@DKKGER @mlewandowsky Zwei Probleme. Erstens: Zu sagen, dass Relevanz und Verbesserung des Lebens keine sinnvollen Maßstäbe für Wissenschaft sind – weil dort ja aus wissenschaftlicher Sicht problematische, gar sinnlose Voraussetzungen gemacht werden können –, bedeutet nicht, dass Wissenschaft
@DKKGER @mlewandowsky „weder gesellschaftlich relevant ist, noch das Leben der Menschen verbessert“. Zweitens: Der „Zweck“ der Wissenschaft ist die Wissenschaft. Denn sonst ist sie keine Wissenschaft mehr. Sie kann nur dann nützlich sein, wenn sie keinem vorausgesetzten „Zweck“ dient.
@DKKGER @mlewandowsky Letzteres erscheint Nicht-Wissenschaftler:innen oft unverständlich, weil es widersprüchlich aussieht. Ist es aber nicht. Wissenschaft kann nur dann wissenschaftlich gesicherte Ergebnisse leisten, wenn sie nicht von Vornherein durch Zwecksetzungen eingeschränkt wird.
@DKKGER @mlewandowsky Und es sind dann diese wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse, die Wissenschaft ohne vorausgesetzten Zweck erforscht hat, die dann für die Gesellschaft relevant und nützlich sein können. Weil sie nur dann auch wissenschaftlich haltbar sind und nicht zweifelhaft.
@DKKGER @mlewandowsky Zweifelhaft sind sie nämlich dann, wenn ein Auftrag, ein Zweck, auch eine politische Ideologie sie bestimmt – und ihr damit Vorgaben macht, die nicht mehr hinterfragt werden dürfen. Damit legten diejenigen die Maßstäbe für Wissenschaft fest, die Wissenschaft brauchen, damit diese
@DKKGER @mlewandowsky ihnen jene Maßstäbe erklärt oder auch hinterfragt. Und das wäre zirkulär, denn dann besteht die Möglichkeit, dass es Maßstäbe gibt, die die Nichtwissenschaftler für unhinterfragbar halten und sie dann der Wissenschaft diktieren. So wird Wissenschaft zu Ideologie und
@DKKGER @mlewandowsky Propaganda oder auf Technologie reduziert und wiederholt irgendwann nur noch das, was man ihr als gültige Voraussetzung diktiert hat. Und das schadet am Ende auch denen, die versucht haben, die Wissenschaft über Zwecksetzungen zu kontrollieren.

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