Vor der Krim-Küste gab es einen gefährlichen Zwischenfall.
Britisches Kriegsschiff drang in russ.Territorialgewässer ein.
RUS soll Warnschüsse abgegeben haben, doch London dementierte.
Ausgerechnet ein BBC-Korrespondent stützte die russ. Version.
Thread mit Videos etc. 👇
(1/18)
Britisches Kriegsschiff HMS Defender soll gestern ca. 3 km in russische Territorialgewässer an der Südspitze der Krim eingedrungen sein.
Daraufhin rückte die russ.Küstenwache aus und ein Dutzend russ.Kampfjets stieg auf, um das Schiff zum Verlassen der Gewässer zu drängen.
(2/18)
Da die Defender jegliche Warnungen ignorierte und kaum auf die Kontaktversuche einging, gaben Schiffe der russ.Küstenwache mehrere Warnschüsse ab.
Kampfjets solle warnend sogar mehrere Bomben in der Nähe abgeworfen haben.
Kurze Zeit später verließ das Schiff die Gewässer.
(3/18)
Russland betont, dass das britische Kriegsschiff sich bis auf 10 Seemeilen an die russische Küste näherte.
Territorialgewässer befinden sich in der sog. 12-Meilen-Zone.
Damit wäre das Kriegsschiff also in russische Territorialgewässer eingedrungen.
(4/18)
Die Route sei offensichtlich bewusst so gewählt worden, um die Territorialgewässer nur kurz an der Südspitze "anzuschneiden".
Das Ignorieren von Warnungen und Funk sei eine bewusste Provokation, so Moskau.
Dem brit. Militärattachee wurde umgehend Protestnote eingereicht
(5/18)
Aus dem brit. Verteidigungsministerium kam allerdings schnell das Dementi.
Es habe keine Warnschüsse gegeben.
Man habe nur eine friedliche Durchfahrt durch ukr.Gewässer gestaltet.
Einen Konflikt mit russ.Küstenwache habe es sozusagen nicht gegeben, so die Meldung zunächst.
(6/18)
Den Quatsch mit "ukrainischen Gewässern" braucht man nicht mal zu kommentieren.
Die Krim ist seit 2014 Teil der Russischen Föderation, die Gewässer dort sind russ.Territorialgewässer.
Dass London immer noch seine Augen vor der Reallage vor Ort verschließt, ist sein Problem
(7/18)
Die Punkte mit "friedlicher Durchfahrt" und dass es keine Konfliktsituation gegeben habe, sind dagegen deutlich ambivalenter.
Russland veröffentlichte danach mehrere Aufnahmen, wie seine Kampfjets die Defender umkreisen.
Einen "Bombenabwurf" sieht man darauf aber nicht.
(8/18)
Als "friedliche Durchfahrt" kann man es trotzdem nicht benennen, angesichts der Grenzverletzung sowie insbesondere wegen des bewussten Ignorierens der Warnungen der Küstenwache.
Interessanterweise grätschte der brit.Version ausgerechnet ein BBC-Journalist in die Beine.
(9/18)
Ein BBC- und ein Daily Mail-Journalist befanden sich zum Zeitpunkt des Vorfalls an Bord der Defender (welch ein Zufall, wa?).
Ihre Version stützt paradoxerweise die russische Version des Vorfalls.
Die Lage sei gefährlich gewesen.
Warnungen seien bewusst ignoriert worden.
(10/18)
Man habe auch Schüsse von Bordkanonen gehört.
Vermutlich Warnschüsse.
Es gäbe auf jeden Fall keine Zweifel, dass man mit der Aktion "auf den russischen Bären einstochert", wird der Daily Mail-Korrespondent zitiert.
In anderen Worten: Ja, es war eine bewusste Provokation.
(11/18)
Der BBC-Journalist wird sogar noch deutlicher.
Offen sagt er, man habe bewusst einen Transit durch "Territorialgewässer" an der "okkupierten" russischen Krim gestartet.
Man höre Schüsse "außer Reichweite".
Auch Kampfjets sind am Himmel deutlich zu hören.
(12/18)
In anderen Worten:
Die britischen Journalisten erweisen sich tatsächlich ehrlicher als das brit.Verteidigungsministerium.
Sie reden offen davon, dass die Aktion bewusst gemacht worden war, dass es sich hierbei um "Territorialgewässer" handelte und dass die Lage eskalierte
(13/18)
Es sei eine "gewollte Aktion" gewesen, um "ein Zeichen zu setzen".
Solche "Zeichen" sind natürlich ein Spiel mit dem Feuer.
Nächstes Mal könnte sich das Schiff auf dem Grund des Schwarzmeeres wiederfinden, wenn es solche "Zeichen" in russ. Territorialgewässern fortsetzt.
(14/18)
Das wurde heute bereits aus zweierlei Hinsichten deutlich.
Der russ. Vize-Außenminister sagte, wenn London Probleme mit dem "gesunden Menschenverstand" habe, dann werden nächstes Mal die Bomben nicht als Warnschüsse, sondern auf das Schiff direkt fallen.
(15/18)
Um den Worten mehr Gewicht zu verleihen, verlegte Moskau mehrere Anti-Schiffs-Kampfflugzeuge vom Typ TU-142 nach Süd-Russland, von wo sie schnell über dem Schwarzmeer zum Einsatz kommen könnten.
(16/18)
Fazit:
Der Vorfall war selbstverständlich eine bewusste Provokation.
Davon erzählen die an Bord gewesenen Journalisten selbst.
Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, wird das aber auch so erkennen.
Allein DASS da "zufälligerweise" Journalisten an Bord waren, spricht für sich...
(17/18)
Solche Vorfälle nahmen zuletzt zu.
So waren Ende 2020 US-Kriegsschiffe nahezu zeitgleich kurz in russische Territorialgewässer nahe Kaliningrad in der Ostsee und an der Pazifikküste eingedrungen.
Man testet die Reaktion aus.
Ein Spiel mit dem Feuer
(18/18)

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5 Jun
Update #NordStream2 .
Der erste Strang der Pipeline ist fertig.
Der zweite Strang ist noch im Bau.
Das und noch einiges mehr erklärte gestern Putin auf dem Petersburger Wirtschaftsforum.
Hier das entsprechende Video mit DEU Untertiteln.
Im Thread noch weitere Ausschnitte👇
(1/4)
Des weiteren gab Putin zu verstehen, wie nun der Zeitplan für die Vollendung des Projektes aussehen wird.
Etwa 2 Monate wird man noch für den zweiten Strang brauchen.
Dann 10 Tage für die Finalisierung des Baus.
Am Ende wird der Ball auf der deutschen Seite liegen.
(2/4)
Zugleich teilte er gegen @Die_Gruenen aus.
DEU braucht Gas.
Die Grünen wollen es von USA als LNG bekommen.
Dabei ist das LNG-Frackinggas extrem umweltschädlich.
Was den Transit durch die Ukraine angeht, erklärte Putin, dass Russland niemanden "durchfüttern" müsse.
(3/4)
Read 4 tweets
3 Jun
Update #NordStream2 .
In Kurz:
- In Russland beginnen die ersten Durchlauftests für die Pipeline,
- Selenski fürchtet den Verlust von 3 Mrd$ Transiteinnahmen und fordert wieder den Stopp des Baus,
- Polen fordern von Deutschland Entschädigung wegen NS2.
Details im Thread 👇
(1/7) Image
Russ. Beamte teilten mit, #NordStream2 sei nun "auf der Zielgeraden".
Ab nächste Woche sollen in RUS die ersten Durchlauftests für die Pipelineinfrastruktur beginnen.
Einzelne Objekte sollen im Testmodus hochgefahren werden, um den Gastransit nach Deutschland vorzubereiten.
(2/7) Image
Derweil hat Selenski wieder den Stopp des Baus gefordert.
Seine Stellungnahmen wirkten fast schon wie ein Betteln.
Er erklärte, dass die #Ukraine allein durch den Wegfall der Transiteinnahmen 3 Mrd. $ pro Jahr verlieren werde.
Das Geld werde vor allem in der Armee fehlen.
(3/7) Image
Read 7 tweets
2 Jun
#BreakingNews aus dem #Iran .
Nahezu zeitgleich sind dort Großbrände auf dem größten Schiff der iran.Marine und auf einer Raffinerie nahe #teheran ausgebrochen.
Das ungewöhnliche Timing führte zu Spekulationen, dass womöglich wieder israelische Geheimdienste am Werk sind.
(1/5)
Zuerst ist auf dem Versorgungsschiff der iran.Kriegsmarine KHARG 431 ein Großbrand ausgebrochen.
Die Versuche es zu löschen, sind alle fehlgeschlagen.
Mittlerweile soll das Schiff gesunken sein.
Für die iran.Marine ist dieser Verlust durchaus schmerzhaft.
#IranianNavy
(2/5) ImageImage
Die #Kharg war das größte Schiff der #IranNavy .
Es diente nicht nur zur Versorgung, sondern konnte auch mehrere Helikopter tragen.
Ursachen für den Brand sind unklar, allerdings sind fast sofort Spekulationen aufgetaucht, dass dahinter womöglich der #Mossad steht.
(3/5)
Read 5 tweets
30 May
Dem in Minsk verhafteten „Regimekritiker“ #Protasewitsch wurde schon lange eine Nähe zu ukrainischen Nazis nachgesagt. Lange blieb es bei Gerüchten. Nun wurden sie bestätigt.
u.A. vom Kommandeur des Nazi-Bataillons "Azov" höchstpersönlich.
Thread mit Fotos, Interview etc👇
(1/20)
Fangen wir mit dem "Harmlosesten" an.
Die "Karriere" von #Protasewitsch begann auf dem Maidan in Kiew im Jahr 2014.
Eigenständig veröffentlichte er ein entsprechendes Foto auf seinem Kanal.
Zu sehen ist, wie er auf dem Maidan vor einem zertrümmerten Lenin-Kopf posiert.
(2/20)
Das Foto ist recht aussagekräftig.
Protasewitsch posiert hier nicht mit einer EU-Flagge, um für eine West-Ausrichtung der Ukraine zu demonstrieren.
Nein, er posiert mit der belaruss. "Alternativflagge" vor einer zertrümmerten Lenin-Statue.
Nix mit "Friedlicher Protest".
(3/20)
Read 20 tweets
29 May
Sonderbare Meldungen kommen aus #Mali .
Dort ist es zu pro-russischen Demonstrationen gekommen, auf denen die Menschen eine russische Intervention forderten.
Sie hoffen so auf ein Ende des Bürgerkrieges.
Sudan und ZAR dürften als Vorbilder gedient haben.
Details im Thread👇
(1/6)
Die Demonstrationen dauern nun seit zwei Tagen.
Unter anderem werden solche Plakate verteilt, worin es heißt, dass Malesen ein Verteidigungsabkommen mit Russland fordern.
Demnach solle eine mögliche russische Intervention die Rebellen zurückschlagen und Bürgerkrieg beenden.
(2/6)
Als Vorbilder dienten wohl andere erfolgreiche russische Interventionen in afrikanischen Ländern.
Moskau schickte dabei nicht reguläre Truppen, sondern meist "Berater" und Söldner.
Fotos: russ.Söldner im Sudan.
P.S.: wen oder was sie auf Foto 4 schleppen, ist unbekannt.😅
(3/6)
Read 6 tweets
27 May
Update Kaukasus.
Die Lage zwischen #Armenien und #Aserbaidschan bleibt extrem angespannt.
Es heißt, armenische Grenzsoldaten hätten ein Zeltlager der aserbaidsch.Soldaten überfallen und diese vertrieben.
Baku schwor "Rache" und nahm 6 Armenier gefangen.
Mehr im Thread 👇
(1/7)
Beide Seiten kommentieren den Vorfall ganz anders.
#Azerbaijan erklärte, etwa 60 armenische Soldaten hätten 6 aserb.Soldaten überfallen, mit Schlagstöcken geschlagen und aus ihren Zelten an der Grenze vertrieben.
Der Vorfall habe sich auf dem aserb. Territorium ereignet.
(2/7)
#Armenia sieht es anders. Es wurde erklärt, dass die #Azerbaijani Soldaten die Grenze überschritten und ihr Lager auf dem armenischen Territorium aufgeschlagen hätten.
Ihre Vertreibung sei also angemessen gewesen und sei bewusst ohne Einsatz von Schusswaffen erfolgt.
(3/7)
Read 7 tweets

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