Häufig Frage: was ist an #COVID19 besonders, dass so viele Infizierte kaum Symptome zeigen und nur wenige sehr ernsthaft erkranken? Antwort: eigentlich nichts!
Beispiel Polio: die große Mehrheit der Infektionen bleibt symptomlos, „nur“ 0,5% entwickeln die KinderLÄHMUNG. 1/6
War die Polio also harmlos? Mitnichten! Wir Jüngere können uns nicht erinnern, aber wenn wir mal unsere Eltern fragen, dann hören wir schlimme Geschichten. Hier ein eindrucksvoller Beitrag zu Polio bei @quarkswdr: www1.wdr.de/mediathek/vide…
Noch ein Beispiel? 2/6
Beispiel Epstein-Barr-Virus: fast jeder ist mit dem Virus infiziert. Aber: die meisten wurden im Kindesalter infiziert und entwickelten kaum/keine Symptome. Wer es sich aber erst als Jugendlicher einfängt bekommt das Pfeiffersche Drüsenfieber!
3/6
Ähnliches finden wir bei vielen Virusinfektionen, auch Mumps ist in vielen Fällen sehr mild oder symptomfrei, v.a. bei jüngeren Kindern. Mit dem Alter steigt auch hier das Risiko für schwerere, schlimmstenfalls tödliche Verläufe.
Diese Beispiele sollen einfach aufzeigen, dass die Symptomfreiheit in einem Teil der #SARSCoV2 Infizierten und die Altersabhängigkeit der schweren Verläufe bei #COVID19 in der Tat nichts seltenes oder gar einmaliges sind. Kein Argument, das Virus als harmlos zu bezeichnen!
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
What makes kids so remarkably resilient to acute #COVID19 as compared to grownups and, especially, the elderly?
Here we take a deep (#singlecell) look into their noses and follow up on what we found in a cell culture model.
#SARSCoV2 #innateimmunity #children #adults
Colleagues at BIH @berlinnovation @ChariteBerlin have previously collected nasal swabs of children and adults in the context of #SARSCoV2 and performed single cell transcriptomics #scRNASeq. We described a baffling #interferon response in children:
We now followed up on these findings wondering what causes the nasal epithelium of kids to be so much more sensitive to detect virus #infection. We reused the #scRNA data focussing specifically on healthy, uninfected individuals, and we combined it with in vitro experiments.
3/
Spannende Studie– die Menge an #SARSCoV2 #Corona Viren, denen man ausgesetzt ist, hat einen entscheidenden Einfluss auf das Risiko sich anzustecken- (auch und insb.) für Geimpfte und Genesene. Das zeigt einerseits: die #Impfung kann sehr wohl die Ansteckung verhindern!
V.a. bei flüchtigen Zufallskontakten reduziert sie das Ansteckungsrisiko nennenswert.
Aber: alles hat eben seine Grenzen! Wenn einem Geimpften genug #Virus ins Gesicht geniest wird (oder man rund um die Uhr mit Infizierten zusammen ist), steckt man sich trotz Immunität an!
2/4
Das ist immunologisch spannend (wenngleich nicht unerwartet, aber hier mal systematisch analysiert) und deckt sich auch mit früheren Studien zum Zusammenhang von #Virusdosis und Krankheitsschwere ⬇️!
Es hat auch eine praktische Konsequenz: man kann nämlich…
Ich komme eben aus der Vorlesung und die Studenten haben sich im Anschluss noch angeregt mit mir über das wahrscheinlichste Ausbruchsszenario von #Corona / #SARSCOV2 unterhalten.
Kurz mal hier für alle: ob ein infizierter #Marderhund auf dem Markt in Wuhan war…
1/n
… oder nicht ist gar nicht sehr erheblich. Viel wahrscheinlicher erscheint mir ohnehin, dass es ein infizierter Tierzüchter war.
Das Szenario: Fledermäuse tragen die nächsten Verwandten des SARS2 #Coronavirus, das ist unstrittig. Fledermäuse können auch in Pelztierfarmen…
2/n
…umherfliegen oder gar „wohnen“. Dabei kommt es unweigerlich zu regelmäßigem Kontakt der Pelztiere, zB Marderhunde, mit dem Kot (etc) der Fledermäuse. Das Virus hat ausgiebig Gelegenheit, Mutationen ⬇️ „auszuprobieren“, die die Vermehrung im neuen Wirt (Marderhund) erlauben. 3/n
Und hier nochmal zum selben Thema wie gestern vom anonymen Mäuschen (das übrigens im echten Leben auch gestandener Wissenschaftler ist!) heute von Emanuel ⬇️
Um das klar zu sagen: wieviel es epidemiologisch brachte, #Kitas und Grundschulen zu schließen, und ob es…
… unter Abwägung aller Faktoren (inkl. entwicklungspsychologischer, sozialer, ökonomischer [arbeitende Eltern!], …) sinnvoll war– das ist eine ganz andere Frage.
Aber die aktuell häufig zu lesende Darstellung „Ich und die Kinderärzte haben es ja schon 2020 gesagt:…
2/n
…Kinder spielen keine nennenswerte Rolle im Pandemiegeschehen!“, das ist einfach (häufig: selbstgefälliger) Quark. Auch die akt. Studie sagt genau das *nicht*– wo viele Kontakte stattfinden, wird das Virus selbstverständlich effizient verteilt!
- ca 15% der longCOVID-Patienten litten auch nach 12 Mon. noch an mind. einem Symptomkomplex (also <1% aller betrachteten COVID-Patienten); manche hiervon dürften chronisch bleiben.
2/4
Anmerkungen:
- betrachtet wurden „Symptomkomplexe“, die verschiedene Einzelsymptome vereinen
- andere Symptome wurden nicht betrachtet (geplant für künftige Updates der Studie): Kopfweh, Schlaflosigkeit, Geruchs-/Geschmackverlust, Schlaganfall, …
Hier eine Studie aus Dänemark, die sich Ansteckungen im Haushalt (mutmaßlich häufigster Ansteckungsort) anschaut. Steckte ein Infizierter mit #Delta noch 21% der Mitbewohner an, waren es mit #Omikron 31%!
Spannend auch: Geimpfte steckten sich nur ~halb so oft an!
Nicht nur das– Geimpfte waren auch weniger infektiös und stecken ihrerseits weniger Haushaltskontakte an, wenn sie infiziert waren (Durchbruchsinfektion)!
Zeigt schön & in real life: #Impfung verhindert nicht „nur“ schwere Verläufe, sondern ist sehr wohl auch Fremdschutz!
PS: der ganze Thread ist lesenswert, am Ende gibt es auch eine schöne Diskussion zu möglichen Schwächen. Ich streiche noch heraus: Genesen galt hier als Geimpft; Zeit zwischen letzter Impfung und Ansteckung ging nicht in Analyse ein (Dauer des Ansteckungs-Schutzes).