Wer den Grünen & #Hofreiter „Ideologie“ vorwirft, hat das Ausmaß von #Klimakrise & #Artensterben nicht verstanden.

Dass das vielen nicht möglich ist, wundert nicht, wenn sich Journalist:innen oft nicht die Mühe machen, polit. Diskussion mit wissenschaftl. Fakten abzugleichen.
Dann würde auffallen: Die Vorstöße der Grünen sind nicht annähernd ausreichend, um diese Krisen zu lösen.

Aber solange sie als „die Grünsten“ gelten, werden sie von Wissenschaftsverweigerern wie CDU, FDP, BILD & Welt unter Ideologieverdacht gestellt.
Jeder Vorstoß Richtung realistischer Problemlösung wird damit ausgebremst. Seit Jahrzehnten. Die Krisen verschärfen sich derweil.

(Weswegen sich die Grünen IMHO über die Konkurrenz der Klimalisten freuen sollen. Allein schaffen sie es offenbar nicht, den Diskurs zu verschieben.)
Wenn das ein Großteil der Politikjournalist:innen weder durchschaut noch aufklärt, wird daraus ein demokratisches Problem.

Wenn einem weder das Ausmaß des Problems klar ist, noch wie unzureichend angebotene Lösungen - wie sollen sich Wähler:innen dann angemessen entscheiden?
Es heißt ja gern: „Die Wähler:innen wollen offenbar nicht mehr Klima- & Umweltschutz.“

Aber wie stellt man sich das vor? Sollen die sich alle einzeln zuhause hinsetzen & politische Diskurse mit wissenschaftlichen abgleichen? Wäre genau das nicht die Aufgabe von Journalismus?

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21 Apr
Warum wird progressive & effektive Klimaschutzpolitik wie beim #EUClimateLaw immer wieder verhindert?

Drei grundlegende Missverständnisse zur #Klimakrise, die das (neben Lobbyinteressen) erklären.

Thread 🧵
1. Weil weder in der Politik, noch in vielen Medien & im öffentl. Diskurs klar verstanden wurde, dass 1,5 Grad nichts Gutes ist. Schon bei 1,2 Grad globaler Erwärmung sehen wir heute dramatische Auswirkungen, auch in Deutschland:
Die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist bereits ein Kompromiss. Es soll massiven irreversiblen Schaden abwenden. Etwa das Erreichen des Kipppunktes des Grönländischen Eisschilds, dessen Abschmelzen zu 7 Meter Meeresspiegelanstieg führen wird: spiegel.de/wissenschaft/m…
Read 10 tweets
10 Apr
Mir war klar, dass Narrative sehr mächtig sind, dass sie Weltkriege auslösen können, aber auch Gesellschaften zusammenhalten.

Was ich nur selten hinterfragt habe, ist, welchen großen gesellschaftlichen Narrativen ich eigentlich anhänge.
(Ist aber wahrscheinlich auch die Natur von Narrativen, dass man sie für Wahrheiten hält, solange man sie glaubt.)
Narrativ 1: Nicht nur in der Schule habe ich gelernt, dass wir uns seit der Aufklärung an der Wissenschaft orientieren & im Großen & Ganzen rational handelnde Wesen sind.
Read 17 tweets
7 Apr
Unvollständige Liste von Climate-Bubble-Common-Sense, den man von außen nicht ahnt:

1. Die massive Apokalypse-Blindheit

2. Hoffen auf technische Erfindungen zur Lösung der Klimakrise = Magic Thinking

3. ‘It’s easier to imagine the end of the world then the end of capitalism.’
4. Die #Klimaschmutzlobby ist real & hat mit ihren Taktiken, Studien zu kaufen & Zweifel zu streuen, massiven Einfluss. Auf die öffentl. Debatte & Politik.

5. Die Lösungen für die Klimakrise sind weitgehend bekannt, sie werden nur politisch nicht umgesetzt, oft sogar blockiert.
6. Halbierung der Emissionen bis 2030 heißt: Ein Großteil der Transformation muss in 10 Jahren umgesetzt sein. Die politischen Erzählungen von Klimazielen 2040, 2050 sind Bullshit.

7. Um die Klimakatastrophe abzuwenden, braucht es sehr viel mehr als Dekarbonisierung.
Read 4 tweets
30 Mar
Ich lese gerade die unterschiedlichsten Expert:innen zur #Klimakrise - und fast alle erwähnen früher oder später, mehr oder weniger deutlich, dass die Globale Erwärmung irgendwann unsere Zivilisation gefährden wird.
Einige sagen: Wenn wir so weitermachen wie jetzt, vielleicht noch in diesem Jahrhundert. Kinder, die heute geboren werden, würden das also ggf. erleben.
Niemand kann sagen, wann genau das passieren würde. Aber dass die Gefahr öffentlich überhaupt nicht diskutiert wird, ist schon schräg. Schließlich könnte man sich die unterschiedl. Argumentationen zumindest genau anschauen & ggf. Vorkehrungen treffen, um die Gefahr einzudämmen.
Read 11 tweets
29 Mar
In der #Klimakrise leben wir in Parallelwelten: In der einen kämpfen Menschen mit aller Kraft darum, eine lebenswerte Zukunft für möglichst viele Menschen zu erhalten. In der anderen scheinen viele davon auszugehen, dass das noch Zeit hat & sich andere schon darum kümmern werden.
FFF etwa, oder ja, auch, Regierungen.

Mir war klar, dass die Politik zu langsam ist, dass das alles ganz schön knapp wird. Aber mir war nicht klar, wie ernst die Gefahr ist, dass wir es verkacken & das Klimaabkommen nicht einhalten. Und mir war auch nicht klar, was das bedeutet.
Dafür brauchte ich persönlich eine etwas klarere & emotionalere Ansprache. Allein die Fakten & Zahlen zu lesen, half mir nicht, die Bedeutung zu verstehen.

Auf Twitter folge ich schon länger @EricHolthaus & @ClimateHuman, die beide sehr emotional zur Klimakrise kommunizieren.
Read 13 tweets
28 Mar
Vielleicht muss ich das mal erklären:

Ich hab den offenen Brief zur Klimaberichterstattung nicht geschrieben, um meine Kolleg:innen vorzuführen oder irgendjemanden zu ärgern.
Und es tut mir auf einer persönlichen Ebene tatsächlich Leid, dass ich versuche, Menschen dazu zu zwingen, sich mit einem sehr unangenehmen Thema auseinanderzusetzen.
Aber ich habe keine Hoffnung darauf, dass es reichen wird, diese Probleme einfach immer & immer wieder in Beiträgen zu erklären. Das machen einige Kolleg:innen seit Jahrzehnten, ich glaube nicht daran, dass das noch schnell genug zu einem großen Aha-Moment führen wird.
Read 18 tweets

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