixiert sind. 15/x
Von Verschwörungstheorien/-mythen will ich an der Stelle einfach mal die nicht reden, dass können andere besser. Zudem würde mich das sämtliche Selbstbeherrschung kosten.
@Natascha_Strobl 16/x
Es ist einfach ein Gefühl des Im-Stich-gelassen-Werdens, was sich besonders in diesen Tagen unter mir und meinen Kolleg*innen breit macht.

Nicht einmal im Angesicht einer Katastrophe ist ein bestimmter Teil der Bevölkerung bereit etwas für diejenigen zu tun, die sich um 17/x
Sie kümmern, wenn es ihnen am schlechtesten geht.
So, damit habe ich mir meinen Frust auch mal von der Seele geredet. Ein Frust der sich schon lange angestaut hatte, aber jetzt mit #Corona erst recht aus mir heraus bricht. Ich danke euch fürs Lesen und teilen.
Die Bundesvorsitzende der JuLis @ria_schroeder hat sich bereits von #Kemmerich distanziert. Ein Zeichen von Solidarität.
An der Stelle möchte ich noch ein #FF an einige aus dem medizinischen Bereich raushauen, die auch einen schönen Einblick geben:
@JoStowasser @saftmoppel @alexander_jorde @ApothekerDer
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