Wenn ich es richtig verstanden habe, sind wir uns in Deutschland einig, dass der Mittelstand das Rückgrat unserer Wirtschaft ist. Deshalb erlauben wir es auch, dass Unternehmen komplexe Produkte herstellen und vielfach mit gefährlichen oder sogar toxischen Materialien arbeiten.
Was ich nicht verstehe, ist, dass wir den gleichen Unternehmen offenbar nicht zutrauen, wirksame Hygienekonzepte zu entwickeln und im Rahmen einer umfassenden Teststrategie einen wichtigen Beitrag zu leisten, um die Pandemie aktiv zu bekämpfen.
Mein Eindruck ist, dass von den so genannten „preußischen Tugenden“, für die uns vor allem auch Menschen in den asiatischen Ländern bewundern, nur noch autoritäres Denken und Rechthaberei übrig geblieben sind, nicht aber Gemeinsinn und Konsequenz im Handeln.
Vor allem aber scheint gerade bei politisch und administrativ Zuständigen jegliches Verantwortungsgefühl abhanden gekommen zu sein. Das zeigt sich vor allem an einer Fehlerkultur, die nicht auf Lernen, sondern Schuldzuweisung basiert.
Exemplarisch dafür sind @jensspahn, der keinerlei Bewusstsein für eigene Fehler zeigt, @reinerhaseloff, der dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorwirft, zu wenig über die Pandemie zu berichten, oder der OB von Halle, der sich von seinen Erlassen distanziert.
Der wissenschaftliche Diskurs prallt an dieser Kultur der politischen Selbstgerechtigkeit ab, schafft es aber leider auch nicht, sich gegenüber den Bürger:innen vollständig zu öffnen. So lobenswert Podcasts wie die von @c_drosten, @CiesekSandra oder Initiativen wie #NoCovid sind,
sie bleiben auf ein relativ kleines, in der Regel akademisch gebildetes oder daran anschlussfähiges Publikum begrenzt. Damit dienen sie stärker der Selbsverständigung als der Aufklärung, Aktivierung und Einbeziehung der Bevölkerung.
Das Ergebnis ist eine Entkopplung auf unterschiedlichen Ebenen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in einer Situation, in der nichts wichtiger wäre als Gemeinsinn. Das müssen wir ändern, und damit anfangen müssen die, die für sich selbst in Anspruch nehmen,
zur gesellschaftlichen Elite zu gehören. In Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Es gibt ja so eine Ok, Boomer-Kommunikationsregel, die sagt, wer sich rechtfertigt, klagt sich an. Im Kontext #Panoramagate (falscher Hasthtag m.E., weil handwerkliche Fehler kein Skandal sind – wenn man dazu steht) meint @NDRrecherche jetzt, nachlegen zu müssen.
Mit Datum 6.8. aktualisieren sie ihre Stellungnahme in Sachen #Bundeswehr / #Bohnert: daserste.ndr.de/panorama/aktue…
Wie die Redaktion schreibt, möchte sie auf die wichtigsten Kritikpunkte eingehen. Ich frage mich, definiert, welche Kritikpunkte die wichtigsten sind?
Auf meine vor knapp zweich Wochen gestellten Fragen, finde ich weiterhin keine Antworten. Das heißt auch: Die Stellungnahme an sich ist kein journalistischer Beitrag, sondern PR und die Redaktion vermischt dort bewusst Fakten.
Es ist gut, dass wir über @bundeswehrInfo streiten, und es ist gut, wenn wir alle höhere Anprüche an Soldat*innen der #Bundeswehr stellen als an uns selbst, denn es ist unter anderem Ausdruck dafür, dass wir sie als relevanten Teil unserer Gesellschaft wahrnehmen.
Lange Zeit galt es als problematisch, dass der #Bundeswehr allenfalls „freundliches Desinteresse“ beschieden war, während Soldat*innen angeblich nach „Anerkennung gierten“. Dabei war genau dieses Desinteresse die höchstmögliche Form der Anerkennung.
Schließlich war es doch das erklärte Ziel der #Bundeswehr, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes zu schützen, und woran ließe sich das deutlicher festmachen, als an dem Umstand, dass sich kaum jemand ernsthaft bedroht sah?
Was sehe ich?
Seit Jahren erhält die @bundeswehrInfo laut Umfragen stabile Zustimmungswerte und wird auch als Arbeitgeber grundsätzlich als sehr attraktiv bewertet.
Gleichzeitig verschwindet sie mehr und mehr aus der breiten gesellschaftlichen Debatte, spätestens seit die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, und die Diskussion verlagert sich in relativ kleine Kreise.
Dazu gehören neben den Soldat*innen selbst, vor allem sicherheitspolitische und militärische Expert*innen aus Politik, Wissenschaft und Journalismus sowie vereinzelt zivilgesellschaftliche Akteure.
Die Strategie des @BMVg, die Diskussion um Oberstleutnant Bohnert versanden zu lassen, muss man wohl als gescheitert betrachten. @NDRrecherche beantwortet zwar weiterhin keine Nachfragen, legt aber mit weiteren Behauptungen nach. #Bundeswehr#SocialMediaDivision
Das ist richtig. Ebenso wichtg ist, die daraus resultierenden Vorwürfe zu überprüfen und zu bewerten.
Auch hier gilt wieder: Kontext ist wichtig. Vorweg: Wäre ich bei Burschenschaften und in Weikersheim aufgetreten? Vermutlich nicht. Verstehe ich, dass ein aus dem Krieg in Afghanistan heimgekehrter Kompaniechef dort auftritt? Ja, denn man sucht sich ein interessiertes Publikum.
Das Stück heißt "Offizier sympathisiert mit Rechtsradikalem" und geht so:
Folgt man dem Bericht des NDR, hat Bohnert auf Instagram Beiträge eines inzwischen gelöschten Accounts geliked, die eine Nähe zur Identitären Bewegung und dem @Verlag_Antaios vermuten lassen können.
Acht Tage, nachdem ich durch den ärztlichen Bereitschaftsdienst der @KV_Hessen am Uniklinikum Frankfurt getestet wurde, hat mich heute das Gesundheitsamt der @Stadt_FFM angerufen, um mir mitzuteilen, dass ich positiv auf #COVIDー19 getestet wurde. #CoronaVirusDE
Im Telefonat stellte die Mitarbeiterin fest, dass nicht sie, sondern das Gesundheitsamt der @Stadt_Wiesbaden für mich verantwortlich sind. Dem wolle sie nun meine Unterlagen faxen.