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20 Nov, 17 tweets, 13 min read
Wir dürfen auf #Niveau verweisen
Wir dürfen es halten, sogar fordern
Eine #Gesellschaft, die ständig nach mehr #Einfachheit ruft mit Menschen, die erwarten, dass Andere es für sie nachvollziehbar machen, kann komplexe Herausforderungen genauso wenig bewältigen wie ernste #Krisen.
Insofern reicht nicht, #Lernen attraktiver zu machen.
Wir brauchen auch eine #Grundstimmung von #Eigenverantwortlichkeit für die eigenen #Denkprozesse mit Sinn für #Herausragendes, #Anspruch und neue #Eliten.
#Konditionierung über die #Mitte bringt nur #Mittelmäßigkeit.
#Zugpferde müssen wieder erlaubt sein.
Ebenso Menschen, deren besonderer #Leistung man folgt.
Was #unsäglich war, muss unter anderen #Umständen nicht unsäglich bleiben.
Weder müssen wir #lineares Denken über den Haufen werfen, noch große Leistungen #Einzelner.
Das Eine muss das Andere nicht ausschließen, nur weil wir unter früheren #Bedingungen erkannt haben, dass es mit Problemen kommt. Context matters!
Gesellschaften, Organisationen, Systeme, Menschen, die jene mit außerordentlichen Leistungen ständig dazu zu zwingen versuchen, für sie zu denken und es für sie mundgerecht zu machen, werden dadurch #dümmer.
Auch ihre #Eliten werden dadurch dümmer.
Jeder ehrliche #Berater sieht es: Überall wird #emergente Leistung #ausgebremst. #Potenziale liegen brach, weil "es" #durchschnittstauglich werden muss.
Wenn alles #durchschnittstauglich gemacht werden muss, kann nur noch #vermittelt werden, was der Durchschnitt schon kennt.
Doch #Neues entsteht durch #Krisen. Dort, wo es knackt und kracht im Denk- und Emotionsgebälk, wo einem die #Frage keine #Ruhe mehr lassen möchte, entscheidet sich, aus welchem Holz Mensch gemacht ist:
Wird er bleiben, bis aus den #Tiefen seiner eigenen Gier nach #Ergebnis Antworten emergieren? Wird er neue #Dimensionen anlegen? Oder wird er erwarten, dass Andere das für ihn tun? Es sogar fordern, ja erpressen, dass er woanders hingehen wird, wenn das nicht kommt?
Das ist der #Elefant im Raum. Das ist der Moment, wo er das Wasser lässt. Das ist der Moment, wo Lernen beginnt, das wirklich Neues schafft.
Kann es #Spaß machen?
Klar!
Muss es das?
Das ist die entscheidende Frage, oder?
Wir sind dabei, eine #Gesellschaft zu schaffen, die genau das verlangt. Die #Organisationen, die dabei herauskommen, sind international langfristig nicht mehr konkurrenzfähig.
"Ja, aber Konkurrenz ist ein Auslaufmodell".
Noch einmal: Was früher unsäglich war, muss es unter neuen Bedingungen nicht bleiben.
Auch interessieren sich die #Märkte für die Aussage nicht.
Hier gehört das Eine vom Anderen getrennt und sauberer gedacht:
Wer übers Mittelmaß konditioniert, kann das Konkurrenzmodell gar nicht verlassen, denn es sind die Massen, die Märkte machen, in denen Konkurrenz dominiert.
#Kooperationsfähigkeit in #Krisenzeiten heißt Herausforderung zu neuem Denken.
Got it? Hier kommen die Sachen zusammen, hier passen die Konzepte von Herausforderung, Elite, Lernen muss nicht Spaß machen wieder.
Denn: Wer in Richtung neuer Ideologien will, der muss die eigenen in Frage stellen. Und da wird es dann unbequem, denn:
Wer bequeme #Visionen und einfache #Darstellungen fordert, ist bereits auf einem ideologischen Trip. Dahinter liegen Behauptungen über menschliches Lernen, die nicht faktisch sind.
Die #Funktion der #Ideologie: #Gleichschaltung.
Ihre #Leistung: Beruhigung von Sicherheitsängsten.

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More from @PeynGitta

19 Nov
1) Ich höre häufiger: "So tickt #Wirtschaft ... (nunmal)"
Ich möchte vorschlagen, das nicht "Wirtschaft" zu nennen, sondern "Menschen".
Wer mit ausländischen #Ökonomen spricht, bekommt andere #Perspektiven.
2) Es ist mAn ein Fehler, als mangelnde Menschen- oder gar Wirtschaftskenntnis zu sehen, wenn jmd. sich weigert, dem "Das ist nunmal so, darauf müssen wir uns einstellen ..." zu folgen.
3) Dass gängige Praxis "so ist es" heißt, meint nicht, dass wir uns anpassen müssen. Gängige Praxis kann #krisenDYSfunktional sein. Unser Staunen über ihren Schwach-Sinn kann als Menschen- und Wirtschaftskenntnis vermutet werden, denn es ist das ?, das weiter führt, nicht das !.
Read 5 tweets
17 Oct
1) Wenn es anhaltendem #Misserfolg durch #immunisierte/#immunisierende und auf #Anpassung #konditionierende #Sozialstrukturen gelingt, dass ein Mensch damit aufhört #nachhaltigen #Change und #kognitive #Herausforderung zu motivieren, ist das für uns alle ein großer #Verlust.
2) Hiermit stirbt eine weitere Chance auf #krisenfunktionales #Überleben der #Menschheit.
#Systeme, die ihre #Heiler zum Schweigen bringen, sind nicht nur krank, sie sind auch #wahnsinnig.
#Gesunde Systeme begehen keinen #Selbstmord.
3) Mit jedem der durch soziale #Frustration durch uns seinen #Mut verliert zu sagen, was gesagt werden muss, dass sich #Organisation, #Politik, #Wirtschaft & #Wissenschaft ändern, verschieben wir den Zeitpunkt, an dem wir beginnen ernst etw. gegen die kommenden #Metakrisen zu tun
Read 11 tweets
29 Apr
1) Puh. Die Polarisierung intellektualisiert fortsetzen, sich auf Luhmann beziehen und dann dieser Satz: "Denn keines der gesellschaftlichen Funktionssysteme, um mit dem Systemtheoretiker Niklas Luhmann zu sprechen, ist noch intakt:"
"intakt"? Waren sie vorher "intakt"?
2) Wann und unter welchen Voraussetzungen sind sie "intakt"?

Funktionssysteme ausdifferenzieren sich an Paradoxien, wenn Gesellschaft daran ein Interesse hat. Und sie differenzieren sich aus, wie sie sich ausdifferenzieren und das tun sie via Kommunikation.
3) Wann ist Kommunikation "intakt"? Wenn ich mir das vorstelle? Du? Karlheinz? Anneliese?

Alle komplexen autopoietischen Systeme informieren sich selbst und ausdifferenzieren sich, indem sie kontinuierlich Unbestimmte reorganisieren.
Read 20 tweets
18 Apr
1) Sich kognitiv und kommunikativ zu emanzipieren heißt, sich der eigenen Zeichenprozesse bewusst zu werden und zu lernen, sie funktional zu organisieren, wo sich im Zugriff befinden. Dieser Bereich wird mit Praxis immer größer.
2) Wir können nur Verantwortung übernehmen, wofür wir Verantwortung übernehmen können.
Wofür wir jedoch Verantwortung übernehmen können, dafür sollten wir auch Verantwortung übernehmen.
Es sei denn natürlich, wir geben den psychischen Anspruch und damit Punkt 1 auf.
3) Geben wir den psychischen Anspruch auf und machen Andere oder Anderes für unsere Freiheitsgrade auf, erklären wir damit, dass Aufklärung an uns gescheitert ist. Im gleichen Zuge geben wir damit freiwillig unsere Pflichten als verantwortungsbewusster Weltbürger auf.
Read 11 tweets
16 Mar
1)
Ich habe mir die Sprachmuster von Wodarg und Drosten angesehen.

Drostens "ich weiß es nicht", "wir wissen es nicht", "man weiß es nicht" richtet sich idR dahin, die Sache nicht zu unterschätzen.

Wodargs hingegen richtet sich eher in Richtung politischer Verdacht aus.
2)
Wodarg weckt bspw. Verdacht in Richtung Seriosität des Tests, Herkunft (und Alter) von SARS-CoV-2, Rationalität der Maßnahmen ...

Drosten hält Maßnahmen für sinnvoll, da er nicht weiß oder wir nicht wissen, welches Ausmaß das annehmen kann.
3)
Die Frage, eher Drosten oder Wodarg, können wir vor dem Hintergrund ihrer Rhetorik zeitlich beantworten:

Drostens Vorgehensweise richtet sich auf Schutz betroffener Vorerkrankter und älterer Patienten, Entlastung von Krankenhauspersonal und Vorbereitungszeit für Schlimmeres.
Read 8 tweets
15 Mar
1)
Vielen Dank an @DamithIngo für die Frage:
mit Link zu folgendem Essay:
nzz.ch/feuilleton/cor…
Ich habe dazu länger geantwortet.
Eure Meinungen?
2)
Danke, lieber Ingo. Ich brauche etwas mehr Platz für die Antwort, daher in mehr Tweets. Ja, wobei ich die Finger von Formulierungen wie "der Mensch" lasse. Solche Generalisierungen mag ich nicht. Ich habe durch die langen Jahre einsame Forschung die entsprechende Erfahrung
3)
machen dürfen, Menschen von ihrer hässlichsten Seite kennen gelernt zu haben. Aber, ich habe auch immer wieder gesehen, wie das in entsprechende Umfelder eingebettet funktionierte. Und ich durfte außerdem die wunderbarsten Menschen kennenlernen - mit derselben Notation, dass
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