Die @fdp hat den Entwurf ihres Wahlprogrammes vorgestellt. Was bietet sie in Sachen #Klimaschutz und #Energie an? Und was ist davon zu halten? Eine Bewertung in diesem Thread (1/x). ⬇️
Nicht neu ist, dass die @fdp den #Emissionshandel für die silver bullet des #Klimaschutz hält. Damit Paris einhalten, striktes #CO2-Limit, das hört sich im Programm erst einmal gut an. Immer wenn ich mit @koehler_fdp diskutiere, nehme ich ihm die Ernsthaftigkeit auch ab. (2/x)
Es folgt das ABER: Der #CO2-Preis soll „einheitlich für alle“ und „international abgestimmt“ sein. Warum? Um Unternehmen zu schützen. Da gibt es also eine Bedingung: #Klimaschutz gerne, aber nur, wenn er nicht weh tut. (3/x)
Und noch ein ABER: Der #Emissionshandel soll gar nicht zu Emissionsminderungen in Deutschland führen. Die @fdp möchte nämlich Minderungen aus anderen Ländern anrechnen lassen. Damit wird die Verantwortung für #Klimaschutz schlicht abgegeben. (4/x)
Weiter geht es: Das #EEG möchte die @fdp abschaffen, alleine der #CO2-Preis soll es richten und fossile Energie aus dem Markt drängen. Aber Moment: Der #CO2-Preis darf ja nicht weh tun bzw. wird an unrealistische Bedingungen geknüpft, siehe oben. Wie soll das gehen? (5/x)
Das Kapitel zur #Energiepolitik ist ohnehin bemerkenswert unkonkret. #Stromsteuer runter, #EEG abschaffen. Sonst eigentlich nix. Und dann steht da noch was von „Gesamtsystem denken“. Was das heißt? Keine Ahnung, im Programm verrät es die @fdp nicht. (6/x)
#Wasserstoff darf natürlich nicht fehlen. Der soll für die @fdp auch blau bzw. türkis sein. Bei beiden Verfahren entstehen in den Vorketten #Methan-Emissionen aus der #Erdgas-Förderung. Trotzdem werden sie als „klimaneutral“ bezeichnet – das ist schlicht falsch. (7/x)
Kleiner Exkurs: „türkisen“ #Wasserstoff erzeugt man per #Methan-Pyrolyse aus #Erdgas. Das gibt es noch gar nicht im industriellen Maßstab, kein Mensch weiß, was es kosten wird. Hat aber einen Vorteil: Fossile #Erdgas-Produktion kann fortgesetzt werden. Ist das gut genug? (8/x)
Überhaupt sucht die @fdp Lösungen für die #Klimakrise in der Zukunft. Es wird viel von Innovation und Ideen geschrieben. Existierende Lösungen stehen dagegen nicht hoch im Kurs: Gebäudesanierung z.B. kommt gar nicht vor, #Erneuerbaren zeigt die @fdp die kalte Schulter. (9/x)
Was Irres zum Schluss: Die @fdp möchte Geo-Engineering ermöglichen. Wie bitte? Rumbasteln am Planeten? Scheint immer noch besser zu sein als Unternehmen einen wirksamen #CO2-Preis oder Ordnungsrecht zuzumuten. Ein bisschen gruselig, finde ich. (10/x)
Fazit: Die @fdp glaubt an nichts. Nicht an den #Emissionshandel, den damit der #CO2-Preis nicht weh tut, gibt es Hintertürchen. Nicht an heutige Lösungstechnologien. Und auch nicht an den möglichen Erfolg ihrer Vorschläge, denn sonst bräuchte es kein Geo-Engineering. (11/x)
Ich bin gespannt, wie das finale Programm aussehen wird. Vielleicht gibt es ja Kräfte in der @fdp, die die Schlupflöcher schließen und einen #CO2-Preis scharf schalten? Das würde ich mir wünschen. Denn #Klimaschutz braucht auch durchdachte marktwirtschaftliche Ansätze. (12/12)
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Thread (1/8): Woher stammen eigentlich die Daten zu #Methan-Leckagen aus Russland? Ein Lehrstück darüber, wie mit veralteten und nicht überprüfbaren Daten immer wieder neue Botschaften erzeugt werden. #Erdgas#Klimakrise#NordStream2#NoLNG#NoFracking
(2/8) Die DBI-Studie ist diese: „Kritische Überprüfung der Default-Werte der Treibhausgasvorkettenemissionen von #Erdgas. Abschlussbericht, Dezember 2016“. Dort muss man wiederrum nach der Quelle für die Daten aus Russland suchen. Wer errät die Quelle?