Mit mehreren Fahrzeugen aus dem Landkreis Altenkirchen in Kolonne unterwegs
Sind im Bereitstellungsraum "Haribo Grafschaft" angekommen.
Zusammen mit Einheiten aller Hilfsorganisationen warten wir nun auf die koordinierte Entsendung ins Einsatzgebiet
Derzeit sind vor allem Geländegängige Fahrzeuge unterwegs, um Menschen aus Ahrweiler und umliegenden Orten zu retten.
Laufend treffen hier Fahrzeuge mit geretteten ein, welche sich hier aufwärmen und essen können.
Die Menschen sind gezeichnet.
Wir sind immer noch vor Ort, inzwischen auf der Suche nach Personen.
Einfach unbeschreiblich.
Sowas hab ich noch nicht gesehen, in 20 Jahren Feuerwehr 😳
Mit Fahrzeugen ist der Ort teilweise unpassierbar.
Wir gehen als Fußtrupp durch die Straßen, suchen nach gemeldeten vermissten Personen.
Sofern wir können.
Ein Ehepaar hielt uns an.
Im Haus wohnen ihre Eltern.
Sie wüssten nicht wo sie sind, haben keinen Kontakt.
Sie würden im Keller wohnen.
Der Keller steht bis zur Decke unter Wasser.
Wir können nichts machen und müssen vertrösten, bis Fahrzeuge mit Pumpen durchkommen.
Feierabend für Heute.
Ein anderer Teil unserer Kameraden löst uns jetzt ab.
19 Stunden Einsatz reichen fürs erste.
Morgen früh kommen wir zurück.
Noch immer gleiche Ahrweiler in weiten Teilen einem Trümmerfeld.
Als wäre ein Tsunami durch die Innenstadt.
Noch bis in den Mittag haben Bundeswehr, Feuerwehr, THW und DLRG mit Geländegängigen Fahrzeugen Personen aus ihren Wohnungen befreit.
Wir waren zu Fuß in der Innenstadt, haben Truppweise Personen gesucht.
Und so manche auch befreit.
Viele Hilfegesuche mussten wir zurückweisen, weil wir nicht überall zu dem Zeitpunkt helfen konnten.
Was als Feuerwehrler hart ist.
Wir sind durch überflutete Straßen gewatet, teils Knöchelhoch mit Schlamm bedeckt.
Sind in Wohnungen, die bis vor kurzem noch bis unter die Decke voll Wasser standen.
Sind über Berge von Schutt und Möbel geklettert, um Leute zu retten.
Nicht bei alle Einwohner haben es geschafft
Wir haben etliche Häuserzeilen durchkämmt, um potenziell vermisste ausfindig zu machen.
Und haben immer wieder Meldungen von neuen Vermissten entgegen genommen.
Viele fragten uns, wie es weiter geht.
Wir konnten es ihnen nicht sagen.
Nur DAS es weitergeht.
Und dann diese beschissenen Falschmeldungen 😡
Eine Talsperre bei Euskirchen/ Swisstal/ Timbuktu wäre gebrochen/ übergelaufen/ gesprengt.
Je nach dem, wer die Geschichte erzählte.
Eine sieben Meter Flut käme auf Ahrweiler zu.
Plötzlich riesen Panik 😶
Alles Humbug natürlich!
Irgendwann konnten wir anfangen, Keller auszupumpen.
Für viele Anwohner ein Hoffnungsschimmer, eine echte Erleichterung.
Ein sichtbarer Fortschritt.
Endlich sah man wieder glückliche Gesichter, bei so viel Unglück!
Wir sind inzwischen alle geschlaucht.
Das hat uns ziemlich an die Grenze gebracht.
Körperlich und emotional.
Aber wir wissen, wofür wir es machen.
Und das hat uns letztendlich so weit gebracht, unsere Grenzen auszuloten.
26 Stunden auf den Beinen, 19 davon im Einsatz.
So fühle ich mich auch.
Und das sieht man wohl auch 😅
Ich bin jetzt froh, eine Pause machen zu können.
Gleich noch ein Bier, was essen, duschen, Tasche für morgen packen, Bett.
Ich sage dann schon mal an dieser Stelle "Bis morgen", da mein Akku noch ungefähr 6% hat.
Und damit nur unwesentlich mehr als ich 😅
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Wir erinnern uns an den Unfall in Niederlahnstein?
Dem verantwortlichen Lokführer wurde durch das Eisenbahnbundesamt der Führerschein entzogen.
Dieser hat dagegen geklagt, verloren, ist vor das OVG gezogen und hat wieder verloren.
Die Begründung durch das EBA:
"Die erforderliche Zuverlässigkeit ist gemäß § 5 Abs. 1 Satz 5 TfV insbesondere dann nicht gegeben, wenn der Bewerber [...] erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Vorschriften verstoßen hat"
Das ist natürlich nicht ohne.
Interessant: Im Beschluss des Oberverwaltungsgerichts werden auch einige Details zum Fahrtverlauf des Unglückszuges dargelegt und auf das Handeln des Lokführers eingegangen.
Ein "Aktionskreis" für die Händler einer kleinen Stadt hier im Umkreis "begrüßt die Idee der #Paketsteuer, um den Einzelhandel in den Städten wieder zu stärken"
Wenn das deren einzige Hoffnung ist, dann gute Nacht...
1/*
Grundsätzlich ist die Idee des Einzelhandels vor Ort ja schön.
Allerdings hinkt eben dieser oft 20 und mehr Jahre hinter der Zeit zurück.
Vor allem hier auf dem Land.
Ich erkenne HIER auch nicht den Willen, aus den alten Strukturen raus kommen zu wollen:
2/*
Es fängt an mit den Öffnungszeiten:
Um 18 Uhr machen alle Läden zu.
Und das ist auch die Uhrzeit, in der die (neue und wirklich schön gestaltete) Fußgängerzone in der Stadt so gut wie Menschenleer ist.
Es ist natürlich immer tragisch, wenn bei einem Verkehrsunfall ein Mensch verstirbt. Besonders auf diese Art und Weise.
Laut Feuerwehr konnte bei eintreffen die Frau nicht mehr aus ihrem brennenden Pkw befreit werden.
2/*
Solche Situationen gibt es leider immer wieder.
Durch den Aufprall gerät das Auto im Bereich der Frontpartie in Brand, durch die verformte Karosserie lassen sich Türen nicht mehr ohne hydraulisches Rettungsgerät öffnen.
Gestern vor fünf Jahren habe ich von hier, natürlich unbeabsichtigt, den Bahndamm bis Baal-Hückelhoven in Brand gesteckt. 🔥
(Thread)
Schuld war eine feste Bremse am vorletzten Wagen, ein sog. Shimmns Wagen zum Transport von Coils (gewickelter Flachstahl).
Der Zug bestand aus 22 dieser Wagen, 1.980 Tonnen Gesamtgewicht.
Ich sollte ihn von Aachen nach Köln bringen.
Zwei Besonderheiten gab es an diesem Tag.
1.: Es wurde an diesem Tag ein neuer Hitzerekord aufgestellt, in Aachen waren es an die 38°C, soweit ich mich erinnere.
Die Wochen zuvor war es kaum besser und es hatte nicht geregnet, was eine staubtrockene Vegetation zufolge hatte.
"Absurde Lokführervorschrift kostet die Bahn Millionen"
Absurd ist hier allerdings die offensichtlich mangelnde Recherche, welche in eine Vielzahl von Fehlinterpretationen mündet und einen falschen Eindruck hinterlässt.
Leider liegt dieser Artikel hinter einer Paywall, welche man nur mit dem Abschluss eines Monatsabos umgehen kann. @Pohli3012 war so nett, mir den Artikel zukommen zu lassen 👍
Im Laufe des Threads werde ich also mehrmals aus diesem Artikel zitieren müssen.
Zunächst einmal finde ich es dreist, Regelungen aus dem Tarifvertrag für einen Millionenverlust verantwortlich zu machen.
Es ist schon ein Schlag ins Gesicht für einen Großteil der Kollegen, die tagtäglich Überstunden hinnehmen, um einen Zug doch noch ans Ziel zu bringen.
In sozialen Netzwerken finden sich bekanntlich zahlreiche Personen, deren kein "Gegenargument" zu blöd ist.
Eines meiner Favoriten: "Elektrofahrzeuge kann man nicht löschen!!!111ELF"
Spoileralarm: Kann man doch.
Thread ⬇️
Zunächst: Es geht hier jetzt nicht um Vor- und Nachteile von Elektrofahrzeugen per se. Auch werde ich Kommentare dazu ignorieren.
1/*
Der oben genannte Personenkreis versucht, wie bei anderen Themen, bei dem Thema mittels selbst gebastelter SharePics zu suggerieren, E-Fahrzeuge würden besonders häufig brennen.