2⃣
Vorab der Wortlaut der Pressemitteilung vom 3.11 via @rponline
Hintergrund⏬
3⃣ @c_drosten hatte sich am 30.11 zur Intensivbettensituation an der Charité geäußert und darauf hingewiesen, dass eine Überlastung drohe, was wiederum zu einer #Triage-Situation führen könne. In diesem Rahmen hatte er auch erklärt, was Triage bedeutet⏬
4⃣ #Drosten legte hier die Zahlen zugrunde, die bereits 2 Tage zuvor i.R. der Bundespressekonferenz der Intensivmediziner mit einer eindringlichen Warnung vom ärztlichen Centrumsleiter der Charité, Prof. Suttorp öffentlich bekannt gegeben wurden.
5⃣
Aus verschiedenen Gründen ist die Kritik des Präsidenten der @Divi meiner Meinung nach nicht berechtigt:
a)Janssens war bei der Bundes-PK als Referent anwesend, war also über die öffentliche Warnung von Suttorp über die Charité-Situation, die #Drosten aufgriff, informiert
6⃣
Leider wird die Stimme Prof. Suttorps im @DIVI Tweet zur Bundes-PK am 29.10 nicht gleichberechtigt mit der der Kollegen Janssens/Kluge aufgeführt.
7⃣
b) Die @DIVI_eV hat es versäumt interdisziplinär mit Epidemiologen zusammenzuarbeiten, um wichtige epidemiologische Parameter der Infektionsdynamik in Ihre Einschätzung der ITS-Kapazitäten mit einzubeziehen. Noch am 24.10 hieß es dort:
8⃣
Zum Glück rudert @DIVI_eV aktuell um und schlägt deutlich warnende Töne durch Ihren Vorsitzenden an. Das Wort "Triage" fällt hierbei nicht, die Maßnahmen durch die Bundesregierung werden aber deutlich befürwortet und der Tenor ist ähnlich.
9⃣
Vor diesem Hintergrund bleibt die überzogene Kritik Janssens an @c_drosten völlig unverständlich. Zumal Herr #Drosten seit Monaten im @NDRinfo Podcast vor genau dem 2. Welle-Szenario warnt, was wir jetzt haben.
🔟
Es kann somit kaum Janssens Auffassung sein, die Einschätzung der pandemischen Bedrohungslage in Hinblick auf die ITS-Kapazitäten sei alleiniges Hoheitsgebiet von Intensivmedizinern.
Aber worum geht es denn dann?
(11) Zitat Janssens: "Indem er auf diese Weise davor [Triage] warnt, macht er den Menschen unnötige Angst."
Dann frage ich mich (als Psychiater): Ist es die Aufgabe von Intensivmedizinern einzuschätzen, welche Form von gesellschaftlicher Angst nötig und welche unnötig ist?
(12) Ich würde mich freuen, wenn wir endlich die alte Mär von der unnötigen Angst zurücklassen könnten.
Angst ist einer der wichtigsten Regulatoren, wenn es um die Veränderung unseres Verhaltens geht.
(13) Ich haben mich mit einigen Kolleg:innen und Freund:innen über den Vortrag von @c_drosten in Meppen unterhalten. Angst war hier NICHT das vorherrschende Gefühl. Es war eher Mitgefühl.
(14) Mitgefühl für die Menschen, denen das Schicksal der Triage widerfährt und Mitgefühl mit den Ärzt:innen und Pfleger:innen, die die Triageentscheidungen treffen müssen.
(15) Vermutlich ist Mitgefühl nach Angst der zweitgrößte Handlungsmotivator.
Von daher, lieber Herr @c_drosten, auch wenn es um Wissenschaft geht, hören Sie bitte nicht auf an unser Mitgefühl zu appellieren, damit uns dieses in schweren Zeiten der Pandemie nicht verloren geht.
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(1)Die Virologin @EckerleIsabella
betonte gestern bei #Illner wie wichtig es sei, in der Einschätzung der #COVID19-PANdemie auch ins Ausland zu schauen
Von Ihr können wir auch einiges zu Früh- vs. Spätindikatoren lernen:
(2)Wenn wir uns die "true infections" also die nachgewiesenen Infektionen plus die geschätzte Dunkelziffer für 🇩🇪 anschauen, stellen wir fest, wir liegen noch deutlich unter den Schätzwerten von April. Dennoch....⏬ 2/3
(3)Vergleichen wir die Situation mit #Israel, das sich seit dem 18.9 wieder im Lockdown befindet, entsteht hier ein völlig anderes Bild: 3/x
(2)TAZ-kommentar zur IFR:"Viele nun vorliegende Studien zeigen aber, dass die ...(IFR), der Anteil der Todesfälle an allen Corona-Infektionen, in einem Bereich von 0,1 bis 0,3 Prozent liegt, also dem einer normalen Grippe."
Richtig wäre: 0.68% (0.53-0.82%) medrxiv.org/content/10.110…
(3) TAZ Kommentar Grippevergleich: Todesrate (0,1-0,3) "im Bereich einer normalen Grippe"
a)Keine normale Grippe hatte je IFR 0,1-0,3.
b)#Covid19 ist in der Gesamtschau der statistischen Erhebungen in etwa 50-100x so tödlich wie die Grippe.
Die Antwort ist NICHT: "DAUER-Restriktionen bis zum Impfstoff", wie viele vermuten.
Was wir brauchen sind klare Kriterien und Absprachen, wann wir Restriktionen lockern können UND (ganz wichtig!) wann wir sie wieder einführen müssen (Bidirektionalität)
3)Um diese formulieren zu können, brauchen wir erst mal eine epidemiologische Strategie. Leuchtet ein, oder?
(Einschub: Es ist hoffentlich allen klar, dass SARS-CoV2 nicht von alleine weg geht?)
Was ist also unsere Strategie? Die Kanzlerin sagt dazu:
2)Die W.H.O. hat sich entgegen zunehmende Beweise gewehrt, anzuerkennen, dass Viruspartikel, die in Innenräumen schweben, infektiös sind, sagen einige Wissenschaftler. Die Behörde behauptet, die Forschung sei noch immer nicht schlüssig. 2/x
3)Das Coronavirus findet weltweit neue Opfer, in Bars und Restaurants, Büros, Märkten und Kasinos, was zu erschreckenden Ansteckungsherden führt, die zunehmend bestätigen, was viele Wissenschaftler seit Monaten sagen: 3/x