#CoronaVirusAT—Vermehrt wird gefordert Kindergärten (KiGa) & Schulen zu schließen. Ein🧵 unter dem Motto: "Die Gleichung hat 2 Seiten". (1/n)
☑️Breiter Konsens unter ExpertInnen: #COVID19 stellt mit hoher Wahrscheinlichkeit kein großes Gesundheitsrisiko für Kinder dar.
🔥Kein Konsens (zumindest unter 🇦🇹-ExpertInnen ): Welche Rolle spielen Kinder im Infektionsgeschehen?
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Infektiologin Petra #Apfalter bezeichnete (am 2.11) die Schule als „einen sehr sicheren Ort". Der Mikrobiologe @MichiWagner4 hingen sagte in der ZIB2 (am 6.11), dass es sich hier nur um „ein politisches Narrativ“ handelt, dass nicht durch Studien belegbar sei. (3/n)
Gleichung hat jedoch 2 Seiten: Die Frage ob die Schulen/KiGa auch für die unter 14-Jährigen geschlossen werden sollten, darf NICHT nur auf Basis der zu erwartenden Reduktionen der Infektionszahlen getroffen werden. (4/n)
Evidenzbasierten Politik: Wir müssen auch die zu erwartenden Kosten(!) berücksichtigen. Man sollte sich redlich bemühen beide Größe zu bewerten. Die zu erwartenden Kosten sind leider mannigfaltig. (5/n)
Schulen & KiGas bieten Kinderbetreuung: Eltern die Ihrer Erwerbsarbeit nicht nachgehen sind nicht produktiv. Jene die Doppelbelastung auf sich nehmen (müssen), erfahren Stress: Lernerfolg⬇️ & Produktivität⬇️. Extremfall: fördert häusliche Gewalt (gegen Kinder).
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Schulen vermitteln kognitive & sozial-emotionale Fähigkeiten. KiGas sind Orte frühkindlicher Bildung (zB Sprachkenntnisse!). Schulschließungen ➡️ weniger Wissen & verzögerter Aufbau von Fähigkeiten. Ev. Verlust von Fähigkeiten (7/n)
Lange Frist: verlorene Bildung ➡️ geringeres Einkommen. Verlust von 7 bis 10 Prozent pro verlorenem Schuljahr (siehe Link). Distanzlernen ersetz Präsenzunterricht kaum. Bei KiGa zu meist keine vergleichbaren Ersatz Maßnahmen. ifo.de/publikationen/… (8/n)
Studie „Lernen unter COVID-19“ d. @univienna befragt(e) SchülerInnen (ab 10 Jahren) & Studierende zum Distanzlernen im Frühling bzw. zur Rückkehr. Erfreulicherweise gaben 2/3 an, dass sie sich trotz der aktuellen Umstände "wohl fühlen". (9/n)
Unterstützung beim Lernen war jedoch sub-optimal:
- 16% keinen eigenen Computer z. Verfügung
- 21% keine Unterstützung d. Familie beim Lernen
Mehrheit mit Unterstützung durch LehrerInnen (sehr) zufrieden.
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Gezeichnetes Bild vermutlich (etwas) positiver als Realität. Wie von den Studienautoren angegeben: Freiwillig Teilnahem➡️ Stichprobe nicht repräsentativ. SchülerInnen die man nicht erreicht vermutlich (im Schnitt) in einer schwierigeren Situation. (11/n)
Deutsches Bildungsbarometer zeigt etwas negativeres Bild. Unter Anderem haben SchülerInnen weniger gelernt & mehr Zeit am Comuter/Handy verbracht . (12/n)
Entscheidend ist der #Lernerfolg. Keine belastbaren Daten aus 🇦🇹. Niederländische Studie (v. @pengzell, @ArunFrey & @MarkDVerhagen) zeigt, dass SchülerInnen während der Schulschließung kaum oder gar keine Fortschritte gemacht haben:
Stärksten Effekt bei SchülerInnen aus Haushalten mit niedrigen soziökonomischen Hintergrund. Fazit: #Distanzlernen hat nicht funktioniert & die sozial Schere hat sich vergrößert. MaW die Kosten eine einer Schulschließung sind enorm. (14/n)
Schulschließung kann nicht wissenschaftlich, sondern nur politisch entschieden werden.
Denn selbst wenn man die erwarteten Nutzen & Kosten genau quantifizieren könnte, bleibt es am Ende des Tages eine Umverteilungsfrage. (15/n)
Leidtragenden sind in erster Linie die Kinder & deren Eltern; 2-ter Konsequenz: SteuerzahlerInnen. Reduktion in den Infektionszahlen kommt allen, wenn auch nicht im selben Ausmaß, zu Gute. Unmittelbar: für ältere und kranken Menschen von größter Bedeutung. (16/n)
KiGa& Schulen sind Teil unserer kritischen Infrastruktur. Es darf (bzw. hätte) nie so weit kommen dürfen, dass wir eine Schulschließung als unausweichlich betrachten müssen.(17/n)
Die politischen EntscheidungsträgerInnen hätten die Zeit nach dem ersten #LockDown1 besser nützen müssen. Es wurde uns gesagt „koste es, was es wolle“. Dies Credo wurde jedoch nicht in der Weiterentwicklung der Teststrategie & des Contract-Tracings angewandt. (18/n)
Finally, die Schulen könnten ein sicherer Ort sein. Auch hier wurde seitens der Politik zu wenig getan. (19/19)
Vielerorts steigen d. Kosten für #Wohnen. Die Forderung nach #leistbaren Wohnen ist eine nachvollziehbare polit. Forderung. Verschieden Instrumente stehen zur Zielerreichung zur Verfügung. Viele Städte (uA #Berlin#SanFrancisco, #Wien) haben eine (teilweise) #Mietkontrolle 1/n
D.h es gibt in diesen Städten #Höchstmieten, #Mietendeckel#Mietobergrenzen, ... gleiche/ähnliche Konzepte. Ich möchte hier kurz empirische Evidenz diskutieren, die zeigt, dass diese #Mietkontrollen kein adäquates Mittel sind, sondern wahrscheinlich sogar kontraproduktiv. 2/n