Hans-Jürgen Pandel (Geschichtslehrer-Papst) nennt so den aktuellen Geschichtsunterricht mit absurd vollgestopften Lehrplänen bei minimalem Stundenumfang:
Es wird halt alles mal erwähnt.
Für Zusammenhänge fehlt oft die Zeit. #TWLZ
Das Fach Geschichte ist das Parade-Beispiel für überfrachtete Lehrpläne.
Natürlich darf man die nicht verschlanken – immer schon so gemacht und alles sehr wichtig und Kulturverlust bla!!!1117 – aber in einem zweistündigen Nebenfach kann man dann eben jedes Thema nur anreißen. 🤷🏼♂️
Beispiel: NRW, Gymnasium, Klasse 6:
In 90 Minuten pro Woche hangeln sich 12-jährige von der Ursuppe über das aussterbende Mammut zu den Griechen zu den Römern über den großen Karl in den Investiturstreit.
Das verläuft natürlich sehr detailliert und nachhaltig.
Klasse 8 ist aber noch besser:
„Stadt im Mittelalter“ – yadda yadda – Ende des Ersten Weltkrieges! 🤯
Je nachdem, wie die einzelne Schule die Stundentafel verteilt, in 45 bis 90 Minuten pro Woche.
Da kann man in der Oberstufe immer auf richtig solides Vorwissen zurückgreifen👌🏻
In NRW hat man am Gymnasium in der Sek1 in drei Schuljahren Geschichte (nein, das wird mit G9 auch nicht mehr).
Heißt: Das ist das Wissen, mit dem viele Menschen ihre Schullaufbahn beenden. In der Sek2 wählen nicht 100% Geschichte 🤷🏼♂️
Deshalb wundert mich die Geschichtsvergessenheit in der Gesellschaft nicht.
Ehrlich: Über „früher™️ war alles schlimm“ geht es bei der Mehrheit der Bevölkerung nicht hinaus.
Das ist aber nicht die Schuld dieser Menschen. Das Interesse ist in allen Altersklassen vorhanden 🤷🏼♂️
Und weil es Twitter ist:
Wer daraus jetzt Gymnasial-Bashing drehen will, wird mit dem Gartenschlauch abgeduscht!
Ich habe die Schulform genommen, bei der ich den Lehrplan ohne Nachschauen herbeten kann. Es ist spät 😴
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Ich, Lehrer an einer weiterführenden Schule, fürs Impfen bisher nicht vorgesehen, soll ab kommender Woche danebensitzen, wenn Schüler:innen ihre Masken abziehen, um sich mit Schnelltests im Gesicht herumzustochern?! #TWLZ
... mit meiner ganzen medizinischen Expertise, wie man sie im Germanistik- und Geschichtsstudium halt erwirbt...? 😶
Aber hey – dann habe ich wenigstens mal einen Schnelltest aus der Nähe gesehen.
Die Tests in der Schule sind ja für die Schüler:innen.
Wir Lehrer:innen bekommen nur einen, wenn wir privat zum Hausarzt gurken 🤗 #TWLZ#NRW
Im #Twitterlehrerzimmer wird viel aneinander vorbeigeredet, weil Kolleg:innen aus völlig verschiedenen Perspektiven auf #Schule schauen.
Visionäre versus Pragmatiker
⬇️Thread 1/16
A: DIE VISIONÄRE
Perspektive: „Das Schulsystem“™️ habe sich selbst überlebt.
Man müsste es mit neuem Mindset, agil und out of the box völlig neu denken. Traditioneller Unterricht, oft objektiv messbar Zeitverschwendung, gehöre mit Projekten, Kollaboration... revolutioniert 2/16
Der Visionär brennt für die Kultur der Digitalität, implementiert die 4K, diskutiert Best Practice auf Clubhouse, vernetzt sich auf Barcamps und teilt aktiv Impulse und Materialien in bunter und mitreißender Form.
Sinnstiftendes, nachhaltiges Lernen ist ihnen wichtig. 3/16
Was sollen eigentlich immer diese Fakenews auf Schul-Homepages, durch #Latein-Unterricht würden einem Spanisch/Französisch/Italienisch plötzlich in den Schoß fallen? 🤨
Das konnte (trotz mehrfacher Versuche) noch keine Studie belegen 🤷🏼♂️ #TWLZ
Noch schlimmer die Behauptung, man würde durch #Latein spürbar besser in Mathe, weil Latein ja viel logischer aufgebaut sei als andere Sprachen.
Das ist 1. falsch und 2. will ich die Studie sehen, die das valide nachweisen kann 🤨
Werbung für Schulfächer in allen Ehren, aber ich finde es unredlich, unbelegte Bauchgefühle als Fakten darzustellen.
Ich werbe ja auch nicht für Geschichte, indem ich den Schüler:innen erzähle, dadurch würden sie besser in Chemie und Religion 🤷🏼♂️